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28.10.2022
Massiv und modifizierbar
Wohnhaus von Atelier JQTS in Cascais
Die portugiesische Küstenstadt Cascais grenzt mit dem Praia do Guincho und der geschützten Gebirgskette Serra de Sintra an üppige Landschaften. Die reizvolle Natur bei gleichzeitiger Nähe zu Lissabon machten Cascais schon im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Rückzugsort des portugiesischen Adels, dessen Villenbauten bis heute das Stadtbild prägen. Landeinwärts, in einer ruhigen Nachbarschaft im Norden von Cascais, steht seit 2021 ein Wohnhaus des jungen Büros Atelier JQTS (Lissabon/Hamburg) namens Untitled.
Den eingeschossigen Bau mit einer Fläche von 168 Quadratmetern schließt eine robuste Stahlbetonrippendecke ab, die gleichzeitig strukturelle und ästhetische Funktionen erfüllt und damit den Raumeindruck bestimmt. Die Betonstruktur in wechselnder Ausrichtung ruht auf neun wandartigen Stützen, von denen acht entlang der Außenseite des Volumens angeordnet sind. Dieser Rhythmus entlang der Fassadenlinie wird von einer mittig im Volumen positionierten Wandscheibe unterbrochen. Sie markiert den Eingang und definiert die Grenze zwischen Wohnraum und den privateren Bereichen der Familie.
Wie bei früheren Arbeiten des Büros, etwa in Almada, Lissabon oder Minde, liegt der Fokus des Projektes auf einer reduzierten Materialwahl und der entwurfsbestimmenden Konstruktion. Zwischen den außen wie innen sichtbaren Wandelementen aus Beton, für die eine grobe Schalung zum Einsatz kam, sind unterhalb des Tragwerks Lochziegelwände als Sekundärstruktur angeordet. Dieses Prinzip erlaubt künftige Anpassungen ohne Eingriffe in die Statik und sorgt zugleich für Kontrast: Obwohl von einer massiven Struktur dominiert, ist das Haus bei Bedarf leicht modifizierbar und damit langfristig auch für andere Nutzungen geeignet.
Die Straßenfassade wird von rechteckigen Fensteröffnungen greprägt, deren Abfolge aber durch ein rundes Küchenfenster unterbrochen wird. Zum Garten hin öffnet sich der Wohnraum mit einem breiten Austritt. Sowohl für die Rahmen als auch die Möblierung fand Kiefernholz Verwendung. Drei Betonvolumen ragen außerdem über die Dachebene hinaus. Sie fungieren als Oberlichter und leiten, als stattliche Stützen nach unten geführt, im Süden und Osten das Regenwasser ab. Ein weiterer Kontrast entsteht durch die rötlich pigmentierten Außenwände, dank derer sich die streng geometrische Struktur deutlich von der Vegetation der Umgebung abhebt. (iva)
Fotos: Diana Quintela
Den eingeschossigen Bau mit einer Fläche von 168 Quadratmetern schließt eine robuste Stahlbetonrippendecke ab, die gleichzeitig strukturelle und ästhetische Funktionen erfüllt und damit den Raumeindruck bestimmt. Die Betonstruktur in wechselnder Ausrichtung ruht auf neun wandartigen Stützen, von denen acht entlang der Außenseite des Volumens angeordnet sind. Dieser Rhythmus entlang der Fassadenlinie wird von einer mittig im Volumen positionierten Wandscheibe unterbrochen. Sie markiert den Eingang und definiert die Grenze zwischen Wohnraum und den privateren Bereichen der Familie.
Wie bei früheren Arbeiten des Büros, etwa in Almada, Lissabon oder Minde, liegt der Fokus des Projektes auf einer reduzierten Materialwahl und der entwurfsbestimmenden Konstruktion. Zwischen den außen wie innen sichtbaren Wandelementen aus Beton, für die eine grobe Schalung zum Einsatz kam, sind unterhalb des Tragwerks Lochziegelwände als Sekundärstruktur angeordet. Dieses Prinzip erlaubt künftige Anpassungen ohne Eingriffe in die Statik und sorgt zugleich für Kontrast: Obwohl von einer massiven Struktur dominiert, ist das Haus bei Bedarf leicht modifizierbar und damit langfristig auch für andere Nutzungen geeignet.
Die Straßenfassade wird von rechteckigen Fensteröffnungen greprägt, deren Abfolge aber durch ein rundes Küchenfenster unterbrochen wird. Zum Garten hin öffnet sich der Wohnraum mit einem breiten Austritt. Sowohl für die Rahmen als auch die Möblierung fand Kiefernholz Verwendung. Drei Betonvolumen ragen außerdem über die Dachebene hinaus. Sie fungieren als Oberlichter und leiten, als stattliche Stützen nach unten geführt, im Süden und Osten das Regenwasser ab. Ein weiterer Kontrast entsteht durch die rötlich pigmentierten Außenwände, dank derer sich die streng geometrische Struktur deutlich von der Vegetation der Umgebung abhebt. (iva)
Fotos: Diana Quintela
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