Neue Architektur von jungen Architekten – das ist idealerweise das Ergebnis des Europan-Wettbewerbs. In Ingolstadt hat es geklappt: Ein Europan-Gewinn aus dem Jahr 2001 führte für das Münchener Büro Blauwerk Architekten zu einer mehrteiligen Erfolgsgeschichte. 2005 wurde in Ingolstadt in dem neuen Siedlungsfeld „Permoserstraße“ im Nordwesten der Stadt ein Wohnriegel mit interessanten Grundrissen errichtet (siehe BauNetz-Meldung vom 22. Mai 2005). Ein zweiter Bauabschnitt wurde 2010 fertig (siehe BauNetz-Meldung vom 8. 11. 2010). Beide Gebäude greifen die Typologie eines Terrassenhauses mit gut belichteten Wohnungen und privaten Freiflächen auf.
Nun wurde Ende 2012 ein weiteres Gebäude von Blauwerk mit vier Split-Level-Wohnungen, Dachterrasse und einer Gewerbeeinheit bezogen. Das kubische Gebäude markiert den Eingang zu der neuen Siedlung und bietet als Eckpunkt des Ensembles im Erdgeschoss eine öffentliche Nutzung oder eine Gastronomie an. Mit seiner Auskragung nach Süden erzeugt es hierfür einen geschützten Platzbereich.
Der einfache Baukörper weist im Inneren eine komplexe Struktur auf. Die Split-Level-Wohnungen sind über der teils zweigeschossigen Gewerbeeinheit angeordnet. Die privateren Räume liegen in den unteren Ebenen; Wohnraum, Küche und private Freifläche sind in den oberen Ebenen angeordnet. Der Wohnbereich ist eineinhalb Geschosse hoch und orientiert sich nach Norden mit Blick auf die freie Landschaft. Über die Dachterrasse fällt Südlicht tief ins Gebäudeinnere. Besonderer Wert wurde auf die Belichtung der internen Wohnungstreppen mit Oberlichtern und teilverglasten Türelementen gelegt.
Die Fassade besteht aus kostengünstigen vorgehängten Zementfaserplatten. In diese sind Lichtfelder eingelassen, die nachts zusammen mit den Fenstern ein wechselndes Bild des Gebäudes an dieser markanten Stelle ergeben sollen.
Fotos: Florian Schreiber
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