Während an den Polen die Gletscher und Eisberge schmelzen, erfreut sich dieses Motiv – siehe auch Snøhettas Oper in Oslo – einer zunehmenden Beliebtheit bei Architekten und Designern. Ein internationales Team aus drei Architekturbüros – Julien de Smedt JDS (Kopenhagen), Louis Paillard (Paris) und SeArch (Amsterdam) – hat nun mit seinem Entwurf „Eisberg“ den Wettbewerb für ein riesiges Wohnungsbauprojekt in den neuen „Docklands“ der dänischen Stadt Aarhus gewonnen. Dies teilten die Architekten am 20. Mai mit.
25.000 Quadratmeter BGF wird der Komplex umfassen. Ein Drittel der insgesamt 200 geplanten Wohnungen sind als Mietwohnungen mit „bezahlbaren“ Mieten geplant, um eine soziale Mischung zu fördern. Die große Herausforderung der Entwurfsaufgabe bestand in der Lösung des Konflikts zwischen einer starken Höhenrestriktion des Städtebaus einerseits und der geforderten Unterbringung einer enormen Flächenzahl andererseits. Zudem bestand der Wunsch, von möglichst vielen Wohnungen aus einen Blick auf das Meer sowie günstige Lichtbedingungen zu haben.
Die Architekten schlagen eine Lösung vor, die die geforderten Qualitäten ermöglichen soll, sich gleichzeitig aber über die Restriktionen hinwegsetzt: Die „Gebirgslandschaft“ des Wohnungskomplexes durchbricht an ihren „Gipfeln“ die städtebauliche Höhenlinie, bleibt mit der „Masse“ der Baukörper aber unterhalb dieser. Die sich daraus ergebenden „Täler, Schluchten und Spitzen“ schaffen ein Profil, das allen Wohnungen ausreichend Licht und tatsächlich auch einen Blick aufs Meer bieten soll. Zudem soll die expressive Formgebung auch als identitätsstiftendes Merkmal für die Siedlung dienen. Uns erinnert das Projekt ja auch an kubistisch angelehnte, tschechische Siebziger-Jahre-Skihotels...