Manchmal muss man sich eben ein wenig strecken: Ein Grundstück über Linz, ein spektakulärer Ausblick, nur leider etwas verstellt durch die Nachbarbauten. Caramel Architekten (Wien/Linz) verlegen darum bei ihrem jüngsten Einfamilienhausprojekt die Erdgeschossebene in eine luftige Höhe von sechs Metern. Folgerichtig wirkt der straßenseitige Zugang damit eher wie das Tor zu einem alpinen Bergstollen.
Für die Bauherren hatte diese Plattform-Idee den zusätzlichen Vorteil, dass sich trotz einer extremen Hanglage das Grundstücksniveau ausgleichen ließ. Das gesamte Wohnprogramm von knapp 200 Quadratmetern fand bei umsichtiger Planung auf der Aussichtsetage Platz. Das Zugangsgeschoss wird hingegen vor allem von einem überaus großzügig geratenen Garagenbereich dominiert. Lediglich die Sauna öffnet sich in diesem Teil des Hauses zu einem nicht einsehbaren Außenbereich.
Der Grundriss des Hauses überzeugt durch seine klare Strukturierung. Ein kompakter Block mit den Zimmern trifft auf einen offen zonierten Wohnbereich. Der Bezug zum spektakulären Panorama wird dann vor allem durch eine tiefe Terrasse samt blau schimmerndem Pool hergestellt. Wer will, kann hier durchaus Bezüge zu Pierre Koenigs berühmtem Case Study House Nr. 22 sehen – nur dass Linz am Ende doch nicht ganz mit Los Angeles mithalten kann. (sb)
Fotos: Martin Pröll
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Jens U. | 18.04.2016 16:09 UhrMit Partykeller!
Ich nehme an in Ö. muss man auch Fahrradstellplätze nachweisen - oder wie kommt es zu diesen eigentümlich verteilten Velos im Keller?