RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_von_Fala_Atelier_in_Lissabon_8692798.html

05.08.2024

Im Rhythmus der Glasbausteine

Wohnhaus von Fala Atelier in Lissabon


Das von Fala Atelier (Porto) in Lissabon entworfene Haus ist anders, als es vorzugeben scheint. Es folgt einer eigenen Logik, einem strengen Raster aus sich wiederholenden Elementen. Das Wohnhaus gleiche einem „angewandten Theorem, eher einer mathematischen Gleichung in physikalischer Form als einem Haus“, heißt es von Seiten der Architekt*innen.

Bereits in anderen Projekten, zum Beispiel Studierendenapartments oder einer Sanierung östlich von Porto, haben Fala durch runde Wände, zu kurze Stützen oder Zierelemente neue Ästhetiken erprobt, die teils kontrovers diskutiert werden. Gleichzeitig erzeugen sie damit immer wieder neue Raum- und Wohnerfahrungen. Bekannt ist das Büro, das sich 2013 gegründet hat, auch für seine bunten Entwurfscollagen und eine immer wiederkehrende Farbauswahl. Die Bildfragmente scheinen in den Gebäuden fast eins zu eins umgesetzt, wodurch die realen Räume bildhaft erscheinen.

So präsentiert sich auch das Haus der unzähligen Fenster wie eine Collage aus zusammengesetzten Fragmenten. Hinter den sieben Fensterreihen der Fassade, verbergen sich nur vier Geschosse. Die kleinen Öffnungen, die sich mantraartig wiederholen, treffen innen auf einen klar strukturierten Raum, der mittig über ein zentrales Treppenhaus erschlossen wird. Zu beiden Seiten öffnen sich zwei gleich große Wohnräume, die von quer verlaufenden Glasbausteinwänden gegliedert werden. Sie erlauben eine vage Durchsicht durch die „Zimmer“.

Alles folgt den Maßen der Materialien: Die 20 mal 20 Zentimeter großen Glasbausteine und die 30 mal 30 Zentimeter großen Fliesen geben den Rhythmus vor. Auch das Wohnen wird so zu einer abstrakten Aufgabe. Den Abschluss des Hauses bildet ein hohes Gewölbedach – die einzige Ausnahme in dem strengen geometrischen System.

Im Erdgeschoss befindet sich der Autostellplatz gleich neben einem gemeinsamen Sitzbereich. Im ersten und zweiten Obergeschoss liegen großzügige Schlafräume, die über eigene Bäder an den Kopfseiten verfügen. Das oberste Geschoss nimmt den gemeinsamen Wohnbereich auf. Das Haus fasst circa 240 Quadratmeter Wohnfläche. Den terrassierten Außenbereich mit 120 Quadratmetern Größe gestaltete der Landschaftsplaner João Magalhães (Porto). (sin)

Fotos: Giulietta Margot



Kommentare:
Kommentare (4) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

05.08.2024

Leitplanken für die Fassade

Werkhof im Kanton Uri von Felgendreher Olfs Köchling

05.08.2024

Denkmäler der Ostmoderne

Radtour durch Frankfurt (Oder)

>
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
BauNetz Wissen
Neuer Klang für Shanghai
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort