Das Kopenhagener Architekturbüro
Vandkunsten hat den ersten Bauabschnitt des Projekts „Bispevika“ in Oslo fertiggestellt. In ihrer Planung verweben sie geschickt eine dichte Wohnbebauung mit öffentlichen Räumen und Wasser zu einem städtischen Archipel. Gewonnen haben die Architekten das Projekt 2012 im Rahmen eines Wettbewerbs. Das neue Quartier befindet sich auf dem ehemaligen Hafengebiet Bjørvika im Osten der norwegischen Hauptstadt. Seit gut zwanzig Jahren wird es nun von einem Industrie- und Containerhafen zu einem gemischten Stadtgebiet transformiert.
Snøhettas Nationaloper, das
Barcode-Projekt von
MVRDV (Rotterdam),
Dark Arkiteker und
A-lab (beide aus Oslo) sowie das
Neue Munch Museum („Lambda“) von
Estudio Herreros (Madrid), das in wenigen Wochen eröffnet wird, sind wichtige Meilensteine des Entwicklungsgebietes am Oslofjord.
Der Plan von Vandkunsten sieht eine dichte Bebauung in Form von unterschiedlich hohen Punkthäusern vor. Die Gebäude stehen leicht versetzt zueinander. So ergeben sich mannigfaltige Blickbeziehungen zum Wasser und zur Stadt. Damit nicht nur all jene Gebäude, die direkt an der Hafenkante errichtet werden, einen Wasserzugang erhalten, schaffen die Architekt*innen Wasserflächen zwischen den geplanten Gebäuden. So entsteht ein urbaner Archipel aus schmalen Gassen mit Nischen, Winkeln, niedrigen Brücken und Plätzen, die als Treffpunkt für die Anwohner des Quartiers dienen. In den Erdgeschossbereichen, die zur Promenade und zum Straßenraum hin orientiert sind, befinden sich vorrangig Nutzungen wie Einzelhandel, Restaurants und Cafés, aber auch einige Wohnungen, wenn diese zu den innenliegenden und damit privaten Bereichen des Ensembles ausgerichtet sind.
Die kompakten Baukörper mit den schrägen Dächern sind zwischen sechs und acht Geschossen hoch. Der Abstand zwischen den Häusern beträgt an mancher Stelle lediglich sechs Meter. Umso besser also, wenn das Fassadenmaterial Licht und Wasser reflektiert – man rufe sich nur einmal die kurzen Tage des skandinavischen Winters ins Gedächtnis. Um das Monolithische der Baukörper zu unterstreichen, wählten die Architekten ein Material, das sich zur Dachdeckung und als Fassadenverkleidung eignet. Zugleich sollte der Baustoff langlebig und in der skandinavischen Bautradition verwurzelt sein. Daher fiel die Entscheidung auf Oppdal-Schieferplatten, die in Norwegen produziert und wegen ihrer hohen Widerstandsfähigkeit häufig verwendet werden.
Um die Höhe der Häuser zu betonen, entwickelten Vandkunsten ein vertikales Muster aus drei verschiedenen Plattenbreiten. So entsteht aus den sich überlappenden Schiefertafeln ein moderner Twist zur traditionellen Montage. Eichenholz an den Fenstern, Balkonen und Eingängen bildet einen warmen Kontrast zum silbergrauen Stein. Jedes der Punkthäuser bietet vielfältigen Wohnraum: von attraktiven Mikroapartments mit Ausblick bis hin zu Duplex-Wohnungen mit überhohen Räumen. Ein Gemeinschaftsraum steht allen Bewohnern des Ensembles für Feste und gemeinschaftliche Aktivitäten zur Verfügung.
(as)
Fotos: OSU
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Johann Maier | 15.08.2020 13:34 UhrDas Pickelface...
ist unauffällig, wenn im Stadtraum die Krätze regiert.