Bauen in Vorarlberg, das ist Bauen mit Holz und Beton. Das Innsbrucker Büro ao architekten hat zusammen mit dem Architekten Markus Innauer aus Bezau in dessen Marktgemeinde im Bregenzerwald einen Wohnhybrid realisiert, der unten aus Beton gebaut und im Obergeschoss mit Holz verkleidet wurde.
„Bei der Entwicklung des Projekts galt es zwei wesentliche Parameter zu berücksichtigen“, erläutert das Team über sein Haus mit Schauraum. „Einerseits der schwierige, lange und schmale Zuschnitt des Grundstückes samt seiner Exponiertheit direkt an der Gemeindestraße, andererseits die Verbindung von Wohnhaus und Gewerbeflächen in einem homogenen Baukörper.“ Durch eine behutsame Eingliederung in die Landschaft ist der Neubau zugleich unauffällig und auffällig. Das langgezogene Volumen soll sich mit „wenigen präzise gesetzten Öffnungen harmonisch, aber eigenständig in das Ortsbild einfügen“, so die Architekten.
Der Geschäftsbereich mit Schauraum und Büro öffnet sich über die gesamte Nordfassade zur Straße hin; südlich des Schauraums sind die privaten Räume über zwei Geschosse organisiert. Die Wohnräume sind im Obergeschoss angeordnet; über Küche und Wohnzimmer gelangt man zur vorgelagerten Terrasse. Die Schlafzimmer hingegen befinden sich im Erdgeschoss, hier gibt es außerdem eine Doppelgarage sowie sämtliche Nebenräume.
Die Fassade haben die Architekten als einen homogenen Holzschirm in Weißtanne mit wenigen, aber großzügigen Fensteröffnungen entwickelt. Die Leibungen wurden in Kupferblech eingefasst. Die Materialisierung im Innenraum soll die Unterscheidung des Hauses in Geschäfts‐ und Wohnbereich klar ablesbar machen.
Im Wohn- und Schlafbereich findet ein Wechselspiel aus Eiche, Tanne und sandgestrahltem Beton im Erdgeschoss statt. Der Geschäftsbereich hingegen soll den Fokus auf die Produkte des Schauraums lenken und ist in zurückhaltenden, grau durchgefärbten MDF-Platten ausgekleidet – eine als weicher Beton getarnte Holzoberfläche. (jk)
Fotos: Adolf Bereuter
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Panzerkatz | 08.09.2014 11:05 UhrGeschwafel
Das Haus hat ja seine Qualitäten, unter anderem seine Eigenständigkeit - aber es ist weder behutsam in die Landschaft gesetzt, noch fügt es sich harmonisch in die Umgebungsbebauung ein. Wenn das erreicht werden sollte: Thema verfehlt. Da die Architekten (und natürlich die Bauherren) offenbar andere, durchaus legitime Ziele verfolgte, sollte man sich das Geschwafel sparen.