Es begann mit einem Drama: Ein jahrhundertealtes Familienhaus brannte im April 2013 in nur einer Nacht nieder und die Familie war plötzlich ohne Heim. Nun steht auf dem alten Grund ein neues Haus, das Studio Puisto Architects aus Helsinki und Bas van Bolderen Architectuur entworfen haben.

Zeitdruck bestimmte den Entwurfsprozess des Wohnhauses in Duiven, denn so schnell wie möglich brauchten die plötzlich obdachlos gewordenen Bauherren ein Domizil. In nur acht Monaten errichteten die Architekten ihr Looveld-Haus aus vorfabriziertem Lärchenholz und Stahlelementen, bei dem sie trotz geschwinder Planung und Konstruktion eine hohe Energieeffizienz zu erreichen versuchten. Eine Solaranlage und einen wärmespeichernden Ofen haben sie in ihren Bau integriert.

Wo das alte Haus schon abgebrannt ist, sollte das neue nun gänzlich anders werden. Für eine kubische Architektur haben sich van Bolderen und Studio Puisto entschieden. Auf drei neben- und übereinander gefügten Quadern beruht ihr Haus, das Erdgeschoss aus zwei, das Obergeschoss aus lediglich einem Baustein.

Auf dem unteren Niveau sind alle Funktionen des Wohnhauses linear hintereinander gereiht. Nur Küche und Badezimmer sind als geschlossene Einheiten auf den Grundriss gesetzt. Ebenso klar wie die quaderförmigen Volumen und die innere Raumorganisation haben die Architekten auch die Fenster mit Stahlrahmen als großformatige Wandausschnitte gesetzt.

Die Fassade aus vertikal gereihten Eschenholzlatten resultiert aus einer Auflage der Behörden. Der Umgebung sollte die Architektur dieses neuen Wohnhauses angepasst sein. Studio Puisto und van Bolderen wählten allerdings nicht die Gebäude in der Nachbarschaft als Vorbild für ihre Außengestaltung, sondern die Natur. Der behördlichen Klausel folgend, schmiegt sich nun das Looveld-Haus mit seinem gedunkelten Eschenholz unauffällig in den Baumgarten des Grundstücks. Schöne Idee – hoffentlich hält das Familienhaus aus Holz auch einem weiteren Brand stand. (sj)

Fotos: Marc Goodwin

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