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15.03.2023
Grüner Beton im Elsass
Wohnheim für Menschen mit psychischer Erkrankung von Dominique Coulon
Schon seit vielen Jahren beschäftigen sich Dominique Coulon & Associés mit der Typologie des Wohnheims. Mehrere Anlagen für Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen sind in dieser Zeit entstanden, zuletzt ein Seniorenzentren in Basel. Einige Kilometer östlich ihrer Heimatstadt Strasbourg haben die Architekt*innen nun in der kleinen Gemeinde Still ein Neubau für insgesamt 30 Menschen fertiggestellt. Diese leiden unter schweren psychischen Erkrankungen, unter Angstzuständen oder anderen Formen einer Sinnesstörung.
Das Heim ist Teil des landesweit tätigen Institut des Aveugles der Adèle de Glaubitz Association, das bereits seit 1985 mit einem Betreuungsangebot für Menschen mit Sehbehinderung in der Gemeinde ansässig ist. Im Zentrum des Entwurfs stand nach Aussage der Architekt*innen die gesundheitsfördernde Wirkung der Architektur auf die Bewohner*innen. So ist der Bau in einer Weise positioniert, dass er einerseits an die bestehenden baulichen und nachbarschaftlichen Strukturen anschließt, während er sich andererseits rückwärtig zu einem Naturraum öffnet. Durch eine gezielte Ausrichtung der Fenster ergeben sich Ausblicke auf eine hoffentlich beruhigende wirkende Landschaft. Die Fassade des Neubaus besteht aus grob geschaltem, leicht grünlichem Beton.
Ein weiteres Kriterium der Gestaltung war eine leichte Orientierung innerhalb des Gebäudes. Farblich abgestimmte Akzente in den Bereichen der Wände, Türen und Bodenbeläge zeigen den Bewohnern an, auf welcher Etage sie sich befinden. Auf einem Geschoss sind insgesamt je zehn Wohn- und Schlafräume mit Bad, ein Gemeinschaftsbereich, eine gemeinsame Terrasse, eine Küche und ein Büro untergebracht. Das Erdgeschoss weicht im Grundriss ab. Dort wurden Flächen für weitere Behandlungs-, Gemeinschafts- und Verwaltungsräume geschaffen.
Wie die Etagen wurden auch die Einzelzimmer in Abstimmung mit der Stiftung in Beleuchtung, Farbe, Akustik, Material und Mobiliar auf die alltäglichen Bedürfnisse der Bewohner*innen abgestimmt. Realisiert wurden insgesamt 1.700 Quadratmeter Bruttogrundfläche in einem Nettokostenrahmen von rund 3 Millionen Euro. (sbm)
Fotos: Eugeni Pons
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