Seongsu-dong ist einer der 25 Stadtteile Seouls. Mit 14.000 Einwohnern pro Quadratkilometer ist er nicht sehr dicht besiedelt. Das Brooklyn Seouls, wie das Viertel mit seinen charakteristischen roten Ziegelbauten auch in Reiseführern genannt wird, wurde aber in den letzten Jahren wieder „neu“ entdeckt, ein urbanes Kreativbusiness ließ sich darin nieder. Für dieses Setting beauftragte die Betreiberin einer Galerie und einer Boutique in Seongsu-dong LKS Architects (Seoul) damit, ein Wohnhaus zu entwerfen, das zugleich Statement für ihr Lebensgefühl sein sollte. Neben Wohnräumen für sich und ihre Familie sollte es auch ein Tanzstudio beherbergen.
Das 178 Quadratmeter Wohnfläche bietende Gebäude sollte sich optisch von den Ziegelbauten absetzten. Das überrascht, denn Seongsu-dong ist als „Red Brick Village“ bekannt, die Verwendung von Ziegelsteinen in der Fassade wird öffentlich gefördert. LKS entschieden sich jedoch für eine Betonfassade, die vom zweiten bis zum dritten Stockwerk in einer feinen, sonderangefertigten Wellenform hervortritt. Der Sichtbeton im Erdgeschoss und im Dachgeschoss ist hingegen roh belassenen.
Trotz der kleinen Grundfläche von ungefähr 20 Quadratmetern verfügt das Haus über zwei Treppenhäuser. Auf die Weise konnten LKS Architects den Wohnbereich vom öffentlich genutzten Tanzstudio trennen und dieses mit dem zugehörigen Büro im vierten Obergeschoss direkt verbinden. (tl)
Fotos: Gu Ui-jin
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auch ein | 11.03.2020 16:08 Uhrarchitekt
schick!
innen etwas düster, aussen ein Trompe-l'Oeuil einer Blechwelle.
Schöne Idee!