Nein, der erste Eindruck täuscht nicht: Dieses Haus steht in Flandern. Genauer gesagt in der Kleinstadt Diepenbeek, rund 20 Kilometer nordwestlich von Maastricht. Was man jedoch bei flüchtiger Betrachtung nicht erkennt: Es handelt sich um ein Wohnhaus, das ursprünglich in den 1970er Jahren errichtet wurde. Mit dem Umbau des am Rande einer Kleingartenanlage gelegenen Hauses wurde das Büro BOT architektuurcollectief aus Hasselt beauftragt.
Im Titel des Projeks – Patio House Vijver – findet sich bereits ein erster Hinweis darauf, wie BOT den Grundriss veränderten. In der Mitte – dort, wo sich früher die Küche befand – schufen sie einen Innenhof, der nun Licht in den ehemals dunklen Kern des Hauses bringt. Damit reduzierte BOT die Grundfläche des Bestands zwar, es bleiben jedoch immer noch 185 Quadratmeter übrig. Ganz bewusst habe man sich auch gegen eine Bebauung im Garten entschieden, um die Offenheit zur Umgebung zu erhalten, schreiben die Architekt*innen.
Die vier Ebenen inklusive Split-Level blieben erhalten. Dazu gehören ein Untergeschoss, ein doppelgeschossiger Wohnraum, ein Schlafzimmer sowie ein offenes Zwischengeschoss, das sich als Arbeitsraum nutzen, aber auch in ein zusätzliches Schlafzimmer umwandeln lässt. Der mittig gelegene Bereich, wo sich die Küche befand, wurde komplett entkernt. Hier liegt nun der Patio, um den sich alle wichtigen Räume orientieren. Das Treppenhaus wird durch ein turmartiges Volumen mit rundem Oberlicht betont. Durch große Fenster an der Westfassade öffnet sich der Wohnbereich in Richtung Garten. Nach Osten hingegen zeigt sich das Haus als geschlossene Formation, die an Bauklötze erinnert.
Die Materialpalette beschränkt sich auf Ziegel, Holz, Beton und Zink. Die Feldofenziegel, die auf vorindustrielle Weise in temporären Meilern gebrannt wurden, stammen aus dem 15 Kilometer entfernten Hoesel. Sie tauchen auch im Inneren in Form von teils freistehenden Raumelementen auf. Damit das Haus auch im Nachhinein an neue Bedürfnisse oder Bewohner*innen angepasst werden kann, entschied man sich ansonsten für nichttragende Innenwände. (dsm)
Fotos: Jeroen Verrecht
Zum Thema:
Ganz ähnliche Wohnhäuser, die sich rasch als in Flandern zu verortende Bauten identifizieren lassen, finden sich hier, hier und hier.
Mehr zur Entwicklungdes Ziegelofens gibt es bei Baunetz Wissen.
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auch ein | 04.03.2024 11:56 Uhrarchitekt
Bild 18:
schade das das kein richtiger innenhof ist, den man nutzen kann und nur durch olle fenster sieht.
einfacher wären ein paar fenster an der fassade gewesen...aber dann kommt der arcseyler mit ner theorie ;-)