Das belgische Antwerpen hat – nach Rotterdam – den zweitgrößten Hafen Europas. An der städtebaulichen Schnittstelle zwischen den ausgedehnten Hafenanlagen – genannt „Eilandje“ – und der Innenstadt ist jetzt ein Wohnhochhaus entstanden, das mit seiner strahlend weißen Fassade als „Leuchtfeuer“ und „Landmarke“ die Aufmerksamkeit auf sich ziehen soll. Das Hochhaus ist Teil eines strategisches Entwicklungsprojekts, mit dem die nördlichen Quartiere der Stadt neu geordnet werden sollen.
Entworfen wurde der 78 Meter hohe „Park Tower“ von Studio Farris Architects; die Ausführung übernahm ELD partnership (beide Antwerpen). Das „geniale Flickwerk“ (Architekten) der gläsernen Fassadentafeln sorge für einen „spielerischen Schichteneffekt“ mit einer „faszinierenden Dynamik von Licht und Schatten“, erklären die Architekten weiter.
Den Turm fassen sie als eine „vertikale Interpretation“ einer klassischen Stadtstraße auf: Über einem Sockel mit gewerblichen Funktionen stapelt sich der Turm buchstäblich in die Höhe, um in den zwanzig Obergeschossen verschiedene Wohnstile anzubieten. In insgesamt 360 Einheiten können 800 Menschen wohnen. In den unteren zehn Geschossen sind 160 Studios und 80 Studentenzimmer untergebracht. In den zehn oberen Geschossen befinden sich 115 Wohneinheiten mit ein oder zwei Schlafzimmern sowie Seniorenpflegeeinrichtungen. In den zwei Untergeschossen gibt es Parkmöglichkeiten für 280 Autos und 800 Fahrräder.
Jedes Studio und Apartment hat eine eigene Terrasse. Um diese Terrassen nutzen zu können, haben die Architekten ein spezielles Windschutzkonzept enbtwickelt, das an der TU Eindhoven erprobt wurde. Die dazu gehörenden gläsernen Fassadentafeln sind nach dem Zufallsprinzip angeordnet, womit offenbar der Windeintrag minimiert werden kann. Die Doppelverglasung soll die Privatheit schützen und Höhenangst mindern.
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Stadtplaner | 26.11.2014 11:43 Uhrnaja
"Hübsch steht für oberflächlich, leicht konsumierbar und unverbindlich. Also das Gegenteil von dem was Architektur sein sollte."
Und steckt genau nicht da das generelle Problem der Architektur? "Architektur für die Architekten" und für niemanden sonst, weil die Gesten nicht verstanden werden (können). Soll Architektur nicht für das Volk sein, doch was ist wenn das Volk in dem 100sten Bauhausflachbau doch nur "kalte, lebensfeindlich Betonquader" sieht anstatt ausdifferenzierte Formsprache und puristische Materialspielerei dann wird das generelle Problem der Architektur deutlich, "Architektur um der Architektur willen" gleiches Phänomen finden wir auch in der Kunst und vorallem im Kunsthandel wo Preise abgekoppelt vom eigentlichen Kunstwerk gehandelt werden.
Ach ja zum Gebäude: Spannend