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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_in_der_Schweiz_von_Savioz_Fabrizzi_4968656.html

03.02.2017

Mineralisches Rückgrat

Wohnhaus in der Schweiz von Savioz Fabrizzi


Mehrere Betonmonolithen und eine intelligente Hütte für den Alpenverein haben Savioz Fabrizzi aus Sitten im Wallis gemeinsam mit den Bauingenieuren alpatec (Martiny) in die Schweizer Berglandschaft gesetzt. Ebenfalls in diesem Team entstand nun ein weiteres Projekt im benachbarten Ort Ormône: Die Architekten verwandelten ein traditionelles Holzständerwerk auf Natursteinsockel in ein modernes Einfamilienhaus. Unter einem Dach vereint soll die Kombination aus Bestandsbau und einer schlichten Betonerweiterung die „zeitlose Dualität“ von „mineralischem Rückgrat“ und wohnlichem Holz erhalten und zugleich neu interpretieren.

Die Natursteinmauer wurde nach der historischen Technik pietra rasa verputzt und so optisch mit der Oberfläche des neuen Baukörpers verbunden, der an der Hangseite an den Bestand anschließt. Außenbündige, großflächige Verglasungen setzten die Architekten sowohl im alten als auch im neuen Teil des „mineralischen Rückgrats“ ein: Ein horizontaler Streifen rahmt ein Panorama im Wohnzimmer, während man aus der doppelgeschossigen Küche mit Essbereich durch horizontale Formate in die Landschaft blickt. Der Holzständerbau nimmt über zwei Ebenen die Schlafzimmer der Kinder und Eltern auf. Minimalistische Einbauschränke folgen der angesprochenen Dualität von Holz und Grau. Das Musikzimmer im teilweise gewölbeüberspannten Kellergeschoss bildet eine künstlerische Enklave mit direktem Zugang zum Garten.

Auf den ersten Blick wirkt der mineralische Unterbau etwas zu groß dimensioniert gegenüber dem Holzhaus, das von oben auch noch durch die metallene Dachkante gerahmt wird. Bei näherer Betrachtung und sicher auch im alltäglichen Gebrauch überzeugt jedoch die innere Logik und Komposition der Wohnräume. Die traditionelle Substanz bildete nur die Basis für ein Haus, das den aktuellen Anforderungen seiner Bewohner in vielerlei Hinsicht gerecht werden dürfte. (dd)

Fotos: Thomas Jantscher


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