Zum ersten Mal wurde er 2013 ausgelobt, damals vom bayerischen Landesverband des Bundes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Werkbund Bayern: der Preis für Qualität im Wohnungsbau. Ausgezeichnet werden in Bayern umgesetzte innovative und überwiegend frei finanzierte Wohnungsbauprojekte. Seitdem hat sich die Debatte um die Frage, was qualitätvollen Wohnraum ausmacht, bundesweit intensiviert. Nun wurde der alle drei Jahre angesetzte und mit 7.500 Euro dotierte Preis erneut verliehen. Für das Jahr 2019 geht er an das Münchner Projekt Neue Gerberau von Goetz Castorph Architekten und Stadtplaner (München) und die Bauherren DEMOS Wohnbau und INDUWO Wohnbau. Gesucht waren Wohnbauten, die zwischen 2016 und 2019 realisiert wurden. Statt des Werkbunds war neben dem BFW erstmals die Bayerische Architektenkammer als Ausloberin mit im Boot.
Das Gewinnerprojekt in München Allach auf dem Gelände eines ehemaligen Parkplatzes umfasst fünf Häuser mit insgesamt 153 Eigentumswohnungen entlang einer verbindenen „Esplanade“. Die Jury unter Vorsitz von Much Untertrifaller war insbesondere von der „präzisen Setzung und Variation von Volumen und Höhenentwicklung einzelner Punkthäuser“ angetan, die einen offenen Städtebau ermöglichen – frei von Monotonie und mit unterschiedlichen Situationen für verschiedene Freiraumnutzungen. Zugleich sei durch Kompaktheit und den dargestellten Vorfertigungsgrad der Fassade eine hohe Wirtschaftlichkeit gewährleistet, ohne dabei an Qualität einzubüßen.
Neben dem Preisträger wurden fünf weitere Projekte mit einer Auszeichnung und jeweils 1.500 Euro geehrt:
- Schwabinger Tor N10 in München-Schwabing von Max Dudler (Berlin), Bauherr: Jost Hurler Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft
- Wohnbebauung Theresienstraße in München-Maxvorstadt von Palais Mai Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern (München), Bauherr: Instone Real Estate Development
- Wohnen für Senioren in Holz mit Gemeinschaftshaus in Schechen von Deppisch Architekten (Freising), Bauherr: Gemeinde Schechen
- Altes Garmisch neu gelebt von Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner (Greifenberg); Bauherr: gap.Quartiersentwicklungsgesellschaft
- Wohnen an der Altmühl in Eichstätt von Behnisch Architekten (München), Bauherr: Leopold Stiefel vertreten von MC-BAUINVEST
Der Preis sei ein Appell, im Wohnungsbau „innovative Wege zu gehen – eben gerade auch unabhängig von einer öffentlichen Förderung“, so
Christine Degenhart, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer, in ihrer Rede anlässlich der Preisverleihung am 3. März im Münchner Haus der Architektur. Wie gelungen die dreizehn baulichen Lösungen, die aus über 60 eingereichten Projekten in die engere Wahl kamen, tatsächlich sind, kann demnächst in einer durch Bayern tourenden Ausstellung in Augenschein genommen werden. Diese umfasst nicht nur die ausgezeichneten Projekte, sondern alle dreizehn Finalisten.
(da)
Zum Thema:
Zu allen dreizehn Projekten der engeren Wahl können Informationen im PDF-Format unter www.byak.de heruntergeladen werden. Hier werden in Kürze auch die Termine der dazu geplanten Ausstellung veröffentlicht.
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lollo | 10.03.2020 23:22 Uhrsetzen, sieben, löchern...
Sie haben ja recht Herr Lehrer,
selbst inBenidorm haben Lochfassaden Löcher.
Gesichter hingegen auch dort nicht, die (zerstörte) Umgebung sorgt mühsam für Identität, nicht die bananale Architektur.
Nur das wollte ich zum Ausdruck bringen.
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