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03.09.2012

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An der Hochbahntrasse

Wohnungsbau von Artec in Wien


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Das Büro Artec aus Wien schickt uns sein kürzlich fertig gestelltes Wohnungsbau-Projekt, das an einem – auf den ersten Blick – unwirtlichen Ort im Wiener Vorort Stadlau realisiert wurde: Auf der nördlichen Seite des Neubaus führt die zwölf Meter hohe Trasse der U-Bahnlinie 2 im Abstand von nur zehn Metern vorbei. Auf der südlichen Seite schirmt der siebengeschossige, 90 Meter lange und 15 Meter tiefe Längsriegel die niedrige, ebenfalls neu entstandene Bebauung vor der – von den Architekten als „Säulen von Karnak“ beschriebenen – Hochbahntrasse ab.
 
Diese sehr spezielle städtebauliche Situation führte Artec zu einem erweiterten Typ eines Laubenganghauses mit Erschließungen an beiden Enden des Gebäudes: Ein Mantel aus einer vertikal geknickten, für Lichteinfall und -streuung entwickelten und nach oben mit Fensteröffnungen perforierten Metallwand umschließt das Gebäude zur U-Bahn und an den Stirnseiten. Dadurch entsteht eine Halle mit besonderer Ausprägung: lang, schmal und hoch, mit unterschiedlichem Lichteinfall und wechselnden räumlichen Erlebnissen.

Eine Kaskadentreppe im schmalen Raum zwischen Wohnungsgang und Metallwand führt vom westlichen Hauptzugang bis in die oberste Etage. Dazwischen wurde vom Büro Auböck + Kárász ein vertikaler Garten mit 1.000 Pflanzen in elf Trögen aus Betonfertigteilen eingebaut. Die Wohnungsgänge sind jeweils vor den Wohnungszugängen als Nische ums doppelte erweitert. Eichenholzfenster zwischen Wohnungen und Halle dienen zur Belichtung und zum Ausblick auf den inneren Garten. Auf dem Dach ersetzt eine für alle nutzbare Terrasse, in grüne Felder eingebettet, den fehlenden Außenraum im Erdgeschoss.
 
Die Wohnungen, flexibel zusammenlegbare kompakte Zwei-Zimmertypen mit durchgehender Loggienzone vor der Fensterfront, sind alle nach Süden hin orientiert.
Während im Erdgeschoss eine Pflege-Wohngemeinschaft mit Terrasse untergebracht ist, wurden seitlich davon im erhöhten Erdgeschoss Wohnungen geplant, die über einen gesonderten Bereich für Arbeiten, Studio oder Praxis verfügen. Hier befindet sich auch ein für alle Bewohner gedachter Gemeinschaftraum, der auch von außen zugänglich ist.

Fotos: Artec


Zum Thema:

Zwei weitere Objekt von Artec im Baunetz Wissen:
Eine Lagerhalle in Baden und ein Terrassenhaus in Wien


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Wilfried Beimler | 11.09.2012 17:32 Uhr

unangenehme Wirkung

Ein trivialer Riegel. Insbesondere die Längsseite strotzt vor langer Weile. Wie wäre es mit ein paar Formen und ausgestalteten Fassaden?
Allerdings passt der Riegel zum unwohnlichen Umfeld.

1

jalm | 04.09.2012 09:23 Uhr

Hochbahn

Was soll uns dieses Projekt zeigen ? Dass diesmal eine schön schräge Wohnzeile das dahinterliegende Einfamilienhausgebiet vor Lärm und hässlichem Ausblick schützt ? Oder dass durch Material- und Farbwahl die Situation unter der Hochbahn und der Ausblick für die nördlichen Anwohner noch trostloser werden kann ?
Bleibt zu hoffen, dass die gefaltete Fassade auch positive Auswirkungen auf die Schallreflektion besitzt und nicht jeder Garten vom "Hochsitz" eingesehen werden kann.

 
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