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14.07.2017

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Auftakt am London Dock

Wohnhaus von Patel Taylor Architects


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Geknickte Fassaden wie im Wohnhaus Clipper Wharf von Patel Taylor im Londoner Stadtteil Wapping sind angesagt. Léonwohlhages Entwurf für den Kunstcampus in Berlin und das Studentenwohnheim von Fink & Jocher, das 2005 in München fertiggestellt wurde, sind nur zwei von vielen weiteren Beispielen. Oft erklären die Planer die Form als Referenz an die Umgebung. So auch im Fall von Patel Taylor. Der Entwurf sei von den ehemaligen Krähnen und Seilwinden am Hafenbecken inspiriert, die eine Art Schnittstelle zwischen den Kaianlagen und den Backsteingebäuden der Docks darstellten.

Die 1,6 Hektar große Brachfläche des ehemaligen Hafengeländes, die früher als Fortress Wapping bekannt war, soll nun unter dem Namen London Dock großflächig regeneriert werden: Das Wohnhaus Clipper Wharf, das im Winter fertiggestellt wurde, ist der erste Baustein eines 220.000 Quadratmeter umfassenden Masterplans, der vom börsennotierten Bauträger St. George entwickelt wurde. Dieser Masterplan, für den ebenfalls das Büro Patel Taylor verantwortlich zeichnet, sieht 1.800 neue Wohneinheiten vor. Darüber hinaus sollen knapp 20.000 Quadratmeter Gewerbeflächen und – in Zusammenarbeit mit dem französischen Landschaftsplaner Allain Provost – etwa 24.000 Quadratmeter öffentlicher Raum entstehen.

Das 8-geschossige Wohnhaus selbst bietet 57 Wohnungen. In Form eines Podests nimmt der untere Gebäudeteil die lineare Struktur des nebenstehenden denkmalgeschützten Lagergebäudes auf, während der obere Teil durch die facettierten Glas- und Aluminiumbalkone bestimmt wird, die in unterschiedlicher Tiefe vor- und zurückknicken. Alle geschlossenen Fassadenflächen sind mit einem Rahmen aus bronzefarbenen, eloxierten Aluminiumelementen eingefasst.

Die Grundrisse des Neubaus zeigen unterschiedliche Wohnungstypen: kompakte, studioartige Einheiten sowie großzügige Appartments mit Wohnküchen. Auch der Masterplan sieht vor, die neuen Wohnungen für unterschiedliche Segmente des Wohnungsmarktes anzubieten: Von den 1.800 Wohneinheiten sollen 486 als „affordable housing“, also erschwingliche Wohnungen, realisiert werden. Dies liegt zwar unter den von der Stadtregierung angestrebten 35–50 Prozent, jedoch ebenfalls ein gutes Stück über den im Jahr 2014 im Durchschnitt genehmigten Wohnungsbauvorhaben, bei denen nur 13 Prozent als „affordable“ vorgesehen waren. Im Zweifel wird jedoch seitens der Regierung schon jene Wohnung als erschwinglich definiert, die nicht mehr als 80 Prozent über der durchschnittlichen Miete des lokalen Wohnungsmarkts liegt.

Das neue Quartier soll bereits jetzt in der Mental Map der Londoner und der Besucher der Stadt verankert werden. So finden derzeit Pop-up-Veranstaltungen auf den öffentlichen Grünflächen statt und als Teil des Kunstevents Art Night 2017 wird das London Dock am 1. Juli unter anderem eine Videoinstallation der Künstler Jake und Dinos Chapman zeigen.



Fotos: Peter Cook


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