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29.11.2022
Längs am Hang in Graubünden
Wohnhaus von Sandro Durrer
Das Dörfchen Buchen liegt im Prätigau, einem Tal im Kanton Graubünden, das zusammen mit Davos eine Verwaltungseinheit bildet. Vom Talboden führt eine steile Straße hinauf in die Berge, wo sich alte Holzhäuser an den Hang schmiegen. In diese Kulisse setzte der Liechtensteiner Architekt Sandro Durrer mit Büro in Vaduz nun ein zurückhaltendes Wohnhaus.
Der dreigeschossige Neubau steht am Rand des Dorfes mit Blick auf die umliegenden Felder und Berge sowie natürlich ins Tal. Das Erdgeschoss wurde als Betonsockel halb in den Hang eingegraben, sodass das darüberliegende Holzvolumen fast schon als eigenständiges Haus in Erscheinung tritt. Der Zugang erfolgt über einen Eingang neben der Garage im Sockel. Über einen ins Volumen integrierten Außenbereich hat außerdem das Obergeschoss direkten Zugang zum Garten. Unter dem Dach befindet sich der Küchen-, Ess- und Wohnbereich. Die Verglasung ist hier großzügig und die Aussicht beeindruckend.
Eine einläufige Treppe im rückwärtigen Teil führt von dort hinunter in den privateren Bereich des Hauses. Auch hier sind die Zimmer raumhoch verglast, was jedoch durch eine dichte Fassadenlattung kaschiert wird. So entsteht eine Art Filter in Form eines verschatteten Laubengangs. Neben einem Arbeits- und einem Schlafzimmer gibt es hier auch einen großzügigen Saunabereich. Im Innenraum überwiegt Holz für alle Flächen, ohne jedoch in eine allzu heimelige Hüttenromantik abzurutschen.
Die äußere Gestaltung des Hauses orientiert sich laut Büro an den Ställen alter Bauernhäuser. Angesichts der durchlässigen Holzverkleidung im Obergeschoss kommen einem auch alte Heuschober in den Sinn. Bemerkenswert ist außerdem, wie unauffällig die Photovoltaik-Paneele ins Giebeldach integriert werden konnten. Das Ergebnis ist ein rundum zeitgenössisches Wohnhaus, das sich gut in die Landschaft und ihre baulichen Traditionen einfügt. (sb)
Fotos: Samuel Holzner
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