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19.04.2023

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Filigrane Leichtigkeit in Zürich

Wohnhauserweiterung von weberbrunner architekten


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Die Südhänge des Quartiers Witikon in Zürich sind keine schlechte Umgebung für eine angenehme Existenz. Hier lebt es sich ebenso sonnig wie ruhig, und in die Innenstadt hat man es trotzdem nicht weit. Nur den Bestandsbauten in den älteren Teilen des Quartiers fehlt ein wenig Leichtigkeit. Viele der kompakten Solitäre, die dort stehen, sind nämlich von Heimatstil und neoklassizistischen Bauformen geprägt. In dieser Situation kann jedoch ein kleiner Anbau Wunder wirken, wie weberbrunner architekten mit Dependancen in Zürich und Berlin zeigen.

Erster Schritt des Projekts war die Sanierung des bestehenden Hauses samt Ausbau des Daches. Die gesamte Technik und viele Oberflächen wurden erneuert, ohne jedoch den ursprünglichen Charakter der Architektur zu negieren. Im obersten Stockwerk gelang es außerdem, mittels vergrößerter Gauben mehr Licht ins Innere zu bringen. Hinsichtlich der Materialität des Bestands konnten die historischen Parkettböden erhalten werden. In anderen Bereichen wie etwa der Eingangshalle im Erdgeschoss fand hingegen Terrazzo Verwendung. Kräftige Wandfarben sorgen außerdem für zeitgenössische Impulse.

Im Kontrast zur Schwere des Altbaus steht die längliche, zweigeschossige Erweiterung, die sich insbesondere auf der oberen Ebene mit großen Glasflächen zum Garten öffnet. Den Architekt*innen gelang es, mit simplen Mitteln eine gewisse zeitliche Äquivalenz herzustellen. Angesichts der filigranen Fensterprofile meint man fast, hier ein altes eisernes Gewächshaus vor sich zu haben, das analog zum Bestand ebenfalls gut aus den 1920er Jahren stammen könnte. Ausgestellte Markisen unterstreichen diesen Eindruck noch.

Der Anbau wurde als Stahlskelettbau auf einem Sockel aus Stahlbeton ausgeführt. Auf Gartenebene beherbergt er ein Studio samt eigener Nasszelle und darüber einen großen Küchen- und Essbereich. Dieser ist über einen hölzernen Durchgang direkt ans Wohnzimmer angebunden. Weitere Verbindungen gibt es im Erdgeschoss ebenso wie im Keller. Eine schmale Kellertreppe erlaubt außerdem eine unabhängige Erschließung des neuen Trakts. Kräftige Farben dominieren auch hier, zusammen mit massiven Eicheneinbauten, mineralischen Böden und einem Küchenblock aus Beton. (sb)

Fotos: Beat Bühler Fotografie


Zum Thema:

Mehr zu den Grundlagen der Skelettbauweise bei Baunetz Wissen


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

alexander | 23.04.2023 23:40 Uhr

sehr fein

...gemacht!

@el chico: von außen betrachtet mag das sein, mit dem flachdach; der innenraum ist doch aber mit der dachschräge viel spannender, oder?

1

el chico | 19.04.2023 16:42 Uhr

aber hallo...

wirklich nett geworden.
präzise detailiert.

einzig das satteldach hätte ein flachdach werden können.
könnte aber auch dem schweizer amtsschimmel geschuldet sein.

hossa

el chico

 
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