Auf der Liste ihrer Projekttitel stehen auch das „Haus Feuerstein“ und „Haus für Gudrun“ – „Haus für Julia und Björn“ nennen die Architekten Markus Innauer und Sven Matt aus dem österreichischen Bezau ihren aktuellen Wohnbau. Die Namensgebung macht deutlich, dass die Architektur des jungen Büros nah, warm und persönlich sein möchte. Sie schmiegt sich an ihre Bewohner und in die Landschaft. „Was nun dasteht, scheint hierher zu gehören“ beschreibt das Duo sein Projekt.
Auf einem abfallenden Gelände an einem Berghang liegt das „Haus für Julia und Björn. Das Grundstück war für die Architekten eine Herausforderung. Steil und schmal zieht es sich entlang eines Weges. Der Zugang musste oberhalb liegen.
Der klar geschnittene Bau ruht auf einem Massiv aus Stahlbeton. Im Obergeschoss ist er aus gedämmten Holzelementen konstruiert. Eine Struktur aus Holzleisten ist um den Baukörper gelegt. Was als Witterungsschutz gedacht ist, erscheint als fein gemustertes Gewebe mit sanften Details, weiß geölte Fensterlaibungen etwa.
Handgearbeiteter Putz mit Marmormehl und Holzeinbauten aus dem eigenen Wald: Mit Naturbaustoffen und Handwerksarbeit haben Innauer Matt Architekten das Wohnhaus ganz nah an seine Bauherrn Julia und Björn gerückt. Herz des Hauses ist der gestreckte Wohnraum im Obergeschoss mit seinem langen Fenster und Blick auf das Bergpanorama des Bregenzer Waldes. Ein Stückholzofen, der die Warmwassererzeugung und Beheizung des Wohnbaus übernimmt, unterteilt den zentralen Raum. Im Untergeschoss wird die Raumaufteilung kleinteiliger: Hier sind die Schlafräume und das Bad untergebracht.
Obgleich ein bürgerlicher Auftrag, ist dieses Haus ländlich in seiner Attitüde. Seine einfachen, an regionale Bautraditionen angebundenen Formen machen es schlicht und unaufgeregt. Es hat ein steiles Satteldach und „so praktische Dinge wie Dachüberstände“, sagen die Architekten, die ebenso wie ihr Haus für Julia und Björn ganz bodenständig zu sein scheinen. (sj)
Fotos: Adolf Bereuter
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Lobo | 20.02.2015 14:10 UhrWohnhaus von Innauer Matt
Die Äste - im Gegenteil, die sind wahnsinnig gut, denn sie sind Teil der Natur, so, wie es keine gerade Linie gibt.
Holzhaus immer, aber wenn, dann bitte mit Gründach. Eine Architektur von heute, bei dem Stand der Technik von heute, geht überhaupt nicht mehr ohne GRÜN! Entsieglung ist die Herausforderung in Zeiten des Klimawandel und nicht noch mehr Versiegelung, wenn schon gebaut wird, auch wie hier, mitten in der Natur, oder gerade da. Die Südseite kommt für meinen Geschack zu kompakt rüber, hingegen der Rest - sehr gut!