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06.07.2011
Zwischen Stadt und Land
Wohnhaus von Superblock in Wien
Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er findet, dass das Gebäude „Neu 31“ noch „Stadt“ oder eigentlich schon „Land“ ist, denn die Neuwaldeggerstrasse in Wien ist eine Verbindung zwischen beiden. Nicht nur die Lage ist besonders, sondern auch die Idee: eine nach Außen sowie nach Innen offene Raumstruktur.
Bauherr und Architekt war in diesem Fall das Wiener Architekturbüro Superblock. Nach Fertigstellung haben die Architekten es zu ihrem Hauptsitz gemacht und den Rest an Gleichgesinnte verkauft, wobei der Garten gemeinschaftlich von 22 Personen, einem Hund und zwei Katzen genutzt wird.
Das Haus ist eine Art Übergang von Stadt zu Land – so schaut man durch die Fenster der Südfassade in einen weiten Garten. Die Nordseite dagegen ist der Straße zugewandt. In dem viergeschossigen Wohn- und Bürohaus wurde eine durchlässige Struktur geschaffen, die es ermöglicht, die Funktionen Wohnen und Arbeiten miteinander zu kombinieren und dennoch Privatsphäre zu gewähren.
Das gesamte Haus bietet Platz für vier Wohnungen und zwei Büros mit insgesamt 840 Quadratmetern Nutzfläche. Im Erdgeschoss betritt man einen 30 Quadratmeter großen Innenhof, der nach oben durchgehend offen ist. Dieser bildet zum einen das Zentrum, um das sich das gesamte Haus windet, zum anderen versorgt er die beiden unteren Geschosse und die mittlere obere Wohnung mit Tageslicht. Damit auch der Rest nicht im Dunkeln bleibt, sind die zwei äußeren Wohnungen nach oben hin verglast. Die erste Wohnung erstreckt sich über den Großteil des Erdgeschosses und über einen kleineren Teil in der ersten Etage. Die Büros nehmen den restlichen Platz im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss ein. Zweite und dritte Etage teilen sich die drei anderen Wohnungen, welche sich alle über zwei Geschosse erstrecken. Alle Wohnungen haben jeweils eine zweigeschossige Südterrasse zum Garten hin, sodass sich eine offene Struktur nach Außen zeigt.
Die Fassade sieht aus, als wäre das Haus mit einer Schlangenhaut überzogen, die sich aus weißen, schuppenartigen Aluminiumfalzschablonen zusammensetzt. Da sich die Schuppen bei jedem Regen selber reinigen, sind keine Regenrinnen notwendig, die den Übergang zwischen Dach und Fassaden stören könnten. (kh)
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