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02.09.2024

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Betonsäge im Hochhaus

Wohnungsumbau von DEMO Working Group in Köln


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Der Kölner Stadtteil Zollstock ist ein ehemaliges Arbeiterviertel, in dem in der Kierberger Straße ein imposanter Solitär mit 24 Geschossen über die Dächer des Viertels ragt. Hier zeigt das Kölner Architekturbüro DEMO Working Group mit einem Wohnungsumbau bereits zum zweiten Mal, dass Wohnen in Hochhäusern der 1970er Jahre sexy sein kann. Nach dem Umbau in einem Hochhaus in Köln-Poll wird auch bei der Zwei-Zimmer-Wohnung im achten Geschoss des Zollstocker Hochhauses seine Vorliebe für Transluzenz, Schiebewände, rohen Beton und gespiegelten Flächen und die eigene, frische Handschrift deutlich.

So will Architekt Matthias Hoffmann mit dem Projekt KIER als Case Study Projekt beweisen, dass auch in Wohnhochhäusern in Schottenbauweise flexible Grundrisse möglich sind. Während die funktionale Aufteilung erhalten blieb, wurde die schachtelartige Zonierung der Räume aufgelöst. Wo einst für jede Funktion ein eigener Raum mit abgetrennter Tür war, befinden sich nun ein Sanitärkern und eine umfließende Schlaf- und Aufenthaltszone. Den notwendigen Durchbruch in der tragenden Betonwand erledigte ein gekonnt inszenierter, unverkleideter Schnitt mit der Betonsäge.

Einbauschränke mit Fronten aus Alusandwichplatten ermöglichen Stauraum im Eingangsbereich. Die grüne Arbeitsplatte in der Küche setzt einen farblichen Kontrapunkt zu den weißen Fliesen und den hellen, grifflosen Möbelfronten. Spiegelflächen an den Wänden sorgen für mehr Raumtiefe. Der Schlaf- und Sanitärbereich kann durch bewegliche, transluzente Glasscheiben von der Küche abgetrennt werden, ohne das einfallende Tageslicht zu blockieren. Der gesamte Boden in der Wohnung erhielt einen Kautschukbelag.

Die Dusche lässt sich dank weißer Armaturen auf weißem Fliesengrund und einer raumhohen Glaswand auf dem durchgehenden Kautschukboden im Nassbereich erst auf den zweiten Blick ablesen. Ähnlich wie der Boden wurde auch die Decke einheitlich verkleidet. Die haustechnischen Leitungen und Beleuchtungselemente für eine diffuse Verteilung des Kunstlichts liegen hinter einem Gitter aus transluzentem Kunststoff.

Für Großzügigkeit und Weitblick sorgt ein Panoramaschiebefenster, das per Kran in seine Position gebracht wurde. Die Fensterrahmen als markanter Farbtupfer in der sonst farblich zurückhaltend gestalteten Wohnung greift den bestehenden blauen Anstrich der Balkonlaibungen auf. 

Fotos: Jan Voigt
Text: Nathalie Brum


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Kommentare

1

arcseyler | 02.09.2024 16:40 Uhr

www.

diese Militanz, Bauhaus und russischen Konstruktivismus zu exerzieren, zur totalen Offenheit. Nach gut 100 Jahren scheint beides erst angekommen zu sein.

Moderner Umlauf um den Sanitärblock als Sedlmayr s "Verlust der Mitte"?

(Diagnose)

 
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