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08.08.2016

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Bye-Bye Robin Hood

Wohnriegel von den Smithsons kommt weg


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Skrupel hat Toby Johnson schon, wenn er als Geschäftsführer von Haworth Tompkins (London) den Abriss von Alison und Peter Smithsons brutalistischer Wohnanlage Robin Hood Gardens mitveranwortet. „Wir respektieren das Vermächtnis der Smithsons und sind uns sehr bewusst, welch intellektuelle Herausforderung mit der Arbeit am Blackwall Reach verbunden ist“, betont Johnson in einer Pressemitteilung. Dennoch: Im Rahmen der Regenerierung eines gesamten Londoner Stadtteils, eben jenes Blackwall Reach, müssen die zwei mächtigen Riegel weichen. Haworth Tompkins wollen gemeinsam mit Metropolitan Workshop (London) im Auftrag der Swan Housing Group 268 neue Wohnungen bis Ende 2017 an ihrer Stelle schaffen. In ganz Blackwall werden insgesamt 1.600 neue Wohneinheiten entstehen.  

Schon seit Jahren sorgt die Gefährdung der Robin Hood Gardens für Aufruhr. Starke Unterstützer, etwa Zaha Hadid und Richard Rogers, setzten sich 2008 in einer Kampagne dafür ein, die sanierungsbedürftigen Bauten unter Denkmalschutz zu setzen. Doch der aneckende Brutalismus hat seine Liebhaber und seine Feinde: 2009 lehnte Kulturminister Andy Burnham das Gesuch mit der Begründung ab, die Robin Hood Gardens „scheitern als Ort, an dem Menschen leben sollen“. Blickt man nun auf die kürzlich bekannt gewordenen Pläne von Haworth Tompkins und Metropolitan Workshop, dann wird ersichtlich, was der Labour-Politiker wohl unter lebenswert versteht.

Die beiden Architekturbüros werden anstelle der wohnmaschinenartigen Riegel vier einzelne Würfel setzen, die sich in Zukunft um einen Park gruppieren. Die sieben- bis achtgeschossigen Wohnwürfel bilden zwei verschiedene Typen, jeweils von einem der beiden Büros entworfen: den Typus aus gelben und denjenigen aus roten Backstein. Alle vier zeigen gleiche Motive, wie eingerückte Obergeschosse, portalartige Eingangssituationen und einzeln hervorkragende Balkone. Kleinteilig bis konservativ und weit entfernt von der mutig-sperrigen Vereinheitlichung der Smithson-Bauten wird also die zukünftige Wohnanlage. Nicht nur der dringend benötigte Wohnraum im teuren London scheint Antrieb für Abriss und Neubau der Robin Hood Gardens zu sein, sondern auch ein ganz anderes, ästhetisches Verständnis. (sj)


Zum Thema:

#SOS-Brutalism setzt sich für die Anerkennung und den Erhalt von brutalistischer Architektur ein

Prototyp des modernen Wohnungsbaus, erhaltenswerte Wohnanlage oder abrissreife Mietskaserne? Mehr zu Robin Hood Gardens  in der Baunetzwoche#124


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So sehen die Robin Hood Gardens noch aus, Foto: @ rb.fzz, CC BY-NC-SA 2.0

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