RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohntuerme_in_Moskau_von_Neutelings_Riedijk_4560341.html

12.10.2015

Zurück zur Meldung

Können Diamanten sprechen?

Wohntürme in Moskau von Neutelings Riedijk


Meldung einblenden

Die Entwürfe des Rotterdamer Büros Neutelings Riedijk Architects sind Figuren, die in unseren Bildschatz greifen. Den Central Tower für Antwerpen denken sich die Architekten aus Rotterdam als El Lessitzkys Wolkenbügel, ein Forum in Groningen als Röhrenbildschirm und fünf Wohntürme in Moskau setzen sie wie Autozylinder dicht nebeneinander auf einen Sockel. Das hat schon was von einer „Architectur Parlante“, wie Claude-Nicolas Ledoux sie im frühen 19. Jahrhundert in seinen utopischen Entwürfen für die Idealstadt Chaux ersann. Der Monitor in Groningen zeigt tatsächlich auf eine Bühne und auch die Autozylinder sind gar keine so weit hergeholte Assoziation: Für das ehemalige Fabrikgelände des sowjetischen Automobilherstellers ZIL ist dieses Turm-Quintett entworfen worden. Im Gegensatz zu Bügel und Bildschirm werden die Rotterdamer dieses Projekt auch realisieren.

Funktional werden die ZIL-Towers allerdings nichts mehr mit der Fabrikation der einstigen Karosserien für die Elite der KPdSU zu tun haben. Vielmehr wird sich hier auf 39.000 Quadratmetern ein eher postsowjetischer Lifestyle ausbreiten. Apartments für die Reicheren Moskaus werden in den 75 Meter hohen Türmen gebaut werden. Restaurants, Spa und Shopping bringt der Investor LSR Group (St. Petersburg) in dem dreigeschossigen Sockelbau unter, in dessen Zentrum eine “spektakuläre” Glaskuppel entstehen wird. So edel wie das Innenleben wird auch die Fassade sein: mit in Diamantform zugeschnittenen Paneelen aus Metall und Glas möchten Neutelings Riedijk den zukünftigen Neubau verkleiden.

Die Lage ist exklusiv: Nur fünf Kilometer vom historischen Zentrum der russischen Hauptstadt liegt das ehemalige Fabrikgelände entfernt. Neutelings Riedijk nehmen mit ihren Mixed-Use-Towers an einem großen Stadtentwicklungs-Plan teil. Auf dem 65 Hektar umfassenden Gebiet wird ein neuer, zentraler Boulevard entstehen sowie die neue Dépendance der Eremitage. Der Masterplan unterliegt einer russischen Planungsgruppe mit dem ausdrucksstarken Namen „Meganom“. Nicht nur die Architektur kann hier also sprechen, sondern wohl auch die Namen derjenigen, die sie planen. (sj)

Bilder: © Neutelings Riedijk Architects icw Project Meganom


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

gerard | 12.10.2015 18:18 Uhr

nicht autozylinder,

sondern wankelscheiben! allerdings hatte zil nie eine lizenz, und lada hat einfach ohne gebaut ...

1

Matthias Kölsch | 12.10.2015 15:56 Uhr

Wohntürme Moskau

Ich erinnere mich. Die Kaufhauskette Horten, hatte in den 70/80ern auch mal solche Fassaden. :-)

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.










Alle Meldungen

<

12.10.2015

Fliegende Ebenen

Renzo Piano plant Bürogebäude in Iowa

09.10.2015

Steam Dreams

Sauna in Göteborg von raumlaborberlin

>
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
BauNetz Wissen
Neuer Klang für Shanghai
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
Stellenmarkt
Neue Perspektive?