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19.01.2017

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Ziegel-Umbau in Montreal

Wohnhaus von naturehumaine


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Ziegel sind in – nicht nur in Belgien oder bei Herzog & de Meuron. Zugegeben, das Material ist, zumindest in Montreal, wohl nie so richtig aus der Mode gekommen. Schon vor dem Umbau durch die ortsansässigen Architekten naturehumaine war das Wohnhaus aus den 1920er Jahren in Ziegel gekleidet. Obwohl das neue Gewand ebenfalls aus diesem Material besteht, sieht man dem Gebäude sein Alter nun nicht mehr an. Fast alle Winkel sind begradigt, nur ein Knick im weißen Aufbau erinnert an die einstige Delle im Dach.

Drei Familien wohnen in dem 380-Quadratmeter-Haus; jede Wohnung hat einen individuellen Zugang und eine eigene Dachterrasse sowie einen verwinkelten Grundriss, der sich mit denen der anderen Familien verschneidet. In diesem Punkt wurde der Charme des Alten erhalten. Ansonsten zeigen sich die neuen Wohnungen zeitgenössisch minimalistisch in weiß und Holz – so auch die Küchen und Einbauschränke. Die Position der Öffnungen blieb zumeist wie sie war, manche Fenster wurden aber in eine Eckverglasung verwandelt. Auch der internationale Trend zur freistehenden Badewanne bildet sich ab.

Auch wenn mancher vielleicht den kleinmaßstäblichen Charakter und die verzierten Fensterstürze vermissen wird, kann man das Ergebnis als gelungene Weiterentwicklung der ortstypischen Bauform betrachten. Der weiße Aufbau schwebt ein wenig expressionistisch in Richtung Straße. Der Ziegel hingegen bleibt beständig, jeglicher Architekturmode zum Trotz prägt er das Bild vieler Städte – besonders das der ruhigen Wohngebiete von Montreal. (dd)

Fotos: Adrien Williams


 
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