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27.03.2013

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Blick auf die Bahngleise

Wohnhaus in Zürich von EM2N


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Wohnung gesucht? Das Schweizer Büro EM2N von Mathias Müller und Daniel Niggli hat im Februar ein neues Wohngebäude für den Bauherrn SBB Immobilien im Zentrum von Zürich fertig gestellt. Der Wohnkomplex in der Neufrankengasse steht kurz hinter einem anderen Projekt der SBB: dem neuen Stadtquartier der Europaallee Zürich, das seit 2009 keine fünf Minuten vom Hauptbahnhof entfernt mit einem alles abdeckenden Nutzungs-Mix aus Dienstleistung, Büro, Wohnen, Hotel und Bildung aus dem Boden gestampft wird.

Das Baugrundstück an der Neufrankengasse stellte die Architekten vor die Herausforderung, einen klugen Umgang mit der städtischen Schnittstelle zwischen der alten Wohnbebauung entlang der Langestraße auf der einen und den Bahngleisen auf der anderen Seite zu finden. Wer zentral wohnen will, blickt eben nur selten auf Wiese, Wald oder einen ruhigen See, sondern in der Regel auf Hauptstraßen oder Bahngleise.

EM2N haben den sechs- bis siebengeschossigen Neubau deshalb in verschiedene Schichten strukturiert: Die nach Süden ausgerichteten Zimmer und Loggien blicken auf den ruhigen Innenhof; Eingänge, Flure und Badezimmer sind zentral angeordnet und über drei Erschließungskerne mit jeweils lichtdurchfluteten Eingangshallen zugänglich. Wohn-und Essbereiche profitieren vom weiten Blick auf die Gleisanlagen; einige Wohnungen sind in diesen Bereichen durch ihre doppelte Raumhöhe besonders großzügig. Großformatige Fenster sprengen auf dieser Seite jegliche Fassadenordnung, während die Rückseite zum Innenhof hin in einem gleichmäßigen Raster zeigt. Auch die Loggien sind in dem modernen Wohnhaus nicht zu klein ausgefallen – sie verbinden die Wohnbereiche mit dem Innenhof.

Fotos: Simon Menges


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Kommentare
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3

captain kirk | 28.03.2013 11:13 Uhr

Chance erkannt

wunderschöne Fassade, tolle Wohnungen. Die Schweiz ist schon zu beneiden um ihr unverkrampftes Verhältnis zum Beton. In Deutschland muss sowas in vorauseilendem gehorsam dekoriert und verpackt werden, damit dem vermeintlichen Gemütlichkeitsbedürniss des Wutbürgers genüge getan wird. Schön das der ansonsten zerstörerische Marktdruck in Zürich auch in problematischen Lagen, die normalerweise von Logistikzentren aus Höschpaneelen vernichtet werden, herausragende Architektur ermöglicht. Tiger geritten!

2

GUE | 28.03.2013 09:11 Uhr

Link

Eine verpasste Chance auch in anderer Hinsicht. An dieser Schnittstelle zwischen zwei Quartieren wäre ein z.B. aus öffentlicher Nutzung bestehender Anziehungspunkt sinnvoll, gemixt mit Büros und Wohnungen.
Noch ein Wort zu den Wohnungen. Seit Jahren wird in Zürich, respektive in der ganzen Schweiz, Verdichtung proklamiert aber keinen interessierts. Statt zusammenzurücken werden die Wohnungen wie hier nicht nur grösser sondern auch mit zweigeschossiger Raumhöhe auf den Markt geworfen. 3-Zimmer, 130 m2 für 4'500 Stutz...
Ich bin mir nicht sicher, ob das der richtige Weg ist die Kapitalflucht zu bremsen, nachdem dem Bankengeheimnis nun der Garaus gemacht wurde.

1

ROMAN | 27.03.2013 18:12 Uhr

BETON VS STADT

Nur eine Frage...wann kommt die Fassade?

Die Rohbauästhetik führt leider nicht zu einer Verbesserung des Ortes. Nur weil man sich an den Gleisen befinden muss man nicht die SBB-Architektur übernehmen. Das Haus passt nicht zum Ort und Ihre zukünftigen Bewohner schon gar nicht, mit Ihren 3000 Stutz Fixies und Ipads.....wieder eine verpasste Chance was Gutes zu machen!
Ich meine, man kleidet sich doch auch gerne gut. Selbst die schwarzen Hemden der Architekten haben doch Knöpfe und Kragen!

Ich verstehe nicht wieso sich niemand darüber aufregt!

Roman Vesely
MSc. Arch ETH

 
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