RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnturm_von_LAN_in_Nantes_5395247.html

16.05.2018

Zurück zur Meldung

Gerastert an der Loire

Wohnturm von LAN in Nantes


Meldung einblenden

Das online verfügbare Satellitenbild verrät es noch nicht – nur ein umgegrabenes Baufeld ist an der Stelle zu sehen. Doch das 1,5 Hektar große Grundstück auf der ehemaligen Industrieinsel Île de Nantes an der Loire soll in naher Zukunft Standort für sechs Gebäude mit Mischnutzung, das Polaris District, werden. Erschwingliche, soziale und marktpreisübliche Wohnungen, Zimmer für Studenten, Gewerbe, Büros und Stellplätze sowie öffentlich zugängliche Freiflächen auf dem privaten Grundstück forderte der Bauherr, Kaufman & Broad. Zudem sollten Räumlichkeiten für eine Hotelmanagementschule integriert werden. Aus dem Wettbewerb im Jahr 2013 ging das Büro LAN – Local Architecture Network als Großplaner des ZAC Île de Nantes hervor. Den ersten Teil, ein 18-stöckiger Turm, konnte das Pariser Büro nun fertigstellen. 

Großwohnbauten der 1970er Jahre, ein nie fertiggestellter, um innere Gärten organisierter Bürokomplex und Interventionen des von 2000 bis 2010 von Städteplaner Alexandre Chemetoff durchgeführten Umstrukturierungs- und Belebungsversuchs der Insel bilden den formalen Rahmen des Neubaugebietes. Diesem heterogenen Kontext scheint sich der Polaris Tower mit seiner flächigen und streng gerasterten Fassade zunächst entgegenzustellen – und durch die engperforierten, schieb- und versenkbaren Fensterläden sogar zu entziehen. Das stark reflektierende, gebürstete Aluminium jedoch schafft eine erneute Verbindung zu den umgebenden Bauten und den von base landscape architecture (San Francisco) gestalteten Freiräume, in deren Flucht es liegt.

Die Basis des Turmes, der das höchste Bauwerk des Gebietes bleiben wird, bietet Raum für 235 Quadratmeter Gewerbe, die sich zum Kai der Loire ebenso wie zum neuen Place Brossette im Blockinneren des Polaris Areals hin orientieren. Die Obergeschosse 1 bis 18 beherbergen Ein- bis Vierraumwohnungen, Maisonettewohnungen finden sich in den beiden obersten Stockwerken. Alle Wohnungen sind mit Loggien ausgestattet, die – bei geöffnetetn Fensterläden – weite Blicke über die Loire und ganz Nantes ermöglichen. (kms)

Fotos: Cyrille Weiner, Julien Lanoo


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Herr von Grau | 25.05.2018 13:35 Uhr

Also

Da wird einem einfach nur schlecht.
Wie gerne würde ich das dem Büro persönlich sagen.

6

tja | 17.05.2018 13:42 Uhr

das nennt man wohl ...

... ein Gefängnis der Zukunft.

5

a_C | 17.05.2018 13:42 Uhr

Welcher Masochist will da wohnen?

Architekten dürfen nie die Ehrlichkeit sich selbst und ihren Ideen gegenüber verlieren, dann passieren solche Unglücke wie dieses Gebäude auch nicht. Eine im Ansatz interessante Idee wird entweder a) durchgearbeitet bis sie passt oder b) wieder verworfen.

Im vorliegenden Fall gibt es reihenweise Argumente gegen die doppelte Öffnung pro Etage mit schmalen, liegenden Fenstern: Kosten, Aufwand (Bauzeit, Wartung), Belichtung (zu gering), Erscheinungsbild, Gestaltbarkeit / Manipulierbarkeit (durch die Bewohner) etc. Dem gegenüber steht nur noch die Einzigartigkeit der Fassade, die - zugegeben - aus dem Üblichen heraussticht.

Es darf aber nicht sein, dass eine Vielzahl an Mängeln in Kauf genommen wird, nur weil sich der Entwerfer abheben und im Stadtbild verewigen will. Diesem ständigen Drang nach Geltung und Bedeutsamkeit muss ein verantwortungsvoller Architekt ehrlich gegenübertreten und widerstehen, bevor er so ein Unglück wie diese Fassade über hunderte Bewohner und einen Zeitraum mehrerer Jahrzehnte hinweg verstreut.

4

blorn | 16.05.2018 21:22 Uhr

ganz ganz

ganz furchtbares gebäude, in der der mensch nur noch eine absolut untergeordnete rolle spielt.

3

Lutz Borchers | 16.05.2018 18:17 Uhr

1,10m

1,10 m Massiv-Brüstungshöhe? Was für eine Unglücksentscheidung!

2

Davide | 16.05.2018 17:45 Uhr

unglücklich

Ich habe wirklich noch nie in einem so großen Projekt eine dermaßen absurde Fassade gesehen. Da wohnt man in einem Hochhaus und sieht ... nichts. Die Wohnungen haben das Flair von Sousterrain-Studentenwohnen.

Dabei macht LAN sonst eigentl interessante Projekte...

1

staubmeier | 16.05.2018 17:35 Uhr

irres teil

wenn man die läden noch manuel bedienen könnte

als scherenkonstruktion

nicht senkrecht

dann wäre es noch perfekter

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.



Glatte, klare Formen und die geschlossene Fassade charaktisieren den Wohnturm von LAN.

Glatte, klare Formen und die geschlossene Fassade charaktisieren den Wohnturm von LAN.

Auf der Île de Nantes ist er der erste von sechs hybrid genutzten Neubauten, die das sogenannte Polaris District bilden.

Auf der Île de Nantes ist er der erste von sechs hybrid genutzten Neubauten, die das sogenannte Polaris District bilden.



Bildergalerie ansehen: 38 Bilder

Alle Meldungen

<

17.05.2018

Parametrik, BIM und Co

Summer Talks in Bochum

16.05.2018

Für mehr Frische im Büro

Firmensitz in Toledo von Taller Abierto

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort