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03.12.2020

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Neuruppiner Biberschwanz

Wohnhausensemble von Praeger Richter Architekten


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Zwei neue Massivholzbauten mit einer naturroten Fassadenbekleidung aus Biberschwanzziegeln stehen seit Kurzem am Rand des Neuruppiner Stadtkerns. Das Mehrfamilienhausensemble entstand nach Plänen des Berliner Architekturbüros Praeger Richter Architekten im Auftrag eines privaten Investors und einer Baugruppe. Wie die Architekt*innen erklären, ist die etwas untypische Fassadengestaltung der Wohnhäuser ein direkter Verweis auf die typischen Neuruppiner Stadthäuser mit ihren Putzfassaden und Ziegeldächern – viele davon aus Biberschwanzziegeln.

Insgesamt 1.800 Quadratmeter Wohnfläche bieten die beiden Holzgebäude, die einen gemeinsamen Hof rahmen. Während sich im langgestreckten viergeschossigen Vorderhaus 14 Mietwohnungen befinden, beherbergt das dreigeschossige Gartenhaus neun Eigentumswohnungen für die Mitglieder der Baugruppe. Die Quadratmeterpreise für letztere liegen unter 3.000 Euro, der Mietpreis pro Quadratmeter beträgt laut Architekt*innen um die zehn Euro. Die 23 Miet- und Eigentumswohnungen bewegen sich mit Baukosten von 1.900 Euro brutto pro Quadratmeter Wohnfläche für die Kostengruppe 300-400 im Kostensegment des sozialen Wohnungsbaus. Die Gesamtbaukosten der beiden Mehrfamilienhäuser beliefen sich auf 4,8 Millionen Euro.

Pro Etage bietet das Vorderhaus vier und das Gartenhaus drei unterschiedlich große Wohnungen, die alle mit bodentiefen Fenstern ausgestattet sind. Eine umlaufende schmale Galerie, die sich teilweise zu großzügigen Balkonen entwickelt, umfasst die Häuser auf der Süd- und Westseite. Wie die Architekt*innen erklären, wurden alle tragenden Wände, Decken und Bauteile, abgesehen von Betontreppe und Aufzugsschacht, ausschließlich mit vorgefertigten Massivholzelementen ausgeführt. In den Innenräumen bleiben die Holzoberflächen sichtbar, sie wurden lediglich weiß lasiert.

Zum Einsatz kam nur wiederverwertbares, recycelfähiges bzw. ökologisch abbaubares Baumaterial, das durch sortenreine Trennung und den weitgehenden Verzicht auf Verbundwerkstoffe zu rund 90 Prozent rückbaufähig ist und im Anschluss wiederverwendet werden kann. (mg)

Fotos: Andreas Friedel und Paul Zöll (Praeger Richter Architekten)


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

solong | 04.12.2020 13:50 Uhr

...na ja...

... deutlich mehr gewollt als gekonnt ...stimmt wohl ... aber diese "peterchen kommentare" ... was läuft denn grundlegend viel falsch ... ??? ... corona dient nur dazu uns als zu versklaven ... ??? ... wenigstens mal ein bisschen denken vor dem schreiben ... neuruppin ist eine "schnuckelige kleinstadt" mit großen see ... unweit von berlin an der A24 ... etwas weiter bis schwerin und hamburg ... also durchaus lebenswert ... die sanierte platte kostet hier auch schon gut 6 euro kalt / m2 ... und hier der neubau 10 euro kalt ... also nicht jenseits von gut und böse !! ... wer jetzt noch etwas rechnen kann : 4.8 Mio € baukosten / 1800 m2 Wfl = rd. 2670 €/m2 - gehen wir mal mutig davon aus, das die KG 700 BNK schon mit drin ist kommt noch das grundstück und das freimachen der altbebauung dazu ... sagen wir mal rd. 600.000,- € ... sind wir also bei 3000,- €/m2 wfl gestehungspreis ohne bauträgeraufschläge, risikoeinpreisung, usw. 10 € / m2 x 12 Monate = 120 €/m2 wfl pro jahr abzüglich instandhaltungsrücklage und mietausfallwagnis dann bestenfalls etwa 105,- € / m2 wfl = theoretische 3,5 % verzinsung ... wenn ma das geld denn einfach so hätte ... gehen wir mal von einer üblichen beleihung von 80 % aus ... der durchschnittliche hypozinssatz 2018 lag so um 1,5 % ... dann hast du noch 2 % für tilgung ... wenn der zinssatz denn über die gesamte laufzeit so niedrig bleibt ist das darlehen dann in gut 37 jahren getilgt ... für die 20 % die du aus eigenkapital eingebracht hast gibt es in diesem zeitraum keinerlei verzinsung ... megageschäft was ??!!

7

Paula | 04.12.2020 13:40 Uhr

always controversial

ein beitrag zur alltagsarchitektur. von der wir viel zu wenige haben.

bei dudler wurde gemeckert über ziegel-all-over.

aber wir brauchen dringend neue grundrisse.

6

Dr. Yikes | 04.12.2020 12:29 Uhr

#peter

Einfach mal kürzer treten. Man kann nicht das Weltklima, den Euro und die Geflüchteten retten, ohne, daß das schließlich irgendwann aufs Portemonnaie durchschlagen würde. Und neuerdings auch noch die halbe Wirtschaft, weil ihr wisst schon, dabei ist der EU-'Wiederaufbaufonds' noch nicht einmal beschlossene Sache. Und Polen will auch noch ein paar Billionen!

Das Haus sieht ganz nett aus (bis auf die Balkone), und ich finde es gut und richtig, nicht mehr echte Biberschwänze zur Deckung heranzuziehen.

5

peter | 04.12.2020 11:32 Uhr

wenn so etwas schon in neuruppin 10 euro den qm kostet,

dann läuft grundlegend viel falsch. schlimm.

4

auch ein | 04.12.2020 08:21 Uhr

architekt

ojeee

bild 6 und 7 zeigen das grauen....

biberschwanz beisst sich mit der dachdeckung, fallrohr und versetzte balkone ergeben seltsame geometrien.

wollte man "mal was anderes" machen, ist gelungen.aber nicht gut...

3

STPH | 04.12.2020 08:11 Uhr

...

Skulpturaler Monobloc wie ein Mansarddach über Holzstruktur komplett verziegelt, dadurch natürlich hinterlüftet mit riesen Ziegelauswahl.

Warum nicht

2

Nicole | 03.12.2020 17:29 Uhr

nicht billig.

Großartig. Bei so geringen Baukosten eine solche Qualität zu schaffen, verdient Respekt. Chapeau.

1

Peck | 03.12.2020 16:52 Uhr

Biberschwanz

Die schuppigen roten Kisten haben so gar nichts mit den traditionellen Ruppiner Stadthäusern zu tun - weder formal, typologisch noch maßstäblich.

Deren Dachdeckung mag Anregung für die Neubaufassaden gewesen sein, einen Ortsbezug erzeugt das noch lange nicht. Im Gegenteil: Durch die ungewohnte Verwendung des vertrauten Materials stehen die neuen Häuser buchstäblich Kopf und isolieren sich als Fremdkörper.

Warum im rauen Kontext des Westbahnhofs überhaupt ein "direkter Verweis" auf die historische Altstadt notwendig ist, bleibt wohl das Geheimnis der Architekten.
Besser wäre es, manche Begründung wegzulassen, statt sie an den Haaren herbeizuziehen.

 
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