Manchmal, wenn auch selten, sind es tatsächlich kleinere Büros, die einen Wettbewerb gewinnen und auch mit der Realisierung beauftragt werden. Umso schlimmer, wenn im Zuge der Planvorstellung ihr Name unter den Tisch fällt. So kursierte Anfang dieser Woche die Meldung „Stararchitekt Behnisch baut in Hollerstauden“. Im Prinzip ist dies nicht falsch, doch wurde vergessen zu erwähnen, dass das Büro Behnisch Architekten nur ein Viertel des gesamten Wohnprojekts im Ingolstädter Ortsteil Hollerstauden realisieren wird.
Über die Hälfte des Wohnprojekts in Hollerstauden (85 von 150 Wohnungen), dessen Pläne kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, planen bogevischs buero Hofmann Ritzer Architekten (München), die zusammen mit den Landschaftsarchitekten Grabner + Huber (Freising) Anfang 2008 das Gutachterverfahren zur Bebauung des Areals gewonnen hatten. Ihr Siegerprojekt diente als Grundlage für den Masterplan des 9.200-Quadratmeter-Areals.
Die Jury lobte vor allem die „kluge Grundrissposition“ des Siegerprojekts, die durch ein helles, gut benutzbares Wohnumfeld, richtig gewählte Begegnungsräume, wirtschaftliche und gut nutzbare Wohnungen einen wesentlichen Beitrag darstelle.
Eine prägnante V-förmigen Fuge soll die Grünräume des Wohngebiets miteinander verbinden. Die Fassaden der Wohngebäude sind durch den Kontrast zwischen der sichtbar verbleibenden Betonkonstruktion der unbeheizten Räume in der Sockelzone und den darüber liegenden stark wärmegedämmten Holzbauten definiert. Die Wände und Decken der zwei- und dreigeschossigen Holzhäuser sollen im wesentlichen aus tragenden Massivholzelementen bestehen. Nach außen soll der Holzbau durch die Holzschalung der vorgehängten Fassade und die auskragenden Holzplatten der Balkone sichtbar werden.
Das Stuttgarter Büro Behnisch Architekten (2. Preis) und das Ingolstädter Architekturbüro Brand (3. Preis) wurden mit der Realisierung der übrigen 65 Wohnungen beauftragt. Das Energie- und Freiraumkonzept ist für alle drei Bauabschnitte das gleiche. Das Projekt bekommt im Rahmen des staatlichen Modellvorhabens „Energieeffizienter Wohnungsbau“ großzügige Förderungen. Baubeginn soll im Herbst 2009 sein.
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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muwi Architekten + Energieberater | 10.01.2009 11:37 UhrEnergieeffizient
Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen ist Stand der Technik - wäre schön, wenn die zugehörigen Energiekennzahlen mit veröffentlicht werden würden. Wie beim Auto sollte jeder erfahren können, welche CO2-Emissionen an Primärenergie (pro qm) für das Heizen verursacht werden.
Wenn das Projekt im Passivhausbereich liegt, dann ist es wirklich energieeffizient. - Nichts für ungut!