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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_von_Muoto_in_Paris_5277803.html

15.12.2017

Leben in der Box

Wohnhaus von Muoto in Paris


Es war ein interessanter Bauplatz für die Architekten vom Pariser Studio Muoto: auf einem Hügel im 20. Arrondissement der französischen Hauptstadt mit fantastischem Blick über die östliche Dächerlandschaft. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Père-Lachaise-Friedhof gelegen und gegenüber eines großen Wasserrevoirs, das oberirdisch von einer offenen Rasenfläche bedeckt ist.

Auf diese grüne Leere antworteten sie mit dem Entwurf eines abstrakten architektonischen Gegenparts: ein siebengeschossiges Wohngebäude in Form eines Riegels, dessen horizontale Ausrichtung auf Höhe des dritten Geschosses von einer vertikalen Öffnung gebrochen wird. Sie gibt den Blick auf die dahinterliegende Wohnbebauung aus den Siebzigerjahren frei. Der Giebelbereich ist in der für Paris typischen Art und Weise leicht abgeschrägt.

Die minimale schwarze Fassade wird charakterisiert durch einen vorgelagerten beweglichen Sonnenschutz, mit dem Balkone und Fenster komplett verdeckt werden können. Die drei mal drei Meter großen weißen Rollos umgeben den Baukörper wie eine zweite Hülle. Sie verleiht dem streng geometrisch auftretenden Gebäude je nach individueller Nutzung durch die Bewohner einen eher offenen oder eher verschlossenen Ausdruck, auf jeden Fall jedoch eine gewisse Dynamik – ein Motiv, das immer wieder gerne im Pariser Wohnungsbau verwendet wird.

Das von der Sozialwohnungsbaugesellschaft RIVP in Auftrag gegebene Gebäude vereint auf 5.180 Quadratmetern drei verschiedene Funktionen und Nutzergruppen: Es umfasst 35 Sozialwohnungen, einen Kindergarten und eine Notunterkunft, die für bis zu 59 Jugendliche Platz bietet. Während sich der Blick des freistehenden Volumens nach vorne und seitlich zur Stadt hin öffnet, schaut die Gebäuderückseite auf einen schmalen, linear angelegten Garten. Großzügige Schiebefenster lassen viel Licht in das Innere der Wohnungen, die über Balkone mit Panoramablicken nach Süden und Osten verfügen, während die Notunterkunft laut Projektbeschreibung dicht und „kompakt“ angelegt ist. (da)

Fotos: Maxime Delvaux


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