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11.01.2021

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Kalifornien in Eindhoven

Wohnhaus von Studioninedots


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Die Bauherrenfamilie ist für Studioninedots keine Unbekannte mehr. Bereits vor mehreren Jahren war das Amsterdamer Büro beauftragt worden, ein Eigenheim zu realisieren. Ein Sinneswandel hatte jetzt offenbar den Wunsch nach einem neuen Zuhause am Stadtrand des niederländischen Eindhovens geweckt. Das Haus sollte einen minimalistischen Stil mit einem Leben in der Natur in Einklang bringen und ein Maximum an zufälligen Interaktionen zwischen außen und innen ermöglichen.

Mit der Villa Fifty-Fifty kamen die Architekt*innen zusammen mit dem Landschaftsplaner Studio Frank Heijligers & Buijtels aus Eindhoven dem Auftrag nach, indem sie je die Hälfte des 594 Quadratmeter großen Grundstücks dem Wohnraum und dem Außenraum zuschlugen. Damit wollten sie ein Gleichgewicht zwischen beiden Lebensbereichen schaffen und durch die zufällig wirkende Aufteilung der Wohnbereiche immer wieder Überschneidungen des Alltags der Bewohner mit der Natur gewährleisten. Entstanden ist ein minimalistischer Pavillon, dessen 240 Quadratmeter Geschossfläche im Grundriss wie eine Art Flickenteppich daherkommen.

Die räumliche Organisation ergibt sich jedoch nicht nur aus der Horizontalen, wie es die Rasterung nahelegen würde, sondern sie wird durch einen turmartigen, dreigeschossigen Kubus ergänzt. In diesem erhalten die beiden Töchter quasi als integriertes Tiny House ihr eigenes Reich. Immer wieder durchstoßen die Pflanzen Bodenplatte und Dach. Den Einsatz von raumhohen Glasfassadenelementen, die an kalifornische Case Study Houses erinnern, begründen die Architekten mit der Absicht, die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum aufzulösen. Neben der Deckenplatte aus Beton bestehen auch die übrigen Oberflächen aus Materialien in Grautönen. Der runde Abstellraum ist aus semitransparentem Polycarbonat, im Schlaf- und Badezimmer kommen Stein- und Fliesenbeläge zum Einsatz. Der Turm ist in poliertem Aluminium gehalten, das die Umgebung reflektiert und so zum Gesamtkonzept des Hauses beiträgt. Auf diese Weise bleibt der einzige Farbakzent des Hauses dem Grünton der Pflanzen vergönnt.

Text: Marius Birnbreier
Fotos: Frans Parthesius


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

staubmeier | 13.01.2021 18:17 Uhr

gute güte

@12
architektur hat fast nichts mit gefallen
oder
nicht gefallen zu tun.
architektur ist kopfarbeit.
man sagt ja auch nicht:
sieh´ an, was für ein schöner bucheinband, was ist das nur für ein schönes buch.
die atmosphäre erst schafft der inhalt und das zwischen den zeilen zwischen den buchdeckeln.
man muss auch lesen können, t.e.a.

12

t.e.a. | 12.01.2021 16:34 Uhr

meine Güte...

@11
"Jede Architektur ist Ausdruck ihrer zu der jeweiligen Zeit geltenden gesellschaftlichen Konventionen und der daraus entstehenden Produktionsbedingungen."
- selten etwas deprimierenderes gelesen als diese Vorstellung von "Architektur".
Ein bisschen was kommt hoffentlich auch Ihrer Ansicht nach noch dazu oder? Raum, Atmosphäre, Materialität, Idee, formale Gestaltung und und und. Wer denkt er macht mit einer schmalen thermischen Hülle und einer guten NF/BGF Bilanz bereits Architektur, dem ist leider kaum mehr zu helfen.
Ganz am Rande: Sehr schönes Projekt!

11

Die Kollektive | 12.01.2021 14:04 Uhr

Turmbau

Ein Beispiel für ein richtig schlechtes Stück Architektur. Es reicht eben nicht, Abziehbilder der Spätmoderne ungelenk aneinander zu basteln um ein Meisterwerk zu schaffen. Jede Architektur ist Ausdruck ihrer zu der jeweiligen Zeit geltenden gesellschaftlichen Konventionen und der daraus entstehenden Produktionsbedingungen. Und da stehen die Zeichen nunmal gerade nicht nach Flächenfraß, Aufblähung der thermischen Hülle, schlechte NF/BGF-Quotienten etc.

Nein, frei nach Tocotronic: "Keine Meisterwerke mehr/Die Zeit ist längst schon reif dafür"

10

Mainzer | 12.01.2021 11:42 Uhr

into the wild

... nun ja, würde gerne die vorstadtübliche Nachbarschaft im städtebaulichen Kontext sehen:

eine meisterhaft inszinierte Architekturikone, die jedoch vieeel Land und Weite im Umgriff benötigt. Erst wenn der Fertighaus-Nachbar das Trampolin, die Garage, den Carport und 4-5 Mülltonne in Freisicht ergänzt hat, ist die Ausrichtung nach außen zu bewerten.

nun ja und schön zugleich, dass auf jeden Fall der Innenhof sodann seinen Wert nochmals erhöht.

9

auch ein | 12.01.2021 11:03 Uhr

architekt

schickes ding!

ich nehme an der bauherr weiss wie man es in den nicht so warmen jahreszeiten trotzdem gut nutzt.
und an alle WDVS-freaks: dort isses halt anders und ich vermute die vorschriften sind eingehlten.

also liebe nachhaltigkeitsfreaks: zurück an den offenen CO2-kamin oder schwedenofen

8

Frauke | 12.01.2021 10:33 Uhr

Konsequent

Tolles Projekt und sehr konsequente Umsetzung im Grundriss: Ein Haus nur aus Zimmern ohne Flure. Der grüne Innenhof ebenfalls als verbindendes Zimmer.

Ich würde einziehen.

7

STPH | 12.01.2021 08:06 Uhr

...

Irgendwo im Nirgendwo kann man nur seine eigenen Dimensionen rastern. Dazu gehört auch das Auto wie ein Haustier. Dazu die Wiederholung des horizontal platten Lands als Dach. Das Türmchen ist dann das gleiche in der Vertikale, mal abgesehen von den verklemmten Schlafzimmern darin. Überhaupt ist die Modulierte Sanitär und Bettgeschichte wie auch die Küchenmaschine eine ziemlich protestantisch verklemmte Angelegenheit der Moderne. Passt nicht zum heaven now das man auch mal muss. Überhaupt das ganze körperliche....

Moderne ist Spaltung von Körper und Geist
Und jetzt auch noch das web
Der Kopf baut sich seine Welt
Haus ist: im Kopf

Noch mal der Mayer: Haus als Fragment der Landschaft

6

dethomas | 12.01.2021 03:18 Uhr

bewertung

ich gebe neun von neun studiopunkten.

5

... | 11.01.2021 18:49 Uhr

...

@2 und 3 ... naaaa neidisch?

Klasse... so ein Projekt und wahrscheinlich auch Bauherren kann man sich nur wünschen. Gratulation an Studio Nine Dots!

4

ol_wei | 11.01.2021 18:19 Uhr

wie gehabt...

euch wäre sicher die übliche wärmedämmverbundfassade am langweiligen klotz "im bauhausstil" mit dem obligatorischen staffelgeschoss lieber, dann könntet ihr euch zurücklehnen und seufzend sagen: ach, die könnens auch nicht.

3

Jenatsch | 11.01.2021 17:51 Uhr

so yesterday

Das Leben mit der Natur wird mit einer ganzen Menge Beton erkauft. Grau sind nicht nur die Materialien, sondern auch die hier reichlich investierte Energie. Ressourcenschonung und nachhaltiges Bauen sollen wohl anderswo stattfinden. Das inszenierte Bäumchen im doppelten Betonkreis ist doch Klimaschutz genug.

2

mauerBiest | 11.01.2021 15:57 Uhr

Wieder mal so ein Blender-Haus …

und wenn die Turm-Töchter mal müssen, rennen die dafür sicher geschwind die Treppen runter oder öffnen für die Entleerung des Nachttopfes einfach das Turmlochfenster und steigert damit noch das minimalistische Leben im Einklang mit der Natur.

1

Master | 11.01.2021 15:55 Uhr

Piece

Masterpiece

 
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