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17.06.2021

Backstein im Historic District

Wohnungsbau von David Chipperfield Architects in New York


Der Zusatz „Luxus“ erübrigt sich bei diesem Wohnungsbau in New York. Schließlich machen allein schon Lage und Typologie klar, dass David Chipperfield Architects (London) hier das absolute High-End-Segment bedienen. Am nördlichen Rand des West Village entstand in der Jane Street ein Gebäude, das auf 3.500 Quadratmetern unter anderem zwei integrierte Townhouses, mehrere Duplexeinheiten sowie – etwas zurückgesetzt – ein Penthouse mit Dachgarten versammelt. Und nicht nur der verantwortliche Entwickler Edward J. Minskoff soll selbst hier eingezogen sein, sondern auch Schauspielerin Jennifer Lawrence. Zusammen mit ihrem Partner Cooke Maroney hat sie angeblich für rund 22 Millionen Dollar eines der beiden Townhouses erworben.

Der rote Block aus Backstein und Beton fügt sich gut ein in die heterogene Umgebung mit ihren historischen Brickstones ganz unterschiedlichen Alters und Maßstabs. Typische Elemente des Büros Chipperfield lassen sich erkennen. Aber auch einen Hauch Aldo Rossi mag man entdecken. Der mittige Eingangsbereich führt in die oberen Etagen ebenso wie – per Autolift – in die Tiefgarage. Die townhouseartigen Einheiten haben wiederum eigene Eingänge am rechten und linken Rand des sechsgeschossigen Gebäudes. Jede der Einheiten verfügt im Schnitt über mehr als 400 Quadratmeter – durchaus großzügig auch für wohlhabende New Yorker Verhältnisse. Die innere Struktur wird durch unterschiedliche Fensterordnungen markiert. Was die Materialität betrifft, geht es hinter der Fassade mit Marmor und Eiche edel, aber ästhetisch zurückhaltend zu.

Jenseits des Ergebnisses ist auch die Genese des Neubaus interessant. Weil das Grundstück, das zuvor mit einem zweigeschossigen Garagengebäude bebaut war, Teil des 1969 ausgewiesenen Greenwich Village Historic District ist, musste die städtische Landmarks Preservation Commission den Entwurf genehmigen. Die erste Version des Projekts, gegen das sich schon bald öffentlicher Widerstand regte, sah noch eine grundlegend andere Gestaltung mit hellgrauen Betonelementen vor. Erst nach mehreren Revisionen wurde schließlich in einem erstaunlich detaillierten Dialog mit der Kommission die finale Form gefunden. Wer also immer dachte, New York sei eine Stadt des anything goes, dem sei die Dokumentation dieses Prozesses der Webseite YIMBY ans Herz gelegt. (sb)

Fotos: James Ewing / JBSA


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