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26.08.2015

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Graue Kastanie

Wohnkomplex in Graz


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Ein ehemaliges Schulhaus im Jugendstil zwischen Blockrand- und Einzelbebauung als Ausgangspunkt für ein Wohnungsbauprojekt: Das Grazer Büro INNOCAD Architektur hat für einen kirchlichen Vermögensfonds 97 Wohnungen für Singles, Familien und Senioren errichtet. Der Bestand und der L-förmige Neubau bilden eine Hofsituation mit Gemeinschaftsgarten.

Den Jugendstilbau zierte angeblich einst ein Kastanienrelief, aber von dieser Ornamentik ist heute nichts mehr zu sehen. Die Architekten griffen das Motiv allerdings in völlig anderer Weise auf: Die Glasfaltläden in den Fenstern des dunkelgrau gestrichenen Altbaus sind mit einem Raster aus kleinen Blättern bedruckt und auch den Neubau zieren florale Bezüge. Dessen straßenseitiger Laubengang ist mit einem Drahtgitter geschlossen, in dem sich die Blätter als großflächiges Muster abzeichnen.

Laut der Architekten bezieht sich das Raster der öffentlichen Neubaufassade auf die Maße des Altbaus. Die großen Öffnungen an den als Kommunikationszone gedachten Laubengängen und das Drahtgitter wirken allerdings für die Bauaufgabe untypisch. Ob der besonders breit ausgelegte Laubengang tatsächlich zum Verweilen einlädt?

INNOCAD wollen Architektur mit anderen Designdisziplinen verknüpfen und streben unkonventionelle Lösungen an. Beide Ansprüche äußern sich in diesem Projekt, das sich nach seinem Standort in der Carnerigasse C34 nennt. Auf der Hofseite bieten Loggien, Balkone und Dachterrassen eine Fassade, die sich „mit dem Außenraum verzahnt“.

Nach der Fertigstellung des Projekts im Dezember letzten Jahres wird der Gemeinschaftsgarten nun bereits intensiv von den Bewohnern der 18 bis 110 Quadratmeter großen Wohnungen genutzt. Das Grün wird sicherlich bald einen lebendigen Kontrast zum zurückhaltenden Grau der Architektur bilden. (dd)

Fotos: Paul Ott


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

14

Akki | 31.08.2015 15:19 Uhr

Komplex

Dieses Gebäude erinnert in seiner "Anmutung" stark an Wohnstrukturen aus Beton aus den 70er-Jahren.
Wann lernen wir Architekten endlich, dass diese fehlgeleiteten Ansätze einer "Weiterinterpretation" der Moderne falsch waren?
Egal ob in Dortmund oder München, man weiss, wie diese Gebäude nach zehn oder zwanzig Jahren ausschauen.
Es wird mit viel Glück vielleicht kein sozialer Brennpunkt – wenn Lage/Publikum/Preisstruktur stimmen – aber es sieht so aus. Und zwar jetzt schon!
Der Garten scheint schön geplant und bringt Hoffnung, aber er wird das Ding nicht retten.

Man sieht, die Österreicher sind manchmal auch nicht besser als der dt. Mainstream-Architekt...

13

Mies | 28.08.2015 15:59 Uhr

Masse ohne Klasse

Dass es "Kollegen" gibt, die diesem trostlosen Gebäude noch etwas abgewinnen können, wundert mich mittlerweile kaum noch - aber dass sich ein Auftraggeber so etwas andrehen lässt...

12

joscic | 27.08.2015 14:55 Uhr

Liebe Baunetz Redaktion

Bitte die Grundrisse und Schnitte nachliefern!

11

serdika | 27.08.2015 12:21 Uhr

Industrieromatik

..Ein loftiges Appartment im Industrielook. Das will man doch. Es hätte für meinen Geschmack ein wenig ruppiger sein können und vorallem Ohne WDVS Putzflächen. Vielleicht in Sichtbeton oder Ziegel, und vorallem mit durchgehenden AP-Installationen. und über Farbe lässt sich bekanntermaßen nicht streiten, aber in diesem Fall fehlt ein lebensbejahendes Farbkonzept. Vielleicht sogar in Grün, so dass man nicht die nächsten 20 Jahre auf ein üppiges Blattwerk warten muss.

Die Eingangssituation wirft noch so einige Fragen auf... Bild 3 neben der Einfahrt?
Wenn man das Projekt anhand einer Farbe zwischen Schwarz und Weiß bewerten müsste, wäre es ein ganz klares grau mit vielen Stärken aber auch Luft nach oben.


10

Peter Müller | 27.08.2015 10:35 Uhr

Quatsch Herr Harald

Das glaube ich kaum, dass das ein sozialer Brennpunkt sein wird. Und abgerissen ganz bestimmt auch nicht. Eher vielleicht, dass durch den Garten tatsächlich eine gute Gemeinschaft entsteht.

Ehrlich gesagt finde ich die harsche Kritik überhaupt gar nicht gerechtfertigt. Klar ist nicht alles megatoll, aber sehr vieles wurde hier doch richtig gemacht. Ich denke, man wird dort gut wohnen, besser jedenfalls als in ganz vielen schrottigen Investorenprojekten.

Wir wünschen uns immer, dass mal was probiert wird, und wenn es dann nicht perfekt wird, dann gibt es nur Häme. Kein Wunder, dass sich die Bauherren am Ende nichts mehr trauen und alles noch viel mittelmäßiger wird. Es lebe Dunkeldeutschland.

9

Vogelfreund | 27.08.2015 09:31 Uhr

penetrant bedruckte Fenster @ ToniTek

Die bedruckten Fenster helfen Vögeln bei der Wahrnehmung derselben und verhindern so Kollisionen. Vielleicht hat ja jemand bei der Planung dieses Gebäudes und des dazugehörigen Gartens daran gedacht. Wenn letzterer erst mal bepflanzt, die Fassade bewachsen und die Balkone in Kleinbiotope verwandelt sind, kommt das schöne Grau erst richtig zur Geltung.

8

Harald | 27.08.2015 09:05 Uhr

Abriss

Wenn man das Gebäude in 20 Jahren noch einmal fotografiert, wird man entweder ein gänzliches anderes vorfinden (dann war Geld da). Oder man wird einen sozialen Brennpunkt vorfinden.

Im besten Falle wohnen 100 Architekten drin und freuen sich jeden Tag darüber in was für einem geilen "friendly brutalism" Gebäude sie wohnen.

7

noch ein Architekt | 27.08.2015 08:19 Uhr

monochrom

Den Hinweis von "architect" auf Neid kann ich nicht nachvollziehen. Das Objekt zeigt doch trefflich, dass vollständig monchrom ebenso langweilig ist wie absolute Symmetrie. Spannung entsteht durch Kontraste und die fehlen in den Fassaden völlig - gäähn. Die Innenaufnahmen zeigen ansatzweise, was möglich gewesen wäre, aber so.....?
Und sorry, die Laubengangfassaden mögen für ein 08/15-Parkhaus durchgehen, aber zum Wohnen? Da hilft auch eine lustige Blumen-Deko nicht wirklich. Sehr schade.

6

architect | 26.08.2015 18:00 Uhr

purer Neid

...bei manchen kommentaren merkt man den neid so mancher mitbürger das sie noch so einen schönen großen auftrag bearbeiten durften...

5

mehmet | 26.08.2015 17:32 Uhr

graue tristesse

aber man könnte mit ein paar eimern farbe etwas draus machen. so wie es dasteht ist es furchtbar uninspirativ und nicht für den normalo zu verstehen.

leute, wir sind doch nicht alle architekten!

4

Andreas Gottlieb Hempel | 26.08.2015 17:19 Uhr

Graue Kastanie

Bei dieser gebauten Trostlosigkeit holt einen ja das graue Tier ein! Immerhin gibt es breite Fluchtwege für diejenigen, die schnell wieder weg wollen.

3

Designer | 26.08.2015 16:56 Uhr

innen wie früher

Die Wohnung die auf Bild 14 gezeigt wird sieht aus wie Corbusier in Marseille. Man haben die früher gute Ideen gehabt.

Die Hofansicht finde ich toll, das wird richtig gut wenns Bäume gibt. In etwa 30 Jahren.

2

remko | 26.08.2015 16:01 Uhr

...

friendly brutalism. das einzige was stört ist das ornamentgedöns in form von blüten...

1

Toni Tek | 26.08.2015 16:00 Uhr

trostarm

Ehrlich gesagt: Ich find's furchtbar. Bei aller Liebe zur schönen Grafik - aber das Ding ist trostlos. Und die penetrant bedruckten Fenster erinnern an die ebenso penetrant bedruckten Berliner U-Bahn-Fenster. Nur, dass man bei letzterer so schnell wie möglich wieder aussteigt. Aber in der Wohnung ständig dagegenglotzen? Das ist eine Zumutung.

 
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