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21.11.2014
Kop van Lombok
Wohnhaus von Marlies Rohmer in Utrecht
Sind es die grauen Ziegel des Sockels, die etwas düster wirken? Die vertikalen Fensterformate, die an Kirchenfenster mit Maßwerk denken lassen? Oder die Faltungen der Fassade, die dem Gebäude eine kantige Silhouette verleihen? Dem neuen Wohn- und Geschäftshaus namens Kop van Lombok in Utrecht haftet jedenfalls etwas subtil Neugotisches an. Entworfen wurde es von Marlies Rohmer (Amsterdam), die auch für den Masterplan des ganzen Blocks verantwortlich war.
Das Besondere an diesem Gebäude ist seine städtebauliche Bedeutung als Bindeglied zwischen dem Stadtteil Lombok und dem aufstrebenden Geschäftsviertel rund um den Hauptbahnhof, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet. Auch Lombok gilt als lebendig und dynamisch, weist allerdings mit seiner kleinteiligen Gebäudestruktur und seiner migrantisch geprägten Bevölkerung einen ganz anderen Charakter auf. Rohmers Neubau, der als „Kopf von Lombok“ firmiert, soll darum zwischen den beiden Stadtteilen vermitteln.
Konzipiert wurde ein robustes Gebäude, das laut Rohmer nicht die Gotik, sondern die industrielle Vergangenheit der Gegend anklingen lässt. Auf einem Sockelgeschoss mit Ladenflächen und Tiefgarage setzen zwei separate Gebäudeteile mit Wohnungen auf, die straßenseitig zu einem Block zusammengefasst sind. Der größere Baukörper ist um einen zentralen Innenhof herum organisiert, der durch Treppen und Laubengänge belebt wird. Im vorgesetzten flacheren Riegel befinden sich entlang einer Art internen Straße weitere Wohnungen, von denen manche auch über Balkone verfügen.
Hinsichtlich der Grundrisse soll mit dem Neubau die eher homogene Bebauung des Stadtteils programmatisch um eine möglichst große Vielfalt an Wohnungen ergänzt werden. Auch ihre Zugänglichkeit variiert, indem manche Treppenhäuser direkt von der Straße aus zu erreichen sind, während andere Gebäudeteile nur über die Innenhöfe erschlossen werden. So entstehen innerhalb des großen Volumens kleine Nachbarschaften, die jedoch dank einer weitläufigen Dachterrasse trotzdem über genügend Platz für ein gemeinschaftliches Zusammenkommen verfügen. (sb)
Fotos: Thea van den Heuvel
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