Holz, Industriemetall, Beton, Wellblech – der dem Material eigene Charakter ergänze die Architektur, verleihe ihr mehr Individualität und verspielte Stimmung, erklärt der Designer Laurent Guez. All diese Eigenschaften und Gegensätze der oben genannten Werkstoffe sollten sich in dem zweigeschossigen Haus wiederfinden, das seine Agentur Tux Creative gemeinsam mit Guillaume Kukucka (beide Montreal) nun in den Eastern Townships nahe Montreal realisiert hat. In einer Region, berühmt für ihre wilde Natur, kleine Hütten und Sommerhäuser, ließen sich die Planer nach eigener Angabe von traditionellen Bauernhöfen sowie von Zeichnungen des dänischen Künstlers MC Escher inspirieren.
Diese Referenzen sind jedoch dem fertigen Haus kaum anzumerken. Die Struktur besteht aus mehreren unterschiedlich großen Körpern, die sich entlang eines Hangs erstrecken. Das schwarze Obergeschoss schwebt auf dem teilweise zurückgesetzten Untergeschoss, das mit heller, filigraner Holzfassade versehen ist. Die versetzten Fassaden, unterschiedlich große Öffnungen, geneigte und flache Dächer, vor allem aber die klare horizontale Trennung beider Ebenen bilden eine sehr unregelmäßige Mischung.
Die großen Öffnungen ermöglichen Einblicke in die anderen Gebäudeteile, zudem wird durch sie die wilde Landschaft um das Haus in den einzelnen Räumen erfahrbar. Auf der Eingangsebene nehmen Wohnzimmer, Esszimmer und Küche, die sanft ineinander übergehen, die Hälfte der Fläche ein. Außerdem sind hier, neben einem Gästezimmer, das Schlafzimmer und der überdimensional große Bade- und Umkleidebereich untergebracht. Im unteren Geschoss dient der zentrale, großzügige Raum als Kinderspielfläche. Zwei weitere Schlafzimmer und ein Arbeitszimmer öffnen sich dagegen zum Garten hin.
Hauptgebäude und ein Nebenhaus, in dem die Garage und Werkstatt untergebracht sind, umschließen das zentral eingelassene Schwimmbecken– wer sich etwas bemüht, kann hier den oben genannten Bezug zum um einen Innenhof gruppierten Bauernhof herstellen. (mg)
Fotos: Maxime Brouillet
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Hotte + Schmidt | 25.04.2019 11:17 Uhrbeschränkt
Wie manche immer von ihrem limitierten Jägerzaun-Horizont gleich auf andere schließen?
Wieso soll man dass in ein paar Jahren nicht mehr sehen können?
Der Auftraggeber hat sich Gedanken gemacht wie er Leben will und ein Architekt hat es mit viel Arbeit sehr gut umgesetzt.
Vielleicht mal ein Praxissemester Bauleitung einlegen, damit man bewerten kann wieviel Arbeit in so einem Projekt steckt. Ein schneller abfälliger Bewertungskommentar ist leicht gemacht.