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12.08.2020

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Munch im Blick

Wohnquartier von Vandkunsten in Oslo


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Das Kopenhagener Architekturbüro Vandkunsten hat den ersten Bauabschnitt des Projekts „Bispevika“ in Oslo fertiggestellt. In ihrer Planung verweben sie geschickt eine dichte Wohnbebauung mit öffentlichen Räumen und Wasser zu einem städtischen Archipel. Gewonnen haben die Architekten das Projekt 2012 im Rahmen eines Wettbewerbs. Das neue Quartier befindet sich auf dem ehemaligen Hafengebiet Bjørvika im Osten der norwegischen Hauptstadt. Seit gut zwanzig Jahren wird es nun von einem Industrie- und Containerhafen zu einem gemischten Stadtgebiet transformiert. Snøhettas Nationaloper, das Barcode-Projekt von MVRDV (Rotterdam), Dark Arkiteker und A-lab (beide aus Oslo) sowie das Neue Munch Museum („Lambda“) von Estudio Herreros (Madrid), das in wenigen Wochen eröffnet wird, sind wichtige Meilensteine des Entwicklungsgebietes am Oslofjord.

Der Plan von Vandkunsten sieht eine dichte Bebauung in Form von unterschiedlich hohen Punkthäusern vor. Die Gebäude stehen leicht versetzt zueinander. So ergeben sich mannigfaltige Blickbeziehungen zum Wasser und zur Stadt. Damit nicht nur all jene Gebäude, die direkt an der Hafenkante errichtet werden, einen Wasserzugang erhalten, schaffen die Architekt*innen Wasserflächen zwischen den geplanten Gebäuden. So entsteht ein urbaner Archipel aus schmalen Gassen mit Nischen, Winkeln, niedrigen Brücken und Plätzen, die als Treffpunkt für die Anwohner des Quartiers dienen. In den Erdgeschossbereichen, die zur Promenade und zum Straßenraum hin orientiert sind, befinden sich vorrangig Nutzungen wie Einzelhandel, Restaurants und Cafés, aber auch einige Wohnungen, wenn diese zu den innenliegenden und damit privaten Bereichen des Ensembles ausgerichtet sind.

Die kompakten Baukörper mit den schrägen Dächern sind zwischen sechs und acht Geschossen hoch. Der Abstand zwischen den Häusern beträgt an mancher Stelle lediglich sechs Meter. Umso besser also, wenn das Fassadenmaterial Licht und Wasser reflektiert – man rufe sich nur einmal die kurzen Tage des skandinavischen Winters ins Gedächtnis. Um das Monolithische der Baukörper zu unterstreichen, wählten die Architekten ein Material, das sich zur Dachdeckung und als Fassadenverkleidung eignet. Zugleich sollte der Baustoff langlebig und in der skandinavischen Bautradition verwurzelt sein. Daher fiel die Entscheidung auf Oppdal-Schieferplatten, die in Norwegen produziert und wegen ihrer hohen Widerstandsfähigkeit häufig verwendet werden.

Um die Höhe der Häuser zu betonen, entwickelten Vandkunsten ein vertikales Muster aus drei verschiedenen Plattenbreiten. So entsteht aus den sich überlappenden Schiefertafeln ein moderner Twist zur traditionellen Montage. Eichenholz an den Fenstern, Balkonen und Eingängen bildet einen warmen Kontrast zum silbergrauen Stein. Jedes der Punkthäuser bietet vielfältigen Wohnraum: von attraktiven Mikroapartments mit Ausblick bis hin zu Duplex-Wohnungen mit überhohen Räumen. Ein Gemeinschaftsraum steht allen Bewohnern des Ensembles für Feste und gemeinschaftliche Aktivitäten zur Verfügung. (as)

Fotos: OSU



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Johann Maier | 15.08.2020 13:34 Uhr

Das Pickelface...

ist unauffällig, wenn im Stadtraum die Krätze regiert.

2

STPH | 13.08.2020 20:05 Uhr

wir sind Struktur

habe leider das Munkmuseum nicht fertig im Baunetz gefunden.
Was macht diesen Hybrid aus flach und steil so sexy?

das er komplett durch seine Fassadenstruktur und nur durch diese zusammengehalten wird.

Also Form auflösen, etwa auch durch kippen, dass nur die Struktur regiert. Vom Körper zur Eigenschaft...des Raums. Dieses nichts zieht dann alles an in dem dann die Nurkörper wie dumme zuschauer stehen.
Letztendlich identifizieren wir uns mehr mit Struktur als mit Körper, der uns eher verdrängt, Platz nimmt.



1

Dr. Yikes | 13.08.2020 11:01 Uhr

Nicht mal geschenkt

Was für eine triste, triste Siedlung. Würde sagen, da saß die Antidepressiva-Lobby am Entwurfstisch.

 
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