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28.04.2025
Vertikale Gärten am Park
Wohnhochhaus in Curitiba von Architects Office + Triptyque
Parque Barigui heißt die größte und älteste Grünanlage der südbrasilianischen Großstadt Curitiba. Zwischen Zentrum und westlicher Peripherie gelegen, fehlt ihm zwar eine pittoreske städtebauliche Verdichtung, wie sie beispielsweise den Central Park in New York auszeichnet. Aber seine Beliebtheit bei Einheimischen wie Tourist*innen mindert dies nicht. Kein Wunder also, dass auch Immobilienentwickler von dieser Lage profitieren möchten. Der Entwickler AG7 etwa realisierte hier vor Kurzem ein neues Wohnhochhaus, das atemberaubende Ausblicke auf den Parque Barigui eröffnet.
Entworfen wurde der schlanke Turm von den beiden Büros Architects Office + Triptyque, die beide Niederlassungen in São Paulo unterhalten. Der verantwortliche Architekt Greg Bousquet hatte den Entwurf bereits während seiner Zeit bei Triptyque bearbeitet und schließlich mit seinem eigenen Büro fertiggestellt. Beteiligt waren auch die beiden Triptyque-Gründer Olivier Raffaëlli und Guillaume Sibaud.
Verglichen mit den umliegenden Hochhäusern und ihren konventionellen Fassaden, beeindruckt das neue Hochhaus namens AGE360 bereits von weitem mit seinem außenliegenden Tragwerk. Rund 125 Meter ragt das Bauwerk in die Höhe. Seine asymmetrischen Abschrägungen sorgen je nach Perspektive für unterschiedliche Eindrucke. Auch ist die Idee einer belebten Großform, die ihren Bewohner*innen geschützte Nischen und Zwischenräume bietet, klar erkennbar. Das Innere weicht mal zurück, mal reicht es bis an die Außenseite des Betonskeletts. Erwähnenswert ist außerdem, dass das Hochhaus nur in geringem Maße abgeschottet ist. Sein Berührungspunkt mit dem Boden konnte dadurch stadträumlich klar definiert werden.
Die visuelle Nahbarkeit des Bauwerks kann aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei diesem Projekt um ein Angebot aus dem gehobenen Segment handelt. Immerhin bekommen seine Bewohner*innen für ihr Geld aber auch räumlich einiges geboten. Per Aufzug gelangen sie direkt in ihre dank des Exoskeletts weitestgehend stützenfrei gehaltenen Wohnungen. Und über das Volumen hinweg haben die Architekt*innen teils spektakuläre Außen- und Gemeinschaftsräume verteilt. Überall in der Fassade schufen sie außerdem Pflanzmöglichkeiten.
Umgesetzt wurde das Vorhaben in Zusammenarbeit mit dem Statikbüro Kalkulo Projetos Estruturais. Insbesondere der leicht abschüssige Baugrund in der Nähe des letztlich als Flusslandschaft konzipierten Parque Barigui erwies sich laut Planungsteam als große Herausforderung. (sb)
Fotos: Joana França, Gustav Liliequist, Manuel Sá, Roberto Wagner
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