K-Pop heißt soviel wie koreanischer Pop, und das lässt das junge südkoreanische Architekturbüro Moon Hoon mit seinem Projekt K-POP curve auch durchklingen. Die Bedingungen des Bauherren lagen zugegebenermaßen günstig: Die Architekten sollten das spannendste und herausragendste Gebäude in der gesamten Umgebung überhaupt entwerfen. Für das architektonisch eher homogen und einheitlich gehaltene Quartier Baekhyeon-dong im südlich von Seoul gelegenen Seongnam scheint die vor kurzem errichtete Betonkurve ein Beispiel an Originalität zu sein.
Ein partytauglich gestaltetes Dach war die zweite Voraussetzung. Davon abgesehen unterlag das Büro, das auch sonst für so manch wagemutiges Projekt zu haben ist, keinen weiteren Einschränkungen. Die Architekten sahen ihr Ziel darin, dem 435 Quadratmeter großen Gebäude einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen, um auch die Nutzung zu unterstreichen: In den unteren Geschossen ist eine Musikagentur untergebracht, darüber wurden die Wohnräume angelegt.
Da der Bau an einer Kreuzung liegt, entschieden sich die Architekten für eine vereinigende Lösung: Der abgerundete Wandverlauf verbinde visuell die aufeinander zulaufenden Straßen und mache sie zur Einheit. Bei einer runden Sache bleibt es aber nicht, denn aus der Fassadenmitte ragt eine markante rechteckige Balkonkonstruktion heraus und gibt gleichzeitig Sicht auf die Innenräume frei. Weitere Einschnitte in die helle Betonfassade, die einer zweiten Haut gleich um das Haus gelegt ist, bilden die hinter ihr liegenden Treppenverläufe oder Teile von Fensterfronten ab.
Für Partystimmung sorgen bereits in den unteren Geschossen die grau glitzernden Mosaikfliesen an den abgerundeten Wänden. Auf der Dachterrasse, die mit rotem Holz und ausgestattet und durch eine Betonwölbung geschützt ist, geht’s dann wohl ab.
Fotos: Nam Goong Sun
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Adelssen | 06.08.2014 17:46 Uhräußere Form
Irgemdwie taucht eine Wiener Erinnerung an das Haas Haus auf, dann noch von hinten: bestes Origami.
Schöner Versuch, postmodern aufzulockern, etwas gewollt.