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17.07.2024

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Unter den Kuppeln der Baugeschichte

Wohnungsausbau von FAR frohn&rojas in Berlin


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Das Haus am Köllnischen Park in Berlin-Mitte ist ein imposanter, denkmalgeschützter Bau mit expressionistischer Backsteinfassade und bewegter Geschichte. Im Auftrag der AOK Berlin wurde er in den 1930er Jahren nach Plänen von Albert Gottheiner gebaut. Nachdem er in DDR-Zeiten als Sitz der Parteihochschule „Karl Marx“ genutzt wurde und unter dem Namen „Rotes Kloster“ bekannt war, wechselten seine Eigentümer nach der Wende mehrfach. Schließlich begann der Ausbau zu Eigentumswohnungen, zwischenzeitlich unter dem Namen „Metropol Park“. Mittlerweile scheinen alle Einheiten verkauft.

Eine dieser Wohnungen hat das Büro FAR frohn&rojas (Berlin/Santiago de Chile) nun ausgebaut. Auf Wunsch des Eigentümers, der anonym bleiben möchte, ging es zunächst darum, dem gekauften Volumen möglichst viel Fläche und verschiedene Raumstimmungen abzuringen und dennoch eine gewisse Großzügigkeit zu bewahren. Die Raumhöhe von etwas mehr als fünf Metern war gerade ausreichend, um eine zweite Ebene einziehen zu können und so auf insgesamt 211 Quadratmeter Wohnfläche zu kommen.

Ein Teil der Wohnung erscheint als filigranes, auf den Millimeter genau detailliertes Raumregal mit fünf Feldern und einer Wendeltreppe. Jedes Feld steht für eine individuelle Funktion: Eingangszone, Küche, Arbeitsbereich, Badezimmer, Leseecke. Im hinteren Bereich gibt es ein Schlafzimmer. Weiße und lichtgraue Farbtöne und Texturen dominieren den Einbau. Filzelemente sorgen für Schallschutz, bedruckte Glasplatten am Bad für Privatsphäre und Licht. Gussasphaltestrich reduziert den Bodenaufbau, die Stahlrahmenprofile sind so dünn wie möglich.

Im restlichen, freien Bereich der Wohnung platzierten die Architekt*innen drei riesige Kuppellampen. Jede für sich ist eine Reminiszenz an eine Größe der Baugeschichte. Aus tiefgezogenen Plexiglasteilen wurde die Kuppel des Pantheon in Rom nachgebildet. Perforierte und gebogene Metallbleche formen Erinnerungen an Hans Poelzigs Großes Schauspielhaus in Berlin. Aus Sperrholzplatten wurde eine geodätische Kuppel von Richard Buckminster Fuller nachgebildet. Durch einen Vorhang können sie jeweils separiert werden. Die nächste Herausforderung steht nun für den Bewohner an. Er muss die Räume unter den Kuppeln der Weltbaugeschichte möblieren. (fm)

Fotos: Tobias Wootton


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

fred | 24.07.2024 22:20 Uhr

Perdu

Mir scheint, die selbe Wohnung wird zur Zeit von Fantastic Frank vermakelt. Zum Preis von 2.450.000.-. TG-Stellplatz optional (verlinken ist in den Kommentaren immer noch nicht möglich). Nur von den verkopften Kuppenl ist auf den Maklerfotos nichts zu sehen. Die haben sich wohl nicht lange gehalten.

3

Peter Dünsch | 18.07.2024 10:27 Uhr

nunja

Man fragt sich wirklich wenn man die Projekte von FAR so anschaut ob die den Begriff "wohnlichkeit" schon mal gehört haben...

Das Teil sieht aus wie ein Knast.

Kalt, annonym und fernab von jeglicher Realität.

Und die "Kuppeln" machen's meiner Meinung nach auch nicht besser.

2

dethomas | 17.07.2024 23:21 Uhr

einstürzende neubauten

könnte die neue bude von blixa bargeld sein,
so nah am landwehrkanal . . . . .
nur dann kann ich das design verstehen.

1

Fritz | 17.07.2024 15:57 Uhr

Vorhang und Kuppel

Eine sehr schöne Wohnung, die möbliert sicherlich noch etwas wohnlicher wird. Allein die Kuppeln und den Vorhang finde ich etwas an den Haaren herbeigezogen - und würde auch deren räumliche Wirkung infrage stellen - wobei man das über Fotos nur schwer beurteilen kann. Glückwunsch

 
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