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07.03.2012
Vier plus drei
Wohnhaus in Wien aufgestockt
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Peter Max | 08.03.2012 10:28 UhrSynthese
Wenn wenigstens die Gesimshöhen aufgenommen worden wären....
Weniger ist weniger....
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Max | 08.03.2012 10:08 UhrWeiterbauen! oder Konservieren?
Bezieht sich der geforderte schamhafte Umgang mit dem Bestand auf das bloße mögliche Ausbauen des vorhandenen Dachraumes und gegebenenfalls noch das nachträglich Aufsetzen von nachgebildeten Gaupen? Unter allen Umständen nur das Alte bewahren und alles Neue ist prinzipiell negativ und abzuwerten?
Der Respekt vor den Dingen zeigt sich aus meiner Sicht deutlich in dem sorgsamen Umgang mit dem Bestand unter, so wie es scheint, größtmöglicher Beibehaltung der historischen Elemente. Der Aufbau nimmt die Höhen der umgebenden, offensichtlich auch eher älteren, Gebäude auf und ergänzt somit einen Bestand, der eben nicht in mit seiner Umgebung ein homogenes Ensemble bildete. Der Vorwurf der Unmaßstäblichkeit ist somit eher an die Stadtplanung des vergangenen Jahrhunderts zu richten.
Der Ruf nach dem bedingungslosen Konservieren des Altbestandes geht aus meiner Sicht vollkommen an den Bedürfnissen einer, zum Glück wie ich meine, sich weiterentwickelnden Stadtlandschaft vorbei. Stülpen wir eine Glasglocke über jede Altstadt und besiedeln den Stadtrand mit monofunktionalen Wohnbauten? Eine Stadt hat des Recht sich weiterzuentwickeln, ebenso wie ihre Bauwerke und die in ihr lebenden Menschen.
Die vorgestellte Aufstockung kann in meinen Augen als eines der gelungenen Beispiele gelten, die historische Elemente eben nicht negiert, sondern in ihrer ursprünglichen Stärke wieder unterstreicht und durch eine zeitgemäße Formensprache ergänzt.
Zum zweiten Kommentar wäre noch anzumerken, dass das Artaria- Haus mittlerweile in jedem Architekturführer zu finden ist und als baugeschichtlich wertvoll eingestuft wird.
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Kritischist | 08.03.2012 04:08 Uhrzu einfach?
Man fragt sich doch wann genug Zeit verstrichen sein wird bis die Hüter der Vergangenheit "Respekt vor den Dingen, die schon sind" auch für etwas wie zum Beispiel das Gebäude in Bild 2, Hintergrund, ganz rechts, fordern werden...
Aber mal im ernst, muss es immer eine Synthese aus alt und neu sein? Völlig selbstverständlich akzeptieren - ja schätzen - wir dass in geschlossener Stadtbebauung kontrastreiche, widersprüchliche, zeitverschiedene Gebäude fugenlos aneinander stehen. Hier passiert dies in der Vertikalen, und evoziert Gedankenspiele a la: was wäre wenn Städte in der Höhe gefügt wären wie sie es in der Fläche sind? Ich finde das ausgesprochen interessant, und im vorliegenden Beispiel auch gelungen. Dreidimensionale Stadt kann durchaus etwas reichaltigerers bedeuten als nur die Topographie wechselnder Turmhöhen. Insofern versteckt sich in dieser Aufstockung ein Versprechen.
4
Max | 07.03.2012 21:57 UhrStädte bauen
Ich finde es richtig, genau so mit dem Bestand umzugehen. Keine falsche Anbiederung oder Überhöhung, kein Pseudo-Historismus, sondern eine klare zeitgenössiche Aussage. Aber klar, dass wir Deutschen da wieder den Untergang des Abendlandes wittern.
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jóc | 07.03.2012 17:28 Uhrsaubere sache
gewagt, aber dennoch harmonisch den übergang heraugearbeitet. die drei aufgestockten geschosse scheinen sich nach oben hin wunderbar aufzulösen. der kontrast mit der materialwahl und der formensprache tut dem ganzen sehr gut. nicht zu viel meckern liebe herren.
2
fabiani | 07.03.2012 16:32 Uhrataria haus
so kommt weder das eine noch das andere zu seinem recht. eine Synthese ist das nicht.
1
Patrick Arnold | 07.03.2012 16:02 UhrWeiterbauen
Wenn man derart schamlos mit dem Bestand umgeht, kann man ihn auch gleich abreissen. Ohne jedes Feingefühl wird dem an sich äusserst reizvollen Gründerzeitbau seine Kraft und Wirkung genommen, der Neubau drängt sich durch seine Expressivität unangenehm in den Vordergrund und degradiert mit seiner optischen Schwere und seiner Unruhe stiftenden Formgebung das Bestandsgebäude zu einem blossen Podest.
Eine Aufgabe wie diese fordert in meinen Augen nicht nur grösste Sensibilität sondern vor allem auch Respekt vor den Dingen, die schon sind.
Man macht es sich zu einfach, wenn man die Aufnahme von Gesimshöhen in dieser Situation als ausreichend betrachtet.
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wiener | 08.03.2012 16:27 Uhrwahrnehmung
Ich laufe dort täglich vorbei, es macht Freude das frisch und gut sanierte alte Gebäude zu sehen. Der Aufbau fällt längs nicht so auf wie in den entzerrten Photos dargestellt. Es wäre daher auch gar keine auffällige formalen Aussage nötig gewesen. Wenn man doch bewusst nach oben schaut fällt unangenehm die fehlende Feinheit im Verhältnis zum Bestand auf. Ich habe kein Problem damit zeitgenössisch zur ergänzen aber die unterschiedliche Körnung in der Fassadenausarbeitung macht es fremd.