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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnturm_in_Kopenhagen_von_Wingardhs_und_Vilhelm_Lauritzen_Architects_8432890.html

30.11.2023

Höhenrausch statt Biergenuss

Wohnturm in Kopenhagen von Wingardhs und Vilhelm Lauritzen Architects


Vor 15 Jahren gab die Kopenhagener Brauerei Carlsberg ihre zentral gelegene Produktionsstätte im gleichnamigen Stadtbezirk zugunsten eines neuen Standorts in Fredericia auf. Bereits zuvor war die Entscheidung gefallen, das Areal nach Plänen des Büros Entasis (Kopenhagen) im großen Stil zu entwickeln. Nach der Fertigstellung einer Schule, geplant von Nord Architects (Kopenhagen) und Vilhelm Lauritzen Architects (Nordhavn), konnte die Brauerei 2020 auch ihren neuen Geschäftssitz auf dem früheren Fertigungsgelände beziehen. Der Entwurf der Firmenzentrale stammt von C.F. Møller (Kopenhagen).

Aktuell entstehen auf dem einstigen Brauereiareal nach und nach neun Wohntürme. Künftig sollen sie bis zu 3.100 Bewohner*innen ein Zuhause bieten. Für Aufsehen sorgt dabei nicht allein die Höhe der Bauten, die bis zu 37 Geschosse aufweisen. Eindruck macht auch die illustre Architekt*innenschaft, zu der neben Dorte Mandrup (Kopenhagen) auch Schmidt Hammer Lassen (Kopenhagen) und MVRDV (Rotterdam) gehören.

Dem mit 120 Metern höchsten Turm, der bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt werden konnte, liegt ein Entwurf des Büros Wingårdhs (Göteborg) zugrunde, das hier mit Vilhelm Lauritzen Architects zusammenarbeitete. Wie die benachbarten Hochhäuser nach einem prominenten Paten benannt, trägt das derzeit höchste Gebäude Kopenhagens den Namen Pasteurs Tårn. Denn der französische Chemiker Louis Pasteur machte sich nicht zuletzt um die Bierherstellung verdient.

Gemeinsam haben die neuen Carlsberger Wohnhochhäuser auch den quadratischen Grundriss. Für formale Bezüge sowohl zwischen den Türmen als auch zu den erhaltenen Bauten der ehemaligen Brauerei sorgt die Materialwahl. Oberhalb des Sockels, der in Mauerwerk gekleidet ist, prägen Elemente aus Corten-Stahl das Erscheinungsbild des Neubaus. Klassisch in Sockel, Schaft und Kapitell gegliedert, soll die elegante Anmutung des Wohnturms durch die Verglasung der Ecken noch akzentuiert werden. Auftraggeber des Wohnturms mit seinen 127 Eigentumswohnungen war das Unternehmen Carlsberg Byen. Zu den Baukosten gibt es keine Angaben. (ree)

Fotos: James Silverman


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