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25.08.2017

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Solide Physik

Wohnhaus von Roedig Schop in Berlin


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„Wohnungsbau braucht Baukultur!“, erklären roedig . schop architekten in ihrer kämpferisch formulierten Presseerklärung. Und die Berliner Architekten suchen hierfür aktiv nach zukunftsweisenden Konzepten. Dazu gehört das Entwerfen für Baugruppen, wie das Projekt Heinrich 73 an der Heinrich-Heine-Straße in Berlin-Mitte. In Berlin-Adlershof, nahe dem Institut für Physik der Humboldt-Universität, konnten sie nun ihren ersten öffentlichen Wohnungsbau fertigstellen – Bauherr: die Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND. Das Wohnhaus mit 62 Wohneinheiten auf insgesamt 6.303 Quadtratmetern BGF soll zeigen, dass und wie „gestalterisch anspruchsvoller und kostengünstiger öffentlicher Mietwohnungsbau möglich ist“. Dabei wurden vor allem konstruktiv neue Wege der Nachhaltigkeit beschritten und auf WDVS verzichtet.

Eine Verkleidung aus grauen Faserzementplatten, die mit Außenwandelementen aus Holz ausgefacht ist, umschließt ein Haus in Schottenbauweise. Die hochgedämmte, hinterlüftete Fassadenkonstruktion konnte durch hohen Vorfertigungsgrad günstig realisiert werden und ist laut roedig . schop besonders wartungsarm. Im Innenraum führten materialsichtige Oberflächen und offene Wohngrundrisse zu weiteren Kosteneinsparungen –  so bleibt viel Raum für individuelle Anpassungen. Durchgesteckte Wohneinheiten, eine das Gesamtgebäude in überschaubare Nachbarschaften unterteilende Anzahl an Eingängen sowie geschützten Fahrradstellplätze und nicht zuletzt private und gemeinschaftliche Gärten bieten Wohnqualität entsprechend dem state of the art.

Ebenso die Energie- und Klimabilanz des Wohnhauses: Der kompakte Baukörper sorgt für Energieeffizienzhaus-70-Standard, die Baustoffe sind teilweise nachwachsend, für Heizung und Warmwassererzeugung wird Fernwärme genutzt. Nicht nur für die Architekten ist das Wohnhaus ist eine Premiere, sondern auch für die Wohnungsbaugesellschaft: Die STADT UND LAND realisierte damit ihren ersten Holzhybridbau. Das Ergebnis sieht nach einem soliden Beitrag zum entstehenden Wohngebiet Wohnen am Campus aus. (dd)

Fotos: Stefan Müller


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

9

Horst | 29.08.2017 12:02 Uhr

Knueppel aus dem Sack

Schade, dass die eventuell liebliche Gartenseite nicht dokumentiert wird. Garten nach Nordosten? Wohnzimmer mit Blick auf Strasse und Parkplatz? Das Problem ist wohl eher die Ausrichtung und der Staedtebau, Aussenanlagen etc.

8

Reinhard04 | 28.08.2017 10:53 Uhr

hochgelobt ..

aber trotzdem Standard.. die fehlende Entwässerungsrinne in der Einstellhalle finde ich spannend.. abgesehen von einer sehr tristen Signaletik , wurde dort sichtlich am falschen Ende gespart.. Der Begriff "Nachhaltigkeit" als Marketing-Tool sollte vielleicht ein bisschen weitergedacht werden (vgl. SNBS - in der Schweiz) - Es ist sehr fragwürdig, inwiefern der Verzicht von Aufzügen bei 50 % der Wohnung eine nachhaltige und langfristige Nutzung ermöglicht (Thematik überalternde Gesellschaft). Ich kann den Verfassern des Projekts nur zustimmen: „deutscher Wohnungsbau braucht (mehr) Baukultur!“

7

d.teil | 28.08.2017 10:20 Uhr

Nun

Die Grundrisse sind einfach aber durchaus wohnbar.
Aber die Ansichten?
Vergleichen wir das mit Bruno Taut, so fragt man sich, was geschmeidiger aussieht: Farben! Proportionen!
Das einzige Manko , was es bei den taut bauten gibt: keine großen Fenster.
Finanziell aber nicht teurer, wenn man über die Farbenlehre Bescheid weiß.
Aber wer in gottes Namen gibt dieses Wissen heutzutage an einer Uni noch weiter ?
Das ist das eigentliche Problem!

6

Skeptiker | 25.08.2017 18:50 Uhr

ganz schön grau ...

Das viele Grau könnte ruhig etwas mehr Binnenstruktur haben und etwas mehr Varianz.

Vor allem aber sollten die Eigentümer sofort anfangen, auf die erste (Chlorid-) Sanierung der Stützen und Wände in der TG zu sparen. Da kommt einiges auf sie zu!

5

Exberliner | 25.08.2017 18:08 Uhr

Gestalterisch anspruchsvoll?

Es ist natürlich verständlich, dass man bei dieser Art von Wohnbauten mit knappen Budgets arbeiten muss, und deswegen keine große Sprünge drin sind. Und dass die Architekten ein WDVS vermieden haben und eine hochwertigere vorgehängte und hinterlüftetete Fassade realisieren konnten ist löblich. Aber dann bitte nicht von "gestalterisch anspruchsvoller" Architektur reden, bitte. Hier ist wirklich nichts anspruchsvoll, sondern einfach: solider Standard.

4

0815 Architekt | 25.08.2017 17:18 Uhr

mal wieder...

...Meckern auf hohem Niveau.
Man könnte sich doch glücklich schätzen, wenn sowas der deutsche Standard wäre, sowohl optisch als auch energetisch.
Das Grau ist nicht unästhetisch, aber vielleicht nicht ganz so freundlich-wohnlich, wie es hätte werden können.
Und was das energetische Konzept angeht.... immerhin ein (Teil-)Holzbau, so dass dem viel verdrängten Thema Energieverbrauch bei der Herstellung der Baustoffe Rechnung getragen wird.

3

Superarchitekt | 25.08.2017 16:37 Uhr

tja

Ich empfehle den Bewohnern eine ordentliche Portion Blumenkästen.

Wie heißt es so schön: Ärzte können ihre Fehler begraben, Architekten bleibt nur Efeu zu pflanzen.

2

RE:WE | 25.08.2017 16:03 Uhr

Solide Physik??

Mal ganz davon abgesehen, dass so viel grau bei einer Fassade nicht unbedingt mein Fall ist...
Der Riesen-Heizkörper auf Bild 10 irritiert mich. Solide Physik? Energieeffizienzhaus?

1

hennes | 25.08.2017 15:34 Uhr

puuh...

bonjour tristesse.
würde von den architekten jemand dort einziehen?
ich wette nicht.

 
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