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21.09.2023

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Purismus und Drama

Wohnhaus von Chris van Niekerk bei Kapstadt


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Panoramablicke, hervorstehende Eckverglasung, dicke Betonscheiben, konische Stützen – Chris van Niekerk hat beim Mountain House eine Menge Register gezogen. In einer malerischen Landschaft südlich von Kapstadt realisierte der lokal ansässige Architekt 2021 ein 350 Quadratmeter großes Refugium für ein belgisches Ehepaar, das hier die Winter verbringen möchte.

Laut Architekt*innen nimmt das Haus in etwa den Fußabdruck des Gebäudes ein, das an dieser Stelle abgerissen wurde. Der Grundriss beschreibt eine U-Form, die sich aus zwei Gebäudeteilen und einer dazwischenliegenden, überdachten Terrasse zusammensetzt. Im nördlichen, zweigeschossigen Baukörper befinden sich die Wohnräume des Paares, im südlichen, eingeschossigen Abschnitt gibt es neben einem Gästezimmer und Studio auch Sauna und Pool.

Liest man den Pressetext, stellt sich van Niekerk das Wohnen hier als Choreographie vor. Den drehbuchreifen Beschreibungen zufolge werden die Augen etwa von den „glänzenden Stahlflächen der Küche angezogen“. Und während der vollverglaste Wohnraum „Licht und Landschaft zelebriert“, animiert eine kleinere Fensteröffnung auf dem Weg Richtung Hauptschlafzimmer zum „Innehalten und Hinausschauen“.

Eine gewisse Dramatik kann man dem Haus nicht absprechen. Der Architekt entwarf das Gebäude als Abfolge mehrerer Volumen und Scheiben, die sich teils überschneiden und so unterschiedliche Aus- und Durchblicke entstehen lassen. Im Hintergrund erheben sich die Gipfel der Steenberg Ridge, in deren Gebirgsausläufern der Bau liegt. Auf der anderen Seite schauen die Bewohner*innen über die Häusermeere der südlichen Stadtteile Kapstadts.  

Die Materialpalette ist puristisch. Sandgestrahlter Beton und mit Kalkputz überzogene Ziegel werden mit Granitfliesen und metallenen Details kombiniert. Die Farbpalette sollte van Niekerk zufolge begrenzt sein und so eine beruhigende Wirkung erzielen. Hinzu kommen Möbel aus dem hauseigenen Unternehmen Mūvek, das der Architekt gemeinsam mit seinem Geschäftspartner János Cserháti gründete. Ein Zufahrtstor samt Torhaus sowie ein Unterstand für das Auto dürfen bei diesem Haus natürlich auch nicht fehlen. (mh)

Fotos: Bureaux / Greg Cox


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

Jenatsch | 15.12.2023 14:49 Uhr

Eine gewisse Dramatik ...

... hat dieser rücksichtslose Egotrip auf jeden Fall. Abriss und Neubau, reichlich Beton und Stahl, 6,5 t CO2 pro Person und Hin- und Rückflug, 350 qm für 2 Personen als Winterdomizil, nochmal so viel in Belgien?
Was kostet die Welt, nach uns die Sintflut, Hauptsache freier Blick aus der Dusche auf Gugulethu und Khayelitsha!

 
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