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09.02.2012

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Vertikaler Garten in Tokio

Wohnhaus von Ryue Nishizawa


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Den Garten ins Haus zu holen und diese beiden Sphären miteinander zu verschmelzen, haben schon einige Architekten versucht. In der Metropole Tokio zeigt nun das aktuelle Projekt von Ryue Nishizawa (SANAA) wie es ist, wenn mehr als ein paar Blumentöpfe auf der Fensterbank stehen. „Garden & House“ heißt das kleine weiße Gebäude, das in einer schmalen Baulücke zwischen zwei Hochhausbauten einen bewohnbaren vertikalen Garten beinhaltet.

Auf vier Etagen hat Nishizawa Betondecken mit kreisrunden Aussparungen so übereinander gestapelt, dass sie ein zusammenhängendes Raumkontinuum bilden. Pflanzen wachsen durch die Decke und verbinden die einzelnen Wohnetagen. Die Erschließung, ein ebenfalls runder verglaster Treppenkern, ist in der Mitte des Neubaus platziert. Zur Straßenseite ist das viergeschossige Wohnhaus mit transparenten Geländern aus Plexiglas und Vorhängen ausgestattet – Nishizwawa verzichtet wie gewohnt auf eine Fassade, die Wohn- und Straßenraum trennt.

Im Erdgeschoss befinden sich Eingang, der Wohnbereich und Küche, in der ersten Etage ein Schlafzimmer mit Arbeitszimmer, ein Badezimmer mit Garten in der zweiten, gefolgt von einem weiterem Schlafzimmer in der dritten Etage und als abschließendes Highlight: die offene Dachterrasse mit einem winzigen Raum, der entweder als Gästezimmer oder Abstellkammer genutzt werden kann. Die Geschossflächen sind dabei nicht durch Wände eingeteilt, sondern lassen sich durch raumhohe Fenster und Vorhänge strukturieren, die zur Straßenseite eine Art Balkon bilden.

Wenn das Moriyama House (2005, ebenfalls in Tokio) mit seinen zehn Raumkuben noch die gebaute Vision vom „Haus als Stadt“ war, hat Ryue Nishizawa mit seinem aktuellen Wohnhaus den „Garten als Haus“ realisiert – und zwar ganz in der Tradition der japanischen Minimalwohnung: Gerade 66 Quadratmeter Wohnfläche bietet „Garden & House“ und einen grünen Wohlfühl-Dschungel in der Großstadt.

Fotos: Iwan Baan


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

13

@ 12 | 14.02.2012 14:52 Uhr

nochmal

sie ist ein er und er hat für private bauherren gebaut, die mit ihrer unterschrift jegliche architekten von deren zwängen befreien können. das geht auch in europa. die unerfahrenheit von privaten bauherren wird gern für kühne ideen instrumentalisiert. letztendlich gibt uns die zeit ein objektives feedback zu unserem baukünstlerischem schaffen. also lehnen wir uns zurück und schauen derweil auf die villa savoye...

12

@ 10 | 13.02.2012 15:32 Uhr

Und?

soll heißen? Meckern um jeden Preis als Ausdruck des Erwachsen seins? Ich finde es garnicht auf "Kindergartenniveau", von einem Möchtegern-Kritiker ein Mindestmaß an kollegialem Respekt und gegebenenfalls auch mal den Nachweis der eigenen Kompetenz und Erfahrung zu verlangen...Dümmliches Nörgeln ist bekanntlich billig zu haben.....Braucht echt kein Mensch...Und was sollen Ihre ganzen Konjunktive: "Zack wäre da ein kindersicherer MAschendrahtzaun drumherum und puff wäre der luftige Effekt verschwunden."...So?....Ist aber nicht...In Japan planen die Architekten - wie Sie richtig bemerkt haben - innerhalb der Rahmenbedingungen, die sie selbst mit ihrer Gesellschaft über Jahrzehnte (oder Jahrhunderte) ausgehandelt haben...Das ist eben auch ihr Verdienst...Dass hierzulande "solche Geländer wohl kaum möglich" wären, muss doch die japanischen Kollegen nicht jucken. Und nur weil diese so etwas entwerfen und auch bauen können, schmälert das weder deren Leistung, noch macht Phantasielosigkeit mancher deutschen Kollegen einen Deut besser. Dieses ganze "Ja, die anderen, die haben es leicht, die dürfen ja auch dieses oder jenes", ist mir dann am Ende eine doch zu gefällige Ausrede....Übrigens, "Experimente" sind Aktionen mit ungewissem Ausgang....Unterstellen wir mal, dass die japanische Kollegin sehr genau wusste, was sie tat...

11

Max | 13.02.2012 15:29 Uhr

Schön und gefährlich

Kennt jemand das Projekt aus eigenem Ansehen? Sind die Geländer wirklich so oder wurde hier gephotoshopped? Wie wird das haus tatsächlich genutzt? Leben kann man hier kaum, kaum eine Fläche ist größer als zwei Handwaschbecken breit sind. Die Gefahr, hier tödlich zu verunglücken ist größer als bei einem ungesicherten Rohbau. Das ganze Teil ist natürlich totaler Unsinn, mehr Installation als Architektur, aber gerade deswegen geil.

10

@BIG | 13.02.2012 12:16 Uhr

japan

lieber big,
verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber die Argumentation „Macht es doch erstmal selber besser“ befindet sich auf Kindergarten-Niveau. Sachliche Auseinandersetzungen sind sicher auch möglich, ohne erst ein eigenes, „besseres“ Projekt auf den Tisch legen zu müssen.

Was mich tatsächlich beeindruckt ist zunächst der luftige Eindruck des Modells und dann sind es die Geländer, mit denen dieser Eindruck optimal unterstrichen wird. Hierzulande wären solche Geländer wohl kaum möglich; ebensowenig wohl leider die offenen Löcher in den Decken. Zack wäre da ein kindersicherer MAschendrahtzaun drumherum und puff wäre der luftige Effekt verschwunden.

DAS ist es, was mich beeindruckt. Nicht so sehr die ARchitektur, sondern die offenabr legalen Rahmenbedingungen in Japan, die solche Experimente möglich machen.

9

kunstundarchitektur | 10.02.2012 17:31 Uhr

Japan

Die Vorstellung eines Gartens ist aufgrund der Raumökonmie in Japan, die eines geliehenen Blicks. Wenn sie an Garten im europäischen Kontext denken, meinen sie Landschaft...

8

Big | 10.02.2012 15:13 Uhr

in Japan

Ein wunderbares Experiment, das zeigt, was möglich ist, wenn man jegliche Konventionen, die es über das Wohnen gibt, über Bord wirft. Und dabei so winzig! 66 qm auf 5 Etagen. Die Geländer! Die Verglasung! Wieder einmal ein weiterer Grund sich vor den japanischen Kollegen tief zu verbeugen!

Zeige mir einer der besserwisserischen Kommentatoren hier ein eigenes Projekt, das auch nur ansatzweise ein ähnliches radikales Denkexperiment wagt! Ansonsten seid bitte still mit eurem kleinkarierten Gequake.

7

eduard | 10.02.2012 10:37 Uhr

... als idee sehr gut

... in der umsetzung gewagt.
... in der alltäglichen nutzung nur durch verzicht von privatheit möglich.

... japanisch eben!

schön finde ich auch, dass die nachbarn im bürohaus (?) links jetzt auch viel grün vor dem fenster haben inkl. einen blick auf den esstisch und/ oder ins badezimmer...;-)

6

serdika | 09.02.2012 22:28 Uhr

toll

finde die Wohnidee schön.. die umsetzung nicht... und vor allem nicht Pritzker-Preis Träger würdig...
der vertikale Garden aus großen Topfpflanzen...echt plump...und sieht einfach verwahrlost aus...wenig innovativ...
...der Garten hätte viel stärker in die Architektur integriert werden müssen und nicht einfach in Töpfe gepflanzt werden..vielleicht mal ne komplette Beton-decke als Pflanzbeet ausbilden......

Grüße aus Münster


5

Micha | 09.02.2012 17:10 Uhr

@ auch ein architekt

Also SANAA (Sejima And Nishizawa And Associates) sind Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa. Neben dem Sanaa Office haben die beiden Partner noch jeweils ihre eigenen Büros für Experimente und kleinere Projekte. Es sind also im Grunde 3 unabhängige Büros.

Und diese Projekt ist aus dem Büro von Ryue Nishizawa, der übrigens ein er und keine sie ist.

Nur mal so. Micha

4

gernegerne | 09.02.2012 16:54 Uhr

ausrotten

würde ich gerne gedanken, die danach trachten, etwas auszurotten.

3

bob | 09.02.2012 16:53 Uhr

Aber dann...

... die hässlichen Klimageräte vornedrangeklatscht (Bild 1 links oben).
Schade.
Weil ansonsten ganz hübsch.
Wofür braucht man die eigentlich? Ist doch (fast) kein Innenraum vorhanden...

2

auch ein | 09.02.2012 15:57 Uhr

architekt

ist das jetzt SANNA oder nur die eine partnerin`?

egal...

mag ne spiessige frage sein, aber:
was macht man im winter ?

für einen wintergartenvorbau wärs ganz hübsch

1

bitte bitte | 09.02.2012 15:40 Uhr

NICHT

ich ertrage solche sätze einfach nicht mehr:
„Auf vier Etagen hat Nishizawa Betondecken mit kreisrunden Aussparungen so übereinander gestapelt, dass sie ein zusammenhängendes Raumkontinuum bilden. “

bitte bitte bitte. es sind decken mit löchern drin, da wachsen die pflanzen durch. das ist total schön. aber die raumkontiuen und dynamiken und mäandrierenden räume der architektensprache, die gilt es auszurotten!!!!

 
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