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29.10.2014

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Authentizität und Ornament

Wohnheim in Augsburg von Hild und K


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Ein Plattenbau am Bahngleis? Das klingt erstmal nach einem wenig verlockenden Wohnungsangebot. In Augsburg zeigen Hild und K Architekten mit ihrem Projekt „Studentisches Wohnen am Silbermannpark“ wie es sich trotz direkter Nähe zur Bahntrasse hinter eine Fertigteilbetonfassade gut wohnen lässt.

Im Vorfeld der Planungen hatte festgestanden, dass das Studentenwohnen einen fünfgeschossisgen Lärmschutzriegel entlang der Bahntrasse einnehmen sollte, der mit einem viergeschosssigen Turm zur Ostseite einen städtebaulichen Akzent für den hier neu entstehenden Wohnbereich aus zehn Punkthäusern setzten soll. Der 2009 ausgelobte Wettbewerb hatte nach einer wirtschaftlich optimalen Grundrissplanung und Fassadengestaltung gefragt.

Trotz der Prämisse, bei dem Entwurf besonders auch wirtschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden, entschieden Hild und K sich gegen ein kostengüngstiges Wärmedämmverbundsystem. Stattdessen bietet eine massive Sichtbetonfassade aus tragenden Sandwichelementen den erforderlichen Schallschutz vor Zug- und Autolärm. Gleichzeitig sind die Grundrisse entsprechend ausgerichtet, so dass sich an der stark lärmbelasteten Nordseite des Gebäuderiegels keine Aufenthaltsräume, sondern die Erschließungsflächen für die Einzel- und Doppelapartments der rund 200 Bewohner befinden.

„Authentizität und Ornament“ sei das Thema der Planungen gewesen, erklären die Architekten. Die Konstruktion des Gebäudes ist das bestimmende Element seiner Außenwirkung. Die Fassade bleibt schmucklos und der Baustoff des Gebäudes bestimmt seine Ästhetik. Lediglich unterschiedliche Schalungsebenen der Fertigteile lassen auf der Gesamtfassade an schottische Tartanmuster erinnernde Karos entstehen, eine „textile Optik“, die durch die Oberflächenbehandlung mittels Sandstrahlverfahren entsteht. Das Entwurfsmotto setzt sich  in der reduzierten Gestaltung der Innenräume fort, erklären die Architekten. (lr)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

19

aaron arrow | 08.03.2020 21:20 Uhr

GRAUENVOLL!

Das Ding steht doch in Augsburg. Als ich es das erste mal sah, konnte ich es nicht fassen, dass das ein neues Gebäude sein soll.

Es sieht original aus das schlimmsten was die 60ger, so hervorgebracht haben. Monoton, grau, abweisend, trist, ...

Nein, ich meine nicht grundsätzlich den Beton, es gibt auch ganz wunderbare Architektur aus Beton, aber das schlimmste was man aus Beton machen kann, ist diese triste Plattenbauweise, egal wie man das Raster anlegt!

Das hier ist Betonarchitektur vom wirklich schrecklichsten! Niemand will in so einem Haus gerne wohnen, ganz sicher auch nicht die Architekten, aber es ist ja auch nur ein Wohnheim für Studenten! Die haben keine Wahl!

18

Genius_loci | 04.11.2014 11:40 Uhr

Eine Platte ist eine Platte ist eine Platte...


...und lässt sich - allen verzweifelten Versuchen hier zum Trotz - nicht schönreden.

Immerhin ist es für uns Normalarchitekten fast beruhigend, dass auch hochdekorierte Stararchitekten wie Hild & K zu derartigen ästhetischen Tiefschlägen in der Lage sind. So wird die bunte Hochglanzwelt der Architekturmedien ein wenig geradegerückt. In diesem Fall nur leider besonders grau(enhaft).

17

falken | 04.11.2014 11:17 Uhr

gähn

fassade hin oder her,
schaut euch die grundrisse an,
die sind genauso langweilig, wie das ganze projekt,
man kann mit einigen einkerbungen keine architektur machen

16

peter | 03.11.2014 16:45 Uhr

ästhetik

...ist sicher subjektiv. das ding hier ist doch klasse! von tristesse keine spur, trist ist das pastellfarbene dauer-wdvs in den deutschen (vor-)städten!

nur der obere abschluss wirkt wie "salami", also oben ist die wurst einfach abgeschnitten. sprich, bitte statt der wurst etwas mehr fleisch an der attika, das würde ich mir noch wünschen beim nächsten mal. gern aber etwas dezenter als beim wbs 70 oder beim russichen p-4.

das sind dann halt die feinheiten beim plattenbau.

15

Oli | 30.10.2014 16:17 Uhr

@Andrea Palladio

"Das einzig banale ist hier die vorschnelle Gleichsetzung mit DDR-Plattenbauten."
Bitte, warum ist das banal? Was ist denn der Unterschied? Da ich zu blöd bin, diesen zu erkennen, bitte ich um Aufklärung.

14

grauweiss | 30.10.2014 14:04 Uhr

Kopfgeburt

An die hohe ästhetische und handwerkliche Qualität Schweizer Bauten ähnlichen Stils kommt dieses Gebäudeensemble nicht heran.

Ganz im Gegenteil. Es wirkt mit seinen unproportionalen Kunststoff-Schiessscharten und dem Dekobeton manieriert und banal zugleich.

Schade, Hild+K kann es sonst um einiges besser.

13

joscic | 30.10.2014 11:55 Uhr

Tolles Projekt

und interessante Debatte hier. Besonders gefällt mir das Bild mit den Sandhaufen und der Baggerschaufel. Bei Bild 3 frage ich mich, warum das obere Fenster etwas vollstaändig anderes spiegelt als das untere. Da das "Entwurfsmotto ( ) sich in der reduzierten Gestaltung der Innenräume fort" setzt, hätte man hiervon gerne auch noch Bilder gesehen. Und natürlich wohnen da nur Informatiker.

12

Lars B. | 30.10.2014 11:52 Uhr

Rücksichtslos:

Visuelle Umweltverschmutzung.

11

alexander | 30.10.2014 11:22 Uhr

ja, gackgackgack!

natürlich hat es nur den anschein der platte; aber was hilft das, wenn der betrachter direkt vor dem gebäude stehen muss, um den "esprit" dieser architektur zu erkennen? was ist mit der fernwirkung? wenn sich von außern wahrnembare architektur nur durch feine ornamentik definiert, dann ist mir das zu banal...schade, hild und k haben schon viel besseres gebaut!

10

mehmet | 30.10.2014 10:44 Uhr

gesetz

warum gibt es für jeden kleinen mist eine vorschrift, aber für gestaltung nicht?

ich war immer dafür architekten zwangszuverpflichten ein paar jahre in ihren eigenen entwürfen zu wohnen. dann würde sich das gebrandlhubere von der neuen hässlichkeit sehr schnell in luft auflösen.

das sind doch attentate eines schwarzbebrillten zwanghaften aus dem gründerzeitlichen altbauwohnungsbüro, der sich anmasst zu wissen wie in den kommenden jahrzehnten studenten nach seiner auffassung der ästhetik leben sollen.

abreissen. kommentarlos. bis auf den würfel, da muss dann der architekt 10 jahre arbeiten und wohnen.

9

DasHolzspatel | 30.10.2014 08:22 Uhr

gackgackgack

Das gegacke in den KOmmentaren ist mal wieder herrlich :).
Es hat natürlich den anschein der Platte. Nur das hier etwas raffinesse bei der gestaltung der Fassade eingeflossne ist.
Könnte auch von einem jungen Züricher Büro sein. Neokonservatismus :D
Die Fassade auf Bild 6 ist schon klasse mit ihren überlangen Fenstern. Man beachte auch das Fallrohr das vor dem Fenster verläuft.

Mal gucken ob die Fassade noch in 30 Jahren interessant ist.

8

Genius_loci | 30.10.2014 00:52 Uhr

Bonjour tristesse


...huch, was ist denn das - Plattenbau 2.0?

Nichts gegen schlichte Formen, strenge Rasterfassaden, kostengünstige Bauweisen. Aber das hier ging eindeutig nach hinten los. Man muss schon zweimal hinschauen, um sich nicht in den Sechziger Jahren und/oder der DDR zu wähnen. Da hilft es auch nichts, wenn die Platten ein wenig "dekoriert" sind.
Was wohl die Bewohner dazu sagen? Vermutlich nicht viel Positives - wollten sie den Fotografen doch offenbar nicht einmal hereinlassen...

7

Einer der leidet | 29.10.2014 23:02 Uhr

Einfach nur scheusslich

Leider muss zu oft an diesem gruselig scheußlichen Gebäude vorbei radeln. Es ist an Häßlichkeit kaum zu überbieten. Auf der Nordseite dann auch noch Fallrohre die vor Fensterflächen laufen. An solch einer exponierten Stelle hätte ich mir ein ästhetischeres Gebäude gewünscht. Und Erich hätte Gefallen daran gefunden. In der Tat. Architektur kann auch weh tun!!!

6

Emanuel Franziskus Penzkofer | 29.10.2014 19:21 Uhr

Und die Studenten ?

Für die Bewohner haben sich achscheinend weder die Architekten noch die Redakteure dieses Artikels interessiert, da man von den dem Grundriß nach zu vermutenden Einzelregenerationszellen lieber gleich gar keine Aufnahmen gezeigt hat.

Wenn strukturelle Ideen fehlen, dann bosselt man eben an der Fassade herum. Mein Beleid an die zukünftigen Insassen der Aufbewahrungsanstalt. Während des Studiums wird ihr Gefängnis noch vom Statt finanziert. Bauen sie dann später mit Hilfe eines Bausparvertrages ihr "Eigenheim" selbst, gehen sie damit zur Selbsfinanzierung ihres Gefängnisses über. Hierfur hat Hild und K mit ihrer Plattenbaumonotonievariation einen wunderbaren Einübungspattern vorgelegt. Die Studenten können sich auf die Wiese vor´s Haus setzen, dieses anstarren und wissen dann, wie ihr Leben sein wird ... fad mit Fugen.

5

Designer | 29.10.2014 18:26 Uhr

Wohnbausystem

Ich muss bei den Aufnahmen tatsächlich als erstes die WBS 70 DDR-Plattenbauten denken. Ich hätte schwören können die Architekten sind aus Berlin, aber ne München. Puh.

Die Aufteilung ist natürlich gut, allerdings auch naheliegend. Die Details wie die Fugen und die Bearbeitung des Betons ist ebenfalls gut gemacht und man sieht die gestalterische Qualität. Aber es ist eben auch ziemlich farblos und bedrückend grau. Und das in der Platte wohnen luxuriös ist, das galt eben nur bis 89 im Osten.
Mal sehen was die Bepflanzung bringt und toll wäre natürlich wenn drinnen alles richtig knallig farbig wäre. Hab ihr Mut?

4

Andrea Palladio | 29.10.2014 16:59 Uhr

Stark

Einmal mehr ein starker Beitrag dieses Büros. Das einzig banale ist hier die vorschnelle Gleichsetzung mit DDR-Plattenbauten.

3

p&B | 29.10.2014 16:13 Uhr

Herr hilf lenken!

Meine Güte was ist das denn? Natürlich trägt die umgebende Mondlanschaft nicht gerade zum Wohlbefinden bei, aber Architektur sollte sich ja auch nicht hinter Bäumen verstecken müssen. Menschen denen das gefällt würde ich mal eine Reise in die Plattenbauviertel von Hoyerswerda empfehlen. Ein Paradies des konstruktiven Schlichtheit und des reduziert Ornamentalen. Traumhaft.

2

Oli | 29.10.2014 16:10 Uhr

Erichs Geist

Da würde Herr Honecker aber Bauklötze staunen: Plattenbau mit Fugen mittig der Fenster. Revolutionär. Dazu noch streifige Oberflächenbearbeitung. Und dann ganz bewußt grau, da ja Beton.

"Authentizität und Ornament" ist als Thema durchaus zugelassen, in dieser Umsetzung aber eine Schande. Weder lässt sich die Konstruktion außen ablesen, noch erfordert die Konstruktion - wie immer sie auch aussehen mag - eine solche Fassade. Als Ornament dann die Oberflächenbehandlung? Warum plötzlich? Warum als Ornament nicht eine ästhetischere Fassade? Warum als Ornament nicht Farbe einsetzen? Warum reduzierte Innenräume (Photos besser nicht, befürchte ich) und nicht auch hier ein Ornament in Form von Putz, Farbe, etc.?

Ja, lieber Erich, es stimmt: Das hier ist die Übertragung deiner Platten in das Heute. Gefällts Dir?

1

Nachbar | 29.10.2014 16:07 Uhr

nicht schön

Die Detailaufnahmen sind ganz schön, der weißblaue Himmel auch- wenn man jedoch in der Nähe des Gebäudes wohnt , stellt sich schon die Frage, wie banal Architektur sein darf.

 
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