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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_von_LIMA_Architekten_in_Ammerbuch_8491021.html

31.01.2024

Fliegerscheune im Erdgeschoss

Wohnhaus von LIMA Architekten in Ammerbuch


Rund um die Schwäbische Alb lassen sich viele Segelflieger beobachten, die Morphologie begünstig dort die Thermik. Zusätzlich zum landschaftlichen Reiz bieten sich also auch gute Flugbedingungen. Wie ein Bauherr sowohl Wohnraum als auch eine Behausung für sein Freizeitsportgerät errichten ließ, zeigt sich nördlich von Tübingen. Die Gemeinde Ammerbuch umfasst sechs Ortsteile, die zwischen dem Flusslauf der Ammer und dem Naturpark Schönbuch liegen. Auf einem Hanggrundstück im historischen Ortskern planten LIMA Architekten (Stuttgart) ein Wohnhaus, in dessen Erdgeschoss nicht nur klassisch eine Garage untergebracht ist, sondern auch das geliebte Segelflugzeug parkt.

Mit einer Höhe von vier Metern nimmt das Sockelgeschoss sowohl die Einstellhalle als auch Lager- und Sanitärräume auf. Errichtet wurde es, ebenso wie das Treppenhaus, aus Stahlbeton in Sichtbetonqualität. Die beiden Obergeschosse fassen je eine Wohneinheit und sind heute vermietet. Für die Wohnebenen sowie das Satteldach verwendeten die Architekt*innen vorgefertigte Holzbauelemente und Decken aus Brettsperrholz. Ein Blechfalzdach mit Photovoltaikanlage schließen den Bau nach oben ab. 

Giebelständig reiht sich das Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von 685 Quadratmetern in die Wohnbebauung der Nachbarschaft ein, während die landwirtschaftlich genutzten Gebäude traufständig angeordnet sind. Einen deutlichen Kontrast zu den historischen Fachwerkwohnhäusern bildet hingegen die Fassade. Sie ist mit vorvergrauten, unterschiedlich breiten Fichtenbrettern bekleidet, darin verteilen sich unterschiedlich große und unregelmäßig platzierte Fensteröffnungen.

Die beiden Wohngeschosse gehen an der Fassade nahtlos ineinander über. Das Erdgeschoss hingegen setzt sich durch eine schmale Fuge und ein horizontales, farblich angeglichenes Blech ab. Die subtile Trennung soll gemäß den Architekt*innen die unterschiedlichen Nutzungen markieren. Der Zugang zum Treppenhaus, das auch einen Fahrstuhl aufnimmt, erfolgt seitlich über einen Vorhof, während das Segelflugzeug über ein großes Tor zur Straße ausfährt. (sbm) 

Fotos: Brigida González


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