Auf dem Königareal im schweizerischen Arbon im Kanton Thurgau, zwischen Altstadt und St. Galler Straße gelegen, nimmt der neue „Rosengarten“ eine bedeutende Scharnierfunktion ein. Die Überbauung mit Einkaufszentrum, Büros und rund 70 Wohnungen ist seit Dezember bezugsbereit. Geplant von dem Berliner Büro Max Dudler, zeigt sich die Stadtanlage als ein zusammenhängendes Sockelgeschoss mit sechs darüber aufgehenden Wohntürmen.
Die Architekten wollten durch diesen städtebaulichen Eingriff vor allem zur Verdichtung des Stadtzentrums beitragen und einer Zersiedelung entgegenwirken. Während im Erdgeschoss mit einer durchgehenden Fassade das Gesamtensemble zusammengefasst wird, nimmt die in ihren Höhen gestaffelte Punktbebauung den städtischen Maßstab der direkten Umgebung auf. „Durch die zueinander versetzten, teils gedrehten oder gespiegelten Wohntürme entstehen Wege und Plätze, die Orte der Ruhe für die Anwohner bilden und als halböffentlicher Bereich am Tage auch eine Stätte der Begegnung als städtischer Garten für alle Einwohner Arbons schaffen“, erläutern die Architekten. „Der Rosengarten erhält hier eine klar definierte Identität im Stadtgefüge.“
Weiter heißt es: „Die Fassade der Wohntürme wird von einer Rahmenstruktur bestimmt, deren Ausfachungen motivisch auf die geschichtlichen Ursprünge Arbons verweisen. Das Raster aus eingefärbtem Beton hat eine glatte Oberfläche, die Ausfachungen bestehen aus gleichem Material und bilden eine grobe Matrizenstruktur als Abguss einer Natursteinbruchwand ab. Sie füllen im Wechsel mit großzügigen Fensterflächen das Rahmenwerk. Die regelmäßige Struktur des Rasters und der reduzierte Materialkanon schaffen Ruhe, während das Spiel von geschlossener und offener Füllfläche die Möglichkeit der Individualisierung des Inneren zulässt.
Alle Wohngebäude haben an den Ecken Aushöhlungen und Einschnitte, die Loggien und Terrassen ausbilden. Durch das versetzte und gestaffelte Gefüge der einzelnen Punktbauten entstehen so in jeder Wohnung Durch- und Fernblicke auf den See, die Altstadt oder die Alpen.“
Fotos: Stefan Müller, Berlin
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