Schon seit Jahren läuft in Wien die Transformation des einstigen Nordbahnhofs im 2. Bezirk. Mit dem Projekt Wohnen mit alles! wurde nun ein weiterer Abschnitt fertiggestellt. Zwei große Wohnhäuser sind entstanden, von denen das eine von Superblock (Wien) entworfen wurde. Wohnen mit scharf! nennt sich das Haus, das, wie das gesamte Projekt, dem interkulturellen Zusammenleben gewidmet ist.
Die beiden achtgeschossigen Baukörper sind L-förmig zueinander positioniert, so dass sich zwischen ihnen ein gemeinsamer Außenraum aufspannt. Zur Stärkung der urbanen Qualitäten des Ortes wurden außerdem die Erdgeschosse durchlässig gestaltet und mit öffentlichen Nutzungen versehen, die sich zum Teil auch über zwei Geschosse entfalten können. Im Falle des Hauses von Superblock sind das ein Café und ein Außenbereich für Jugendliche.
Darüber sind 51 Wohnungen entstanden, die mit ihrer Vielfalt an Größen und Typologien ganz unterschiedlichen Lebensumständen dienen sollen. Die beiden oberen Geschosse beherbergen außerdem Maisonette-Wohnungen mit großzügiger Verglasung.
Die äußere Gestaltung des Hauses ist geprägt durch tiefe Balkone und pinkfarbene Einschnitte. Diese verweisen auch auf das eigentliche identitätsstiftende Element des Gebäudes, das sich erst im Inneren eröffnet. Hier erwartet die Bewohner nämlich eine Art pinker Canyon, ein vertikal durchgehender Erschließungsraum, der das gesamte Haus als eine Einheit erfahrbar macht.
Nicht nur die Architekten tragen übrigens eine Steigerung im Namen, denn die Finanzierung erfolgte im sogenannten supergefördeten Wohnungsbau, der besonders niedrige Mieten möglich macht. Wie man es von Sozialbauten in Österreich gewohnt ist, musste auf eine gemeinsame Dachterrasse aber trotzdem nicht verzichtet werden. (sb)
Fotos: Herta Hurnaus, Superblock
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