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28.02.2025

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Treppenpuffer in Basel

Wohnungsbau von Hildebrand Studios


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Die Rahmenbedingungen auf dem nur acht Meter breiten Grundstück an der Zürcherstrasse in Basel waren alles andere als ideal. Während an der sonnigen Südseite Autos und Tram vorbeirauschen, ist es auf der nach Norden ausgerichteten Hofseite zwar ruhig, doch es mangelt an Tageslicht. Für ihr Townhouse fanden Hildebrand Studios (Zürich) dennoch eine Lösung, die Lärm, Ruhe und Licht austariert. Der Kniff: Ein skulptural anmutendes Treppenhaus, das leicht über den Bürgersteig hinausragt und so als schützender Puffer zur Straße fungiert.

Bei der über die Baulinie geschobenen, mit Metall verkleideten Stahlkonstruktion handelt es sich um eine geschickte Auslegung der baurechtlichen Vorgaben, die hier Erker und Balkone erlauben. Links und rechts des mittig angeordneten, offenen Treppenhauses befinden sich zwei Nischen, die trotzdem viel Tageslicht in die hier untergebrachten Wohnungen lassen. Eine der Nischen dient als Eingangsbereich, während die andere als Arbeits- oder Wohnnische genutzt werden kann.

Im Erdgeschoss sind Räume für ein Büro oder Geschäft untergebracht. Darüber liegen vier zimmerlose Wohnungen mit offenem Grundriss sowie eine zweistöckige Dachgeschosswohnung. Alle Apartments sind durchgesteckt, während ein mittig angeordneter Kern mit Aufzug und Badezimmer die Flächen zoniert. Dadurch ergibt sich eine Aufteilung mit Schlafen in Richtung ruhiger Hofseite sowie Wohnen und Essen in Richtung belebter Zürcherstrasse.

Die kleineren Einheiten verfügen über rund 80 Quadratmeter und große Balkone auf der Hofseite. Die Maisonette im obersten Geschoss misst 96 Quadratmeter. Sie wirkt großzügig und luftig, nicht zuletzt auch durch die vier Balkone hof- und straßenseitig auf beiden Ebenen. Die Baukosten für das Haus mit einer Bruttogrundfläche von 690 Quadratmetern werden mit 3,8 Millionen Schweizer Franken (4 Millionen Euro) angegeben.

Über dem Kellergeschoss aus Beton wurde das Haus komplett in Holzbauweise errichtet. Sogar der Kern, der den Aufzug und die Badezimmer aufnimmt, besteht aus Holz. Während die Architekt*innen von einem Townhouse sprechen, kombinierte die Bauherrschaft, das Immobilienunternehmen 8stogg, das Baumaterial mit dem eigenen Firmennamen und machte daraus Woodstogg. Dieser Name steht nun auch ganz offiziell über dem Hauseingang. (dsm)

Fotos: Roman Keller


Zum Thema:

Von den Balkonen aus blickt man auf den Roche-Tower von Herzog & de Meuron.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

.,- | 04.03.2025 10:35 Uhr

AUCH EIN

sorry aber erfrischend und anders ist für mich leider keine architektonische Qualität.
Eine Fluchttreppe die max. für das OG01 eine Funktion hat und ansonsten nur im Brandfall benutzt wird ist keine Qualität für die Fassade. Der Pariser Wohnungsbau weiß welcher Raum für eine Treppe ausreicht ;)
Auch ein Raumkontinuum aus Verkehrsflächen und einem Zimmer ist keine räumliche Qualität für mich. Daher überzeugt es mich das weiterhin nicht ;)

9

Auch ein | 03.03.2025 14:02 Uhr

Puffer

Ich versteh euch einfach nicht.. alle ansatzweise erfrischenden Projekte in letzter Zeit werden grundlos zerredet...

Die Frage nach dem - wer wohnt da?? muss man hier ausklammern. Ist kein soz. WB so viel steht fest

Ansonsten find ich den Bau irgendwie super. Das räumlichen Kontinuum, die plastische Fassadengestaltung durch die Treppe und das Material wirkt alles richtig gut.

Von dem Ding braucht man keine 10 Stk. aber eins hat seinen Platz.

8

Mr. Riös | 03.03.2025 13:49 Uhr

witzig

Ich hab mir mal die Mühe gemacht die Sitzgelegenheiten im Grundriss zu zählen.

Macht 23 Stück für die maximal 2 Personen, die dort leben können! Stark. So viele Stühle, Sessel und Sofas muss man erstmal haben.

Ich hätte mir auf einer Wand im Schlafzimmer noch eine Wandvorlage gewünscht um wenigstens noch einen Einbauschrank reinzubekommen.

7

.,- | 03.03.2025 12:35 Uhr

Architektur

Keine Ahnung was sowas sein soll?
Konzept?
Das bisschen Fassade was man hat wird mit einer Erschliessung verstellt? Was soll die Treppe in der Fassade ? Ist das ein Fassaden Thema?
Das bisschen Fassade zum Hof ist Schlafzimmer?
Soviel Verkehrsfläche ... Wohnzimmer mit Blick auf Treppenhaus bzw. Wand
Wo ist da eine räumliche Qualität?
Ich versteh den Grundriss nicht und sehe da eher eine verloren Chance für eine schöne Bauaufgabe!

6

M. | 03.03.2025 11:08 Uhr

Dan Tanner

würde hier sofort einziehen.
(ich auch)

5

Lieber | 02.03.2025 22:47 Uhr

Arcseyler

mit allem Respekt, Ihr Bemühen den Kommentaren Tiefe zu geben: Aber Sedlmayrs Verlust der Mitte sollten Sie hier nicht so flapsig und - völlig ohne Kenntnis - anbringen.
Sedlmayr war ein problematischer Kunsthistoriker, eng mit den Nazis verbunden und intellektueller Begleiter des Faschismus. Und dieses unselige Buch "Der Verlust der Mitte", das in den 50er Jahren sehr beliebt war, ist ein ungerechtes Pamphlet gegen die Moderne (ganz in der Tradition des gerade untergegangenen Regimes), die kein Oben und Untern mehr kenne (Sedlmayr mochte es gerne hierarchisch), oder in einem Wort: Gott (=die Mitte) verloren habe. Für Sedlmayr hörte die Kunst nach dem Wiener Barock auf.
Darüber hinaus machte er sogar die Moderne sogar für die Ruinen und Katastrophen des 20.Jahrhunderts verantwortlich. Eine unselige Publikation von jemanden, der es bis an sein Lebensende nicht einsehen wollte, dass Leute wie er, Hitler an die Macht gebracht hatten. Irgendwelche Parallelen zur heutigen Zeit sind der freien Vorstellungskraft überlassen. Aber man muss sich nur mal ein paar Zeilen von so Leuten wie Jordan Peterson, Douglas Murray, Niall Ferguson oder Roger Scruton durchlesen und sehen, dass so was nicht weit hergeholt ist.

4

FFM Architektin | 02.03.2025 14:48 Uhr

Hmmm: Akustik der Verkehrswege / Lärmbelästigung?

Stahltreppen sind sehr laut: man hört drinnen wie draußen jeden Schritt.
Holz überträgt Akustik zudem besonders gut.

Ein sich bewegender Aufzug ummantelt von Holz inmitten jeder Wohnung ... dürfte in allen Etagen zu hören sein und sehr neven - vor allem nachts (was ich vom Aufzug der ansonsten gelungenen, sehenswerten JH Basel bezeugen kann).

Hierzu wünsche ich mir/uns ergänzende Information aus dem Praxistest.

3

Genius_loci | 28.02.2025 18:59 Uhr

Am Rande bemerkt

"Von den Balkonen aus blickt man auf den Roche-Tower von Herzog & de Meuron."

Das ist richtig, versteht sich in Basel aber von selbst: Die stadtbildzerstörenden, schlecht proportionierten Hochhausmonster von HdM sind von jedem, wirklich jedem Punkt in Stadt & Umland aus sichtbar. Ein Tiefschlag der Stadtplanung, was den früheren Kantonsbaumeister Carl Fingerhuth zu dem Urteil "Sofort wieder abreißen!" veranlasste.

Man mag den Bewohnern des neuen Townhouses wünschen, dass sie ihren Balkon (mit dem ansonsten schönen Ausblick) trotzdem genießen.

2

mmm | 28.02.2025 17:09 Uhr

sorry,

aber was ist das für ein grundriss? mehr kann man nicht mehr einprogrammieren, dass man ein haus nur für wohlhabende singles/paare baut. zur hälfte überbreite flure oder nischen, dann noch ein wohnzimmer und ein total überdimensioniertes schlafzimmer. da kann man noch so viel holz verbauen, nachhaltigkeit/suffizienz würde man halt darüber erreichen, dass auch ein paar bewohner*innen (von studierenden/lernenden, jungen familien, benachteiligten, etc. spreche ich noch gar nicht) in so einer privillegierten innerstädtischen lage unterbringt.

1

Arcseyler | 28.02.2025 16:00 Uhr

.de

Der mittige Sanitärblock als Sedlmayr s "Verlust der Mitte", die man unablässig umwandert, den Weg als Ziel.

 
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