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14.05.2024

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An der Brandwand

Wohnungsbau von CAMA A in Berlin


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Die Berliner Fasanenstraße nahe des Kurfürstendamms gehört zu den noblen Straßen. Galerien, Anwaltskanzleien und auch das Berliner Literaturhaus prägen das Bild. In einem der Hinterhöfe hat das Berliner Büro CAMA A kürzlich ein Haus mit 16 Wohneinheiten zwischen 35 und 150 Quadratmetern fertiggestellt, die der private Bauherr im Bestand hält und vermietet. Im Zuge der Grundstücksentwicklung renovierten die Architekt*innen zudem das Vorderhaus aus den 1980er Jahren.

Nachverdichten im Blockinnenbereich bedeutet immer auch Kompromisse aufgrund planungsrechtlicher Vorgaben. In diesem Fall sind die Kubatur mit dem Staffelgeschoss und die Ausrichtung auf dem Grundstück auch Ergebnis mühsamer Abstimmungen mit den zuständigen Behörden und Nachbarn, wie der projektverantwortliche Architekt Marc Hensel erklärt. Im Süden schließt der sechsgeschossige Bau an eine Brandwand an, die Wohnungen sind im Wesentlichen nach Norden ausgerichtet.

Errichtet in Massivbauweise sitzt der Bau auf einer Tiefgarage, die im Zuge der Bauarbeiten vollständig erneuert wurde. Die Fassade des Erdgeschosses sowie Balkon- und Deckenuntersichten zeigen Sichtbeton, die übrigen Geschosse sind in hellen, graugrünen Putz gekleidet. Grüne Metallgeländer und Fensterrahmen ergänzen das Bild. Den Innenraum prägen große Fensterfronten, weiß verputzte Leichtbauwände und Linoleumboden.

Eine Herausforderung war die Baustelleneinrichtung, denn das Vorderhaus besitzt keine Durchfahrt zum Garten, erzählt Hensel. Sowohl der Abriss als auch die Logistik für den Neubau mussten über die Tiefgaragenzufahrt unter dem Vorderhaus organisiert werden. Ein Kran hob größere Baugeräte über den Bestand. Realisiert wurden 1.750 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Die Baukosten (Kostengruppen 300, 400, 500 und 700) werden mit rund fünf Millionen Euro angegeben. Nicht berücksichtig sind die Kosten für die Renovierung des Vorderhauses. (sbm)

Fotos: David Hiepler und Fritz Brunier


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

50667 | 14.05.2024 19:44 Uhr

Möglichkeiten...


... zur Flächenentsiegelung und Freianlagengestaltung gibt es näturlich auch in diesem Kontext und sie sind auch angezeigt wenn man ein Gründstück so dicht bebebaut...Dachbegrünung mit Regenrückhaltemöglich keit...Brandwandbegrünung...statt Rasenflächen Pflanzbeete.....Entsiegelung Feuerwehrzufahrt....etc....ansonsten aber ein sehr schönes Projekt...

3

Moppelhuhn | 14.05.2024 18:07 Uhr

Diese durch den Brandschutz bedingten ...

... Miniflure auf jedem Geschoß sind doch ungemütlich. Ich habe mal gehört, in der Schweiz wird gar kein zweiter Rettungsweg verlangt, man geht dort davon aus, daß ein ganz normales Treppenhaus mit T30-Türen hinreichend lang einen sicheren Rettungsweg bietet. Weiß jemand, ob das stimmt und wo man das nachlesen kann?

Wird eigentlich ein Mindestabstand zwischen Wohnungstür und Treppenraumtür auf dem Flur verlangt, oder könnte man im fünften Stock (Bild 31) die beiden Türen auch direkt aneinander bauen (sie schlagen ja in entgegengesetzte Richtungen auf)?

2

Marc Hensel | 14.05.2024 17:46 Uhr

@romanesco

Vielen Dank! Das Grundstück selbst ist so klein, dass hier für Außenanlagengestaltung kaum mehr Platz als etwas Rasen, neben der gepflasterten Feuerwehrzufahrt und dem Durchgang zum Vorderhaus, vor den Wohnungen geblieben ist. Die Tujahecke ist wirklich eine Schande, steht aber auf dem Nachbargrundstück. Eine Pflanze, wie zu sehen, hat schon aufgegeben.
Schönen Gruß!

1

romanesco | 14.05.2024 16:12 Uhr

Grau-grün & Grau

Ein schönes Stück Stadt, auffällig sauber gemacht und gut versteckt. Die Kosten scheinen angesichts des erheblichen logistischen Aufwandes geradezu bekömmlich. Die Details sind handwerklich-sinnfällig, die Gestaltung nachhaltig im Sinne von "wird auch in dreißig Jahren noch ansehnlich sein". Der Umgang mit dem Regelwerk, soweit den Fotos zu entnehmen, zeugt von angenehmer Entspanntheit auf Seiten der Bauherrnschaft und den ArchitektInnen.

Was allerdings etwas erstaunt, ist, dass man, nachdem so viel Mühe in die behördliche Abstimmung (sicherlich das größte Hindernis auf dem Weg zum Bauwerk) und die Errichtung eines Mehrgeschossers durch eine Tiefgaragenzufahrt hindurch gesteckt wurde, keine Mittel für eine adäquate Freianlagengestaltung mehr hatte.

Maschendraht & Thujahecke sind eigentlich Gestaltungselemente, die den unteren Schubladen des Berliner Speckgürtels vorbehalten sind, gerne kombiniert mit Schottergärten. Hier, in der Kernstadt, wirken sie völlig kontraproduktiv. Das Pfund, mit dem gewuchert (!) werden könnte, ist der Ausblick in die unverbauten, baumbestandenen Nachbarhöfe. Das Gegenteil wird getan, und das ist schade für alle - die BewohnerInnen wie die Nachbarn. Hier müsste es üppig-flächig grünen, ohne bünzlige Heckenziehung auf Baumarktniveau.

 
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