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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_in_der_Schweiz_von_L3P_Architekten_4161047.html

17.12.2014

Struktur einer Weinrebe

Wohnhaus in der Schweiz von L3P Architekten


Grundproblem und Herausforderung bei diesem Wohnhausbau im Schweizer Dielsdorf von L3P Architekten (Regensberg) war das bis dahin als unbebaubar geltende Grundstück. Von der ungefähr 291 Quadratmeter großen, am steilen Hang des Rebberges liegenden Fläche blieben nach Abzug der Grenzabstände gerade mal fünf auf neun Meter zum Bebauen – zu wenig für ein klassisches Einfamilienhaus.

Die Lösung kam beim Blick auf die Weinberge in der Umgebung - die Schweizer Architekten orientierten sich an der Logik einer Weinrebe. Die tragende Mittelwand des Neubaus folgt der Struktur des Stammes, die Podeste und vorgehängten Fenster dem Geäst und den daran wachsenden Trauben. Das Wohnhaus wurde auf ein nacktes Stahlbetontragwerk aus schwarz eingefärbtem Sichtbeton reduziert, ergänzt durch eingebaute Schreinermöbel und umhüllt von einem Glasmantel.

Der Zugang zum Haus führt unterirdisch durch die Garage. Es folgt ein knapp 5,50 Meter hoher Eingangsbereich, an den unter anderem der Keller und der Raum für die Haustechnik angegliedert sind. Ebenfalls in den Berg eingegraben ist ein Doppelzimmer mit Bad, das durch überhohe Raumteile und Oberlichter mit Tageslicht versorgt wird. Die Mittelwand des Hauses findet hier ihren Ursprung und gliedert den Raum in zwei Teile.

Wenn man über eine Treppe ein Stockwerk höher steigt, erreicht man ein weiteres tragendes Bauteil – das in Beton gegossene, als Querversteifung des Tragwerks dienende Bücherregal. Es folgen nun auf einer Reihe von in der Höhe gestaffelten Podesten weitere Räume, so die Küche, das Büro oder ein Wohnbereich: je höher, desto privater.

Durch die verschieden hoch gelegenen Podeste und Räume ergeben sich Lücken, durch die Sonnenlicht nach innen scheinen kann – davon profitieren vor allem die unteren Räume. Für die abendliche Beleuchtung sorgen vertikale, in die Fensterrahmen eingearbeitete LED-Lichtlinien. Sie werfen ein gewisses Grundlicht in den Gebäudekern.

Nicht nur bei der Idee der Konstruktion des Gebäudes hat man sich an der Umgebung orientiert, auch die Gestaltung des Gartens sollte nahtlos in die umliegende Natur übergehen. Nur Trittsteine, aus dem Restbeton des Hauses gefertigt, erinnern daran, dass der Garten zum Wohnhaus gehört. (kh)

Fotos: Vito Stallone


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