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13.06.2017

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Die Elbe vor der Tür

Wohnhaus von F29 Architekten in Dresden


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Vier Jahre haben sie geplant und gebaut. Eine Zeit, die sich für elf Familien gelohnt hat. Die Dresdner hatten sich zu einer Baugemeinschaft zusammengetan, ein Grundstück gesucht, Architekten beauftragt und Ideen entwickelt. Jetzt können sie ihr neues Zuhause in einem Mehrfamilienhaus in der Dresdner Johannstadt beziehen, die Elbe vor der Tür, die Altstadt fußläufig.

Als Lückenbau vervollständigt das Gebäude von F29 Architekten (Dresden) den Straßenraum, der durch die Mehrfamilienhäuser aus den 1920er und 30er Jahren geprägt wird. Der Wohnungsneubau ist somit Teil einer Entwicklung, die momentan in der ganzen Johannstadt zu beobachten ist: Straßenzüge werden auf Basis ihrer gründerzeitlichen Struktur vervollständigt, nachdem große Teile im Zweiten Weltkrieg zerstört worden waren. Das Quartier soll, so das Ziel, wieder zu einer Einheit aus räumlich gefasstem Straßenraum und grünen Höfen zusammenwachsen.

Als Baugruppe hatten die Bewohner, darunter viele Familien mit kleinen Kindern, großen Anteil an der Planung ihrer Wohnungen. Die Architekten Christian Schmitz und Peter Zirkel haben deren Ideen in die Tat umgesetzt. Baufirmen wurden direkt beauftragt, Projektsteuerungsfunktionen von den künftigen Bewohnern übernommen, Kosten für die 2.520 Quadratmeter Bruttogeschossfläche auf ein Minimum reduziert.

Die äußerliche Gestalt des Zweispänners mit Baulinien und Traufhöhen orientiert sich an der Nachbarbebauung. Im Süden ist er vom Nachbarhaus abgerückt, um dessen Fensteröffnungen nicht zu verstellen. Im Inneren geht es deutlich individueller zu. Je nach Wunsch sind zwischen 105 und 140 Quadratmeter große Wohnungen entstanden. Dabei basieren die Grundrisse alle auf der gleichen Systematik der Raumanordnung: Zur Straße liegen die Schlaf- und Kindezimmer, im mittleren Teil Sanitärräume und zum Garten die Gemeinschaftsräume.

Konstruiert ist das Haus in monolithischer Bauweise. Das Basement, eine halb eingegrabene Etage, wird als Tiefgarage genutzt. Das mit Kratzputz verkleidete, massive Mauerwerk der Fassade ist mit einer Dämmung aus Mineralwolle versehen. Das Wohnhaus erreicht dadurch den KfW-70-Energiestandard. (kat)

Fotos: Till Schuster


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

18

archi | 22.06.2017 17:54 Uhr

...

gäääähn ;)

17

danielsson | 15.06.2017 17:56 Uhr

wunschkonzert

bauherren können sich gern alles wünschen und sind oft ja auch euphorischst dabei. allerdings sehe ich hier keinen grund, warum ich als architekt alles so umsetzen sollte, gerade wenn es die grundsätzliche funktionalität einer wohnung betrifft. und eine wohnung mit 4 schlafzimmern, deren traffic komplett über küche/essen/wohnen läuft, selbst ein gast muss erst die wohnung durchqueren um mal das wc zu benutzen. sorry, aber hier wurde das potential der wohnung nicht ansatzweise genutzt. ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Bauherr dahingehend wehrte.

16

g.k. | 15.06.2017 15:14 Uhr

gääähn

Seit wann bemisst sich Architektur nach langweilig oder nicht langweilig?
Wer Unterhaltung sucht dem sei "Harry Potter und der Zauberkelch" empfohlen, echt spannend.

15

auch ein archi... | 15.06.2017 15:11 Uhr

Kritik an der Kritik...

@15 danielssohn
Aha. Also dürften sich die Bauherren des Dachgeschosses nicht wünschen, die Wohnung über den Wohnbereich zu betreten. Weil Danielsson das nicht gefällt

Andersrum gedacht: Ist es nicht gerade die Herausforderung bei einer Baugemeinschaft, individuelle Lösungen zu ermöglichen, ohne dabei jede Struktur/Ordnung des Hauses aufzugeben? Ich finde es spannend hier zu sehen, wie es mit einem relativ klaren Konzept von Strängen/Kernen dennoch gelingt Individualität im Grundriss zu ermöglichen.

@10 spektakel:
Und die tiefen Loggien sind definitiv besser als der Minimalbreiten-Balkonfasching am Neubau gegenüber. Es wäre interessant mal die aufgerufenen Quadratmeterpreise des Neubaus gegenüber zu erfahren, nur um die hier veröffentlichte Zahl noch mal etwas im Kontext sehen zu können.

14

danielsson | 14.06.2017 21:39 Uhr

einfügen vs. unterordnen

ich mag minimalismus. ich mag understatement. ich finde architektur muss spannend sein. spannend heisst nicht laut, oder spektakulär, oder krampfhaft konträr. warum wird das immer gleichgesetzt?
dieses gebäude fügt sich nicht ein, es ordnet sich unter, gesichtslos und banal. man kann sich auch selbstbewusst einfügen. wo ist da ein anspruch an gestaltung zu erkennen? wirkt auf mich eher wie eine wir-müssen-noch-irgendwie-eine-fassade-gestalten-verzweiflungstat. an den Fenstern, aber nur etwas, nicht zuviel und dann noch sowas horizontales und am sockel kleben wir so steine ran. hmm, die hoffassade läuft bis ins DG durch, da kommt eine zweite farbe sicher toll.
tut mir leid, aber ein nachträglich gedämmter plattenbau versprüht den gleichen charme.

die wohnungsgrundrisse sind für mich, was heutzutage mindestens standard sein sollte. im hochparterre muss man vom schlafzimmer durch küche bzw. wohnzimmer zum bad laufen. einige schlafzimmer haben die zimmertür am kopfbereich. es gibt einen grossen hwr für jede wohnung, an jeder wohnung, warum muss ich dazu aber durch das treppenhaus. warum?
im DG kommt man zur küche rein. echt super komponiert.
meine ansprüche an gut funktionierende und gut strukturierte grundrisse erfüllt das leider nicht.

13

Jan | 14.06.2017 18:44 Uhr

also irgendwie

sieht dieses Projekt samt Umgebung sehr doll nach zeitgenössischem westdeutschen Allerlei aus.

Die DDR-Architektur hat ja einen erfrischenden Bruch mir der betäubenden Gemütlichkeit Dresdens vollzogen und wenigstens eine Idee von Zukunft und Neubeginn gewagt. (Über das Ergebnis lässt sich gewiss vortrefflich streiten...)

Aber dieses Projekt verweigert sich ja partout dem Neubeginn und zelebriert stattdessen die zeitgenössische Langeweile.

Gäääääääääähn

12

Philipp | 14.06.2017 17:07 Uhr

Weder gelangweilt noch zum Gähnen bewegt

Architektur muss spannend sein! Architektur muss auffallen! Architektur muss laut sein! ... schade, dass sehr viele unserer Zunft (und darüber hinaus) so denken. Die Qualität des Hauses wird sofort übersehen, wenn sich ein neues Haus in den Kontext einfügt ... man müsse doch auf den ersten Blick sehen, dass es sich bei einem Werk um ein neues Haus handelt ... einen Ort studieren, die Qualitäten erkennen und in der neuen Bauaufgabe anwenden, das ist wahre Baukunst - nicht das vulgäre Schreien nach Aufmerksamkeit! Erst eine gewisse Stimmigkeit macht die Qualität unserer gebauten Umgebung aus. Warum ist man beim Venedigbesuch von der Stadt sondergleichen fasziniert? Sicher nicht, weil sich jeder Stadtbaustein vom anderen abheben muss!

Natürlich, WDVS müsste es nicht sein, scheint aber leider ab und an unumgänglich.

Abschließend möchte ich noch auf die wunderbar strukturiert komponierten Grundrisse hinweisen, die man ebenfalls gerne an so manch anderen Häusern finden möchte.

11

archi | 14.06.2017 15:48 Uhr

dann...

fliege mal nach Valparaiso @ Kritiker ;) und schau dir an was leben bedeutet...

10

spektakel | 14.06.2017 15:14 Uhr

wer es aufgeregt und unkontextuell mag...

wer das spektakel braucht zum glücklich sein: dezent über die straße nach rechts blicken. der neubau da im anschnitt ist wunderbar unruhig, nicht wahr? ich bevorzuge dann doch understatement, aber jedermensch wie er mag...

9

Kritiker | 14.06.2017 12:59 Uhr

Es darf auch mal Kontextuell und Normal sein, sollte es sein

"Und wenn man sich "einfügt" wird es noch langweiliger weil man nichts dazu gewonnen hat. Und wenn man sich immer weiter und weiter einfügt hat man am Ende ein gaaanz langweiliges Gefüge was den Ort überhaupt nicht zu einem Ort macht"
Was für ein schreckliche Auffassung von Architektur. Dresden ist schon geplagt genug, je weniger es nach westdeutschen Allerlei-Städten aussieht umso besser. Auch wenn dahingehend das Kind schon in den Brunnen gefallen ist an manchen Stellen ...
Städte sollten keine Shopping-Malls sein sondern Orte zum Leben mit verschiedenen Raumangeboten und -wirkungen, dazu gehört auch kontemplative Normalität und Ruhe.

8

archi | 14.06.2017 11:24 Uhr

aber...

...klar ist es langweilig, weil auch das Drumherum total langweilig ist. Und wenn man sich "einfügt" wird es noch langweiliger weil man nichts dazu gewonnen hat. Und wenn man sich immer weiter und weiter einfügt hat man am Ende ein gaaanz langweiliges Gefüge was den Ort überhaupt nicht zu einem Ort macht. Direkt an der Elbe ist es sicherlich schöner.

7

GJauch | 14.06.2017 10:35 Uhr

Gähn 2

Schon merkwürdig, dass manche hier das Gähnen anfangen wenn sie mal keinen Klamauk sehen, sondern Architektur die sich benimmt...

6

paul | 14.06.2017 09:39 Uhr

und täglich grüßt das murmeltier

tristesse in WDVS.

aber klar, in deutschland ist das dann mit viel liebe zum detail total unauffllig, unaufgeregt und feinsinnig...

gähn.

5

Philipp | 14.06.2017 08:17 Uhr

Ort

Das Haus ist keineswegs langweilig. Es respektiert die kontextuellen Gegebenheiten und fügt sich in das Ensemble ein. Unauffällig, unaufgeregt, ruhig. Die Qualitäten des Quartiers wurden erkannt und feinsinnig in einem neuen Haus umgesetzt.

4

Hotte | 13.06.2017 21:45 Uhr

Fünf Sterne

Toll eingefügt!
Liebe zum Detail!
Ein Gebäude, welches neben den historischen Nachbarn in Würde altern wird!

3

archi | 13.06.2017 18:58 Uhr

irgendwie...

...langweilig :D

Aber so ist es mit den Geschmäckern.

2

Designer | 13.06.2017 16:50 Uhr

Licht

Sich in die Umgebung zu integrieren finde ich ja gut. Die Fenster im Neubau hätte ich aber um einiges größer als bei der Nachbarbebauung gemacht.

1

so ä dresdner | 13.06.2017 16:35 Uhr

ganz ohne Schnickschnack

Schön ist's geworden! Meine Glückwünsche!

 
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